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Der Tag beginnt mit Spaß Humor und Übermut

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Alt 08.05.2009, 17:33   #1
Galapapa
Galapapa
 
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Standard Krank, kränker...

Wenn einen die Gesundheit meidet,
was nicht so oft ist, Gott sei Dank!,
kann es passieren, dass man leidet,
ohne Gesundheit ist man krank.

Nun muss der Arzt für Hilfe sorgen,
wenn´s weh tut, dann besonders schnell
und besser heute noch, als morgen,
will sagen, möglichst auf der Stell´.

Sieht man der Andern Zipperlein
beim Aufenthalt im Wartezimmer
als Konkurrenz zur eignen Pein,
wird eignes Leiden plötzlich schlimmer.

Drum bleibe positiv beim Denken:
„Wenn der noch lebt, bin ich okay!“
So kannst du selber dich beschenken,
dann tut es bloß noch halb so weh.

Geändert von Galapapa (09.05.2009 um 08:57 Uhr)
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Alt 08.05.2009, 21:45   #2
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Standard

lieber galapapa,

werde deinen rat in hinkunft strikte befolgen, aufdass ich der gesundheit als angenehmer weggefährte erscheinen möge!

eine zeile könnte vielleicht "entstaut" werden:
"und besser heute noch als morgen,
das ist sowieso ein guter vorsatz!

gern gelesen
larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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Alt 08.05.2009, 22:22   #3
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hallo Galapapa,

nicht schlecht, das hat ja schon Eugen Rothsche Züge und hätte gut in seine "Ein Mensch" Sammlung gepasst.
Ja, so ist das wohl. Man muss sich nicht immer nur am Wohlstand der anderen orientieren, sondern kann es auch an dessen Gebrechen und Krankheiten...

Das ist ein humorvolles Gedicht und ich musste wirklich breit grinsen.
a.c.larins Vorschlag würde ich unterstützen, denn auch ich bin beim Vorlesen etwas an der angegebenen Stelle gestolpert, obwohl es metrisch einwandfrei ist.


Gerne gelesen, gelächelt und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 08.05.2009, 22:42   #4
Klatschmohn
MohnArt
 
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Beiträge: 1.949
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Lieber Galapapa,
witziger Name übrigens, klingt so ähnlich wie : ein Papa für besondere Anlässe!
Dein Gedicht ist wirklich sehr witzig und lesenswert.
Besonders gut gefällt mir die erste Strophe, von der finde ich auch, dass sie vom guten alten Eugen stammen könnte.
Da hast Du alles schon auf einen Punkt gebracht:
Wenn einen die Gesundheit meidet, total witzig
was nicht so oft ist, Gott sei Dank!,
kann es passieren, dass man leidet,

ohne Gesundheit ist man krank.
ne, sowas ! Super
Für meinen Geschmack schwächelt die 2. Strophe allerdings ein bisschen, besonders hier:
denn er sitzt schließlich an der Quell´. da stört mich der Quell sehr.
Und larins Vorschlag solltest Du wirklich befolgen, das erstist ein bisschen zu viel.
Die dritte und die vierte Strophe gefallen mir wieder.
Toll, Du hast eine humoristische Ader, Klasse!
Liebe Grüße,
Klatschmohn
__________________

© Klatschmohn
Inselblumen
Trockenmohn

Geändert von Klatschmohn (08.05.2009 um 22:45 Uhr)
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Alt 08.05.2009, 23:06   #5
Dana
Slawische Seele
 
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Lieber Galapapa,
schon die erste Zeile verrät einen ganz besonderen Witz und die nachfolgenden bestätigen einen guten Humordichter.
Mir hat die "umgekehrte" Betrachtung imponiert - positiv Denken.
Meist erlebt man einen fast "Wettbewerb", wenn im Wartezimmer oder auf Familienfeiern mit Krankheiten gepokert wird. "Oh, das kenn ich. Aber das ist noch gar nichts gegen das, was ich ....."
Ich bin am liebsten ok und übe mich darin, möglichst wenig über Zipperlein zu reden.
Dein Gedicht gefällt mir ungemein gut.
Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 09.05.2009, 08:56   #6
Galapapa
Galapapa
 
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Hallo larin,
danke fürs Reinschauen und den Hinweis.
Hast recht und Klatschmohn ebenso! Schon gändert, und richtig, jetzt klingt´s flüssiger.
Herzlichen Dank und ebensolchen Gruß!
Galapapa


