13.02.2013, 23:38 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Ist der Dichter noch ganz dicht?
Ich habe ein Gedicht verlegt -
ach wärs doch beim Verlage! Wo hat es sich nur hinbewegt? Verflixt - an manchem Tage wird gar nichts so, wie ich es will! Die Zettel kriegen Beine! Ich hocke da und grüble still: Wo ist der Vers, der feine? Ich hab mir ein Gedicht verlegt, geschüttelt wars, verwegen! Jetzt sitz ich da und bin erregt und ärgre mich deswegen. Ich habe ein Gedicht verlegt, das ist jetzt futsch - verdammich! Es fällt mir nicht mehr ein, wie blöd! Mein Hirn wird langsam schwammich...
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! Geändert von a.c.larin (14.02.2013 um 20:18 Uhr) |
14.02.2013, 00:13 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 3.375
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Hallo larin,
O je! das ist ja eine Katastrophe, da muss sofort ein Happy End her: Ich habe ein Gedicht verlegt, es war doch so phantastisch! Ich suche nach ihm unentwegt – Da liegt‘s ja auf dem Schreibtisch! Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
14.02.2013, 11:15 | #3 |
TENEBRAE
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Hi, Lärchen!
In S4Z1 ist ein Buchstäblein zuviel dazugerutscht. Ansonsten: Allerliebst! Ich habe mir angewöhnt, meine Gedichte gleich in die Foren zu tippen und danach auszudrucken. Davor aber verwendete ich Schreibblöcke - da blieb alles schön beieinander! Gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
14.02.2013, 12:43 | #4 |
Mal lachend - mal traurig
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Ort: Da wo Napoleon noch nie kämpfte
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Hallo larin
schade ohne Gnade, ausgerechnet dir ist das passiert. Wo du doch so herrlich schreibst. Da hoffen wir doch, du wirst es wieder finden. Also, such schön weiter. Ach übrigens, hast du schon im Papierkorb geschaut? Schöne Grüße vom Knacki
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Ich bin ein Niemand. Niemand ist perfekt. Also bin ich perfekt. |
14.02.2013, 20:18 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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tja ihr lieben,
es ist, wie es ist: das schüttelgedicht ist und bleibt verschwunden -und das obige gejammere stellt seinen erbärmlichen schatten dar auf blöcken zu schreiben wär ja an sich ein kluge idee - ich schreibe aber seltsamerweise nur allzu gerne auf sogenannte "schmierzettel" (= fehldrucke, deren rückseite aus sparsamkeitsgründen noch beschrieben werden soll). und wenn ich in letzter zeit nicht so dermaßen schreibfaul gewesen wäre, dann stünde das alles schon längst im computer! obwohl: NUR im computer ist auch gefährlich! wehe, wenn das ding einmal abstürzt. da sind die schönen digitalen dateien nämlich auch sehr schnell pulverisiert. ach, wohin sind die zeiten entschwunden, da ich gedichte nicht nur schreiben sondern sie mir auch noch MERKERN konnte? wie gesagt: schwammich - leider, leider schwammich....schluchz, heul... danke für eure tröstlichen zusprüche! lg, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
14.02.2013, 20:24 | #6 |
asphaltwaldwesen
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Köstlich, liebe larin,
und ein seeeehr tröstliches Gedicht - verlege ich doch auch alles mögliche - auch ganze Bücher...bloß keine Autoren. Meist finde ich Dinge wieder, die ich schon gesucht habe, wenn ich Wochen später etwas ganz anderes suche. Das klappt erstaunlich gut! Herzliche Grüße, fee
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan |
14.02.2013, 20:53 | #7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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liebe fee,
seltsamerweise passiert das sogenannte "Verlegen von Sachen" immer durch die völlig unnütze Angewohnheit des AUFRÄUMENS. (also wenn man das Käseblatt, das man vorübergehend auf dem Wohnzimmertisch fallen hat lassen, zum Zwecke des Ordnung machens anderswohin bringt - und dann prompt vergisst, wo "anderswo" ist!) Ließe man die Schlamperei, so wie sie entsteht, könnte man mühelos alles wiederfinden, weil man sich ja den ersten Platz, wo man etwas hingelegt hat , tadellos merkt! leider aber nicht den zweiten. Umräumen ist daher: SEHR GEFÄHRLICH! Vor jeder Umräumaktion daher bitte: Umräumanleitung schreiben ( und sich merken, wohin man die Anleitung legt!!!) Man könnte natürlich auch einen Hinweis, wo sich die Umräumanleitung befindet, mittels post it an die Eiskastentüre kleben, hä hä! Doch halt, nein: Irgendwann fällt die ja mal runter und dann muss man sie auch wieder suchen, es könnte sie auch jemand herunternehmen und versehentlich wegschmeißen..... : Ich glaube, es ist einfacher, ich schreibe ein neues gedicht! Verwirrte Grüße, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
14.02.2013, 23:13 | #8 | |
asphaltwaldwesen
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Zitat:
wirr-fee
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan |
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17.02.2013, 14:42 | #9 |
verkannt
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Beiträge: 332
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Hmm … hallo Frau Larin,
das mit dem Verlegen macht mich, jetzt wo ich das lese, ein klein wenig verlegen, passiert mir leider auch zu oft. Vor gar nicht allzu langer Zeit musste ich aus der Papiertonne (hier trennt man den Müll auf Deibel komm raus) geborgen werden, da ich kopfüber drinnen steckte. Nu ja, kann ja mal passieren, danach habe ich angefangen mir aufzuschreiben, wo ich was hinlege bis dieser Zettel dann auch weg war, dann ist mir die geniale Idee gekommen die Sachen mit dem Mobiltelefon zu fotografieren, welches dann auch auf unerklärliche Weise verschwand, also habe ich angefangen meinem Sohn immer zu sagen wo ich das Telefon hinlege, nun suche ich schon seit zwei Tagen meinen Sohn …...... Schön dass du dein Gedicht dann doch wiedergefunden hast, ich habe mich dran gewöhnt, dass manches halt im Paralleluniversum verschwindet, einiges nur temporär und was denen da drüben gefällt halt für immer. Liebe Grüße C.
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© auf alle meine Texte „Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“ Dylan Thomas |
17.02.2013, 19:49 | #10 |
Slawische Seele
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Liebe Larin,
das Schicksal ist mir auch widerfahren, allerdings viel tragischer. Zehntausend Bände mit meinen Gedichten hat mein Verleger auch einst verlegt, und er erzählte absurde Geschichten; ein Sturmangriff hätte vom Tisch sie gefegt. Allein die "Kladde" wär übrig geblieben, so sprach er, und hat sie mir überreicht; mir hat's tausend Tränen in diese getrieben, bis auch der letzte Vers ward durchweicht. Mir gehen meist die ohne Zettel verloren. Nachts habe ich die "genialsten Einfälle", die scheinen mir sooooo gut, dass ich jedes Mal überzeugt bin: "Das vergißt du NIE!!!!" Ach, wir haben immer so kleine Ärgernisse. Das verdichtete Ärgernis von dir macht lustig, und das ist gut so. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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