Trumpeltierisch

[Erich Kykal]

Geltungsdrang und Eigensucht,
Bildungsmangel, Arroganz,
Wutgebrüll und Einsichtsflucht
laden ein zum Narrentanz.

Er geht immer ran wie Blücher,
kompetenzfern und labil,
wie ein Stier auf rote Tücher
mit viel Zorn und wenig Stil.

Eingebildet, aufgeblasen,
ohne Mitgefühl und Hirn,
bietet er nur Seifenblasen
polternd seine hohle Stirn.

Aberwitz und Ungeduld,
hemmungslos und liderlich,
suchen immer eine Schuld -
aber leider nie bei sich.

Wo wird so viel Blindheit enden,
so viel Leere, die nicht trägt,
so viel Kälte, die zu wenden
ihn kein hartes Schicksal schlägt?

[Thomas]

Lieber Erich,

so ist es leider und man beginnt schon etwas zu resignieren. Gut, dass du es extra eingestellt hast.

Liebe Grüße
Thomas

[Erich Kykal]

Hi Thomas!

Wahrhaft niederschmetternd ist nicht Trumps Blödheit, sondern dass es ein so offenkundig ungeeigneter Mensch überhaupt in dieses Amt schaffen konnte! Und nichtmal das System hat versagt (obwohl es eindeutige Schwächen hat), nein, es waren die leichte Beeinflussbarkeit, die Blindheit, Blauäugigkeit und Dummheit der Menschen, die ihn an die Macht gebracht haben!

Die Clinton mag vielleicht auch ein wenig Dreck am Stecken gehabt haben, aber sie hatte wenigstens Stil! Ich wette, Trump kann dieses Wort nicht mal buchstabieren!
Jemand muss schon ordentlich oberflächlich sein, um einen so offensichtlich cholerischen Popanz und narzisstischen Blender zu favorisieren, nur weil er das Blaue vom Himmel und das Paradies für alle Egoisten und Nationalisten verspricht!

Resignierende Grüße, eKy

[Chavali]

Servus Erich,

du hast den Schrecken der europäischen Welt aber gut erkannt und beschrieben
Sollte aber nicht dein Text mit dem Fragezeichen in Strophe 4 enden?
Dann bliebe er fragend und jeder mag sich die Antwort selber geben.

Die letzte Strophe

Aberwitz und Ungeduld,
hemmungslos und liderlich,
suchen immer eine Schuld,
aber leider nie bei sich.

brauchts nicht, ja, sie wirkt eher wie ein Fremdkörper, da unspezifisch.
Das könnte für alle gelten, sogar für dich und mich

Nimm sie und mach einen neuen Text daraus - das findet mit lieben Grüßen

Chavi

Hey Erich,

Gut ausgeteilt!

Es trifft den Richtigen .

Es schwappen ja immer neue gruselige Nachrichten über den Ozean.
Leider ist das nur einer aus dem Untotenkabinett der Narzissten.

Liebe Grüße sy

[Walther]

Zitat von Chavali

Servus Erich,

du hast den Schrecken der europäischen Welt aber gut erkannt und beschrieben
Sollte aber nicht dein Text mit dem Fragezeichen in Strophe 4 enden?
Dann bliebe er fragend und jeder mag sich die Antwort selber geben.

Die letzte Strophe brauchts nicht, ja, sie wirkt eher wie ein Fremdkörper, da unspezifisch.
Das könnte für alle gelten, sogar für dich und mich

Nimm sie und mach einen neuen Text daraus - das findet mit lieben Grüßen

Chavi

Wo Chavi recht hat,

lg eKy,

hat sie recht. und sie hat in beiden fällen recht - und du toll gedichtet.

lg W.

[Erich Kykal]

Hi Sy!

Du sagst es! Dieser Gruselclown mit der Toupetfrisur lehrt uns noch alle das Fürchten!


Hi Chavi, Walther!

Zu S4: Die ganze Str. ist die Frage, ich wollte sie nur nicht zu lang werden lassen. Um weiteren Missverständnissen vorzubeugen, habe ich das "zu frühe" Fragezeichen entfernt.

S5 entstand aus zweierlei Notwendigkeit. Zum einen wollte ich noch eine "Moral von der Geschicht" mit einbringen, sozusagen die Quintessenz der Lektion, die dieser Narr lehrt.
Zum anderen wollte ich das Kadenzenschema ausgleichen: 2 Str. mit männlichen Kadenzen umarmen drei Str. mit gemischter Kadenz. Auf solche Feinheiten lege ich Wert. Anders ausgedrückt: Das Ungleichgewicht wäre mir unerträglich, wie quietschende Kreide an der Tafel oder so - eine ständige Irritation. Ein Tick von mir ...


Vielen Dank für eurer Lob und die Reflektionen!

LG, eKy

[Chavali]

Zitat von Erich

Zu S4: Die ganze Str. ist die Frage, ich wollte sie nur nicht zu lang werden lassen. Um weiteren Missverständnissen vorzubeugen, habe ich das "zu frühe" Fragezeichen entfernt.

S5 entstand aus zweierlei Notwendigkeit. Zum einen wollte ich noch eine "Moral von der Geschicht" mit einbringen, sozusagen die Quintessenz der Lektion, die dieser Narr lehrt.
Zum anderen wollte ich das Kadenzenschema ausgleichen: 2 Str. mit männlichen Kadenzen umarmen drei Str. mit gemischter Kadenz. Auf solche Feinheiten lege ich Wert. Anders ausgedrückt: Das Ungleichgewicht wäre mir unerträglich, wie quietschende Kreide an der Tafel oder so - eine ständige Irritation. Ein Tick von mir ...

Ach Erich

deine Erklärung überzeugt mich nicht.

Der Text braucht keine Quintessenz. Sagen deine Leser.

Die kommen schulmeisterlich daher und nehmen den mündigen Leser nicht ernst,
indem du ihnen ein Fazit aufdrücken willst.

Das herausgenommene Fragezeichen ändert gar nix.
Die Moral von der Geschicht passt überall und nirgends

Aber es ist dein Text - wenn du ihn so magst, dann soll es so sein.

Gerne nochmal einen Widerspruch gewagt

Chavi

[Erich Kykal]

Hi Chavi!

Seufz! Ich sagte es doch: Ein wie auch immer geartetes Ungleichgewicht im Gedicht ist für mich wie ein Jucken, das ich kratzen muss!

Selbst wenn ich wollte, ich KÖNNTE die letzte Str. nicht streichen! Genauso gut könntest du von mir verlangen, mir einen Finger abzuhacken! Ein Tick ist nun mal ein Tick ...

So schlimm ist es doch nicht, und das ganze Werk war nebenbei gesagt ohnehin bloß ein inspirierter Schnellschuss nach der Lektüre von Thomas' Grabsteininschrift für Trump.
Hab's mir nicht mal ausgedruckt, da solche Bissigkeiten für mich zwar momentan erleichternd, aber eben nicht überlieferungstauglich sind.


LG, eKy

[waterwoman]

Hallo Erich,

so toll wie ich deine Gedichte auch finde, aber hier denke ich, meine Vorschreiber haben recht, wenn sie sagen, dass die letzte S überflüssig ist.
Habe auch deine Gründe gelesen, warum du sie behalten willst.

Na, du hast recht, so schlimm ist es nicht bei einem text wie diesen, aber sie wirkt wie ein Fremdkörper
Das ist schlimmer, als wenn du irgendein Reimschema nicht eingehalten hast

Gruß

ww