08.12.2014, 10:46 | #1 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Ich weiß
Ich weiß
Ich ahne, dass die Fahnen wieder flattern: Der Krieg kam aus den Höhlen in die Stadt Zurück - als ob er nur gewartet hat. Man hört die Salven aus den Läufen knattern, Man sieht am Abend die Geschosse fliegen: Sie ziehen ihre weißen Todesspuren Und malen in den Himmel Spottfiguren, Als wäre Tod zum Lachen. Wer wird siegen? Ich sehe, wie die Teppichbomben fallen, Wie Menschen sich an Straßenecken ducken Weil Schüsse wahllos von den Dächern knallen. Getroffene verbluten, krampfen, zucken, Als die Geschosse in die Körper fahren. Ich weiß, man könnte sich die Verse sparen.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt Geändert von Walther (08.12.2014 um 19:07 Uhr) |
08.12.2014, 21:34 | #2 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Walther :)
Wenn ich an die Strassenschlachten in Köln denke, Rechte gegen radikale Islamnisten, dann bekomme ich eine Gänsehaut vor Wut und Angst gleichzeitig. Die Kriege der Welt sind nicht weniger geworden, ich weiß nicht ob mehr, dafür bin ich nicht genug informiert, jedenfalls steht wieder Weihnachten vor der Tür, und die Welt ist nicht schlauer geworden.
Von daher paßt dein Titel: Ich weiß. Das zu wissen was du hier geschrieben hast ist schon traurig. Es ist ein aufrüttelndes Gedicht, dein letzter Satz fordert dazu auf. Gerne gelesen und kommentiert Liebe Grüße sy Geändert von juli (17.12.2014 um 19:10 Uhr) |
13.12.2014, 15:49 | #3 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
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Beiträge: 3.210
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Hi Syranie,
danke für deinen eintrag. so ähnliche gedanken wie dir gingen mir beim schreiben durch den kopf. da dachte ich, schreibst du mal ein etwas anderes antikriegsgedicht. zumindest bei dir scheint das funktioniert zu haben! lg w.
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16.12.2014, 21:46 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
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Hallo Walter,
Da hast du aber ein bitteres Gedicht geschrieben. Solche Themen sind immer schwierig zu gestalten, dir aber ist es gut gelungen. Traurig das dies immer wieder vorkommt. Wohl aber nicht auf zu halten. So ist der Mensch. Nur die Terzette halten sprachlich nicht mehr den Grat der Quartette. Weil mich dein Gedicht so gefesselt und inspiriert hat, habe ich mich mal an ihnen versucht. Mache ich immer gerne bei reizvollen Gedichten. Ist nur eine Idee. Ich ahne, dass die Fahnen wieder flattern: Der Krieg kam aus den Höhlen in die Stadt Zurück - als ob er nur gewartet hat. Man hört die Salven aus den Läufen knattern, Man sieht am Abend die Geschosse fliegen: Sie ziehen ihre weißen Todesspuren Und malen in den Himmel Spottfiguren, Als wäre Tod zum Lachen. Wer wird siegen? Der Bombenteppich Haus und Stadt zermalmend; da Frau und Kind versuchen sich zu retten in den Ruinen, die noch immer qualmend. Zertrümmerte, die sich im Staube betten, sieht hier und dort man ihre Häupter senken. Ich weiß, man könnte sich die Verse schenken. Sehr gerne gelesen und mich damit beschäftigt. Liebe Grüße, Terrapin. |
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