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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 22.03.2017, 12:13   #1
bobo
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Zitat von fee_reloaded Beitrag anzeigen
Wenn jemand anders am eigenen Gedicht herumwerkelt, gehen Dinge verloren, die man ausdrücken wollte. Dinge, die aber anscheinend so beim anderen nicht angekommen sind (sonst hätte derjenige sie sicher nicht "weg-verbessert").

Lustig, dass du sagst:
, denn auf mich wirken deine Gedichte alles andere als "schlicht" bzw. "schlicht gewollt". Und genau daran stoße ich mich manchmal. Ich hätte sie gerne sprachlich noch viel viel schlichter. Ohne Wortgeschwülst und komische Satzstellungen.


Gib nicht auf und halte die Freude am Tun hoch!

Lieber Gruß,
fee
1.) Muss Lyrik denn für andere greifbar sein? Sprich: muss man Zeilen schreiben, die einen klaren "Schlüssel" besitzen?

Es gibt Gedichte, die ich auch absolut nicht verstehe und trotzdem fanden/finden sie großen Anklang. Dann bin ich geneigt das zu hinterfragen

2.) Ja, ich gebe mir Mühe für mich "einfach" zu schreiben. Für die kommenden Arbeiten werd ichs mal testweise noch mehr anpassen.


Die Freude ist da! Wie ein Feuer

lgz!
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Alt 22.03.2017, 12:48   #2
fee_reloaded
heimkehrerin
 
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Zitat:
Zitat von bobo Beitrag anzeigen
1.) Muss Lyrik denn für andere greifbar sein? Sprich: muss man Zeilen schreiben, die einen klaren "Schlüssel" besitzen?

Es gibt Gedichte, die ich auch absolut nicht verstehe und trotzdem fanden/finden sie großen Anklang. Dann bin ich geneigt das zu hinterfragen

2.) Ja, ich gebe mir Mühe für mich "einfach" zu schreiben. Für die kommenden Arbeiten werd ichs mal testweise noch mehr anpassen.


Die Freude ist da! Wie ein Feuer
Dass die Freude groß ist, ist gut! Lass sie dir von niemandem trüben!


Zu Frage 1:

Wenn du die Gedichte öffentlich machst - und das tust du in einem Lyrikforum - dann sollten sie den Lesern soweit "entgegenkommen", dass erkennbar wird, ob du eine Aussage darin tätigst, die an der Sprachoberfläche (also mit normaler Sprache) stattfindet ODER eine, die sich dem normalen Sprachgebrauch bewusst entzieht. Du mischst das und das führt zu Verwirrung. Das gaukelt vor, da wäre ein Schlüssel, mit dem man sich den Inhalt einfach erlesen kann, und dann bricht mittendrin jegliche Regelhaftigkeit der deutschen Sprache ab und der Schlüssel, den man meint erkannt zu haben, gilt nicht mehr und führt in die Irre. Dieser Mix funktioniert nicht. Egal, wie man es dreht und wendet.

Es gibt auch ganz viel zeitgenössische bildnerische Kunst, die ich nicht verstehe und die Anklang findet in der Szene. Das heißt ja in Wirklichkeit nichts anderes, als dass da die richtigen Leute an der richtigen Stelle effektiv Meinungsmache betrieben haben. So nach dem Motto: "Wenn DER sich einen XY an die Wand hängt und sooo viel dafür hinblättert, dann MUSS es ja was können."

Ein echtes handwerkliches Kriterium ist heutzutage nicht mehr geeignet, den "Wert" von zeitgenössischer Kunst zu erheben. Konzeptkunst ist mittlerweile oft nur noch abgehoben und bewusst nicht entschlüsselbar gemacht, um des Gehabes willen. Etwas, das aus meiner Sicht ein williges Kunstpublikum verhöhnt. Sollen die, die sich abheben wollen, indem sie etwas (angeblich verstehen und) pushen, das anscheinend das "gemeine Volk" nicht versteht, doch dadurch besser fühlen. Das kann mir letztlich egal sein. Es ist ja deren Geld, das für solche "Kunst" ausgegeben wird. Nicht meins.

Warum sollte das bei Lyrik anders sein?
Wenn du an zeitgenössischer Lyrik interessiert bist, such dir mal was von Steffen Popp. Der steht aktuell auf der Preisliste der Leipziger Buchmesse. Und dann guck mal, ob das eher "deins" ist und was es mit dir macht.

Durch Hinterfragen wird man heute nicht mehr einen sicheren Beweis für den Wert oder die Qualität von zeitgenössischer Kunst finden können. Dazu ist die Vielfalt an Formen und Medien und die Schnelllebigkeit unserer Zeit schon zu weit fortgeschritten. Aus meiner Sicht zählt die eigene Meinung, soweit sie halbwegs fundiert gebildet wurde. Und der eigene Geschmack ist auch ein legitimer Faktor, um - zumindest für sich selbst - zu sagen, was einen anspricht und was nicht. Eine allgmeingültige Urteilsfällung halte ich generell für etwas, das nicht gelingen kann. Das ging noch zu Zeiten der akademischen Malerei und Auftragskunst. Aber das ist längst vorbei. Spätestens seit den 50ern.


Vielleicht ist ja auch das "Schlichte" gar nicht deins. Versuch, einfach mal auszuloten, bei welchem Stil du dich am sichersten fühlst.

Ach ja ...ich habe auch einige wenige Gedichte daheim auf meinem PC, die nie veröffentlicht wurden und werden, weil ich weiß, dass sie nur für mich funktionieren, weil sie in jeder Hinsicht privat sind - auch sprachlich. Die stehen aber dann auch nicht zur Diskussion, denn bei denen wäre ich persönlich zu angreifbar, weil die Distanz im und zum Text nicht da ist. Da sollte man auch sehr bewusst unterscheiden zwischen Texten für ein "Außen" und solchen, die nur für einen selbst existieren