Hallo Falderwald;
lieben Dank fürs Lob und den Kommentar!
Ich will Dir und den anderen Lesern noch sagen, wie der Text entstanden ist:
Es war gestern vormittag im Wartezimmer einer Praxis, die ich sehr ungern besuche (bin Pharmareferent), weil ich den Arzt nicht besonders mag und immer lange Wartezeiten in Kauf nehmen muß. Mit mir im Warteraum war eine Patientin, die "auf Teufel komm raus" versuchte, auch mich möglichst eindrucksvoll an ihrem Leiden teilhaben zu lassen. Ich glaube, sowas kennt jeder, und wenn es mal echt ist, dann erkennt man das auch sofort.
Aus dem Augenwinkel beobachtete ich das Schauspiel eine Zeit lang, bis die Frau aufgerufen wurde und ich allein zurückblieb.
Zum gleichen Zeitpunkt erlebte ich etwas, was auch alle kennen, die dieses Forum regelmäßig besuchen, eine intensive kreative Phase, die ich nutzte. Innerhalb von zehn Minuten entstand der "Rohbau" des kleinen Gedichtes, und durch die Wartezeit(fast eine Stunde) hatte ich auch noch ausgiebig Gelegenheit, das ganze rund zu feilen.
Als ich´s dann gelesen hab, hat´s mich so amüsiert, daß ich den Arzt mit meiner positiven Aura geradezu überfahren konnte. Der Besuch war im Sinne meiner Firma jedenfalls mit Sicherheit erfolgreich...
Mein Chef hätte das wahrscheinlich "lyrischen Umsatz" genannt.
Nochmals danke und herzlichen Gruß!
Galapapa


Hallo Klatschmohn,
lieben Dank für Dein schönes Lob und Deinen Kommentar!
Ich hoffe, die Lösung, die ich für die 2. Strophe gefunden habe, gefällt Dir und den übrigen Kommentargebern besser. Ich fand das mit dem Quell auch nicht so toll.
Den "Stolperer" habe ich auch beseitigt, dank lanrins Vorschlag.
Übrigens, "Gala" bezieht sich nicht auf mich, sondern meine kleine spanische Katze, die im Moment wenig rassig in den letzten Schwangerschaftstagen dem großen Augenblick entgegenschmachtet. Gala ist ein spanischer Frauenname. Salvator Dali hatte eine Freundin mit diesem Namen. In dem Ort, aus dem diese Dame stammt, wurde meine Gala vor zwei Jahren in einem Karton, zusammen mit einem kleinen Stoffgorilla ausgesetzt.
Passend zu meinen zwei Töchtern hat Gala damals einen umsorgenden Papa gefunden...
Mit einem herzlichen Gruß!
Galapapa


Hallo Dana,
auch Dir ganz lieben Dank für Dein wohltuendes Lob!
Das Imponiergehabe mit dem eigenen Leiden, das Du beschreibst, kenne ich nur zu gut, da ich einen Teil meiner Arbeitszeit in Wartezimmern verbringe.
In diesem Zusammenhang möchte ich Dich auf meine Antwort auf Falderwalds Kommentar verweisen. Da kannst Du sicher nochmal schmunzeln...
Nochmals danke und herzlichen Gruß!
Galapapa

Geändert von Galapapa (11.02.2012 um 07:47 Uhr)
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Alt 09.05.2009, 09:32   #7
fee
asphaltwaldwesen
 
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Beiträge: 961
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hach ja, galapapa,


deine zeilen gehörten in großdruck ausgefertigt, gerahmt und in so manches wartezimmer gehängt - anstelle der einschüchternd-vertrauenerweckenden spezial-zusatz-ausbildungs-diplome des arztes, in dessen heilsame hände man sich (nach meist nur stundenlanger wartezeit) begibt...

sehr gern gelesen. dein text kommt leicht, flüssig und fein-humorig rüber. genau richtig.


lieber gruß,

fee
__________________
"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan
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Alt 09.05.2009, 12:31   #8
Medusa
Gesperrt
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 2.213
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Lieber Galapapa,

ganz hervorragend hast Du beschrieben, was Dir widerfahren ist, die Realität ist halt die beste Muse! Kein Wunder, dass Du den unsympatischen Arzt mit Deiner positiven Ausstrahlung beeindruckt hast, mich hast Du es sowieso!

Von der ersten bis zur letzen Zeile höchst amüsant, kommt Dein Gedicht mit passender Pointe und
Déjà-vu locker-flockig daher.

Grinsende Grüße,
Medusa.
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Alt 09.05.2009, 20:31   #9
Galapapa
Galapapa
 
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Hallo fee (was für ein hübscher Name!),
lieben Dank für Dein schönes Lob. Würde gern einmal den Versuch machen, in ein volles, stickiges, schweinegrippeträchtiges Wartezimmer, nach Deinem Vorschlag, den Text fett gedruckt aufzuhängen und dann heimlich beobachten, wie die Leute reagieren. Das wär sicher interessant und spannend!
Nochmals danke und herzlichen Gruß!
Galapapa


Hallo Medusa,
auch Dir ganz lieben Dank fürs Lob!
Ich schreibe ja erst seit einem starken Jahr und kann voll bestätigen, was Du sagst:
"Die Realität ist halt die beste Muse!"
Von allen meinen bisherigen Texten haben jene die besten Kritiken bekommen und mir selber auch am besten gefallen, die aus dem Leben heraus entstanden sind.
Eine weitere Erfahrung ist, daß es Phasen gibt, in denen man keinen vernünftigen Satz aufs Papier zu bringen im Stande ist und dann aber auch die wahnsinnig aufregenden Momente, in denen man von Kreativität sprüht, selbst nicht recht wissend, wie einem geschieht; etwas sehr aufregend Schönes!
Herzlichen Gruß!
Galapapa
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