11.01.2010, 22:13 | #1 |
Gast
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Vögel der Nacht
Mit Rabenflügeln stürzt die Nacht hernieder,
stakst Aas sich suchend durch die stillen Räume, schleicht diebisch sich in meine leisen Träume, krächzt heiser düstre Galgenvogellieder. Den Kopf verwirrt vom Nachtmahr, schwer die Glieder, so lieg ich wach und stell mir bange Fragen, hör plötzlich hell die Nachtigallen schlagen und schließ beglückt, entrückt die Augenlider. Und träum von all den Vögeln unter Sternen, von Dodos, Kiwis in den weiten Fernen, von Eulen, Käuzen, Uhus in den Wäldern. Von Vögeln, die am Morgen erst erwachen - werd morgen über meine Dummheit lachen, wenn kluge Raben kreisen über Feldern. |
19.03.2010, 10:28 | #2 |
Gelegenheitsdichter
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Beiträge: 3.210
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Liebe Jenny,
auch wenn Du im Augenblick nicht unter uns weilst: Dieses Sonett verdient es, wieder ans Tageslicht gehoben und gelesen zu werden. Es handelt von einem LyrIch, dem der Nachtschlaf nicht zufliegen will. Frühmorgens, wenn die ersten Vögel zwitschern, findet es endlich Ruhe. Die schweren Träume werden zu leichten, der Mensch bettet sich in die Natur. Sicherlich kann man über die eine oder andere Formulierung streiten. Auch ist die Sprache nicht sehr innovativ, eher gestrig. Dennoch meistert der Text die schwere Form in überdurchschnittlicher Weise. Die Aussage, die der Text hat, aber ist ewig: Wir sind Teil der Natur, und es tut gut, sich in diesem Bezug immer wieder seiner Selbst zu versichern. Für diese Conclusio, eines Lehrgedichts wie des Sonetts durchaus würdig, darf ich Dir danken, aber auch für die Hinführung zu ihr. Denn das ist das Kunststück, das wir hier alle lesen und genießen dürfen. Fare Thee well! W.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt |
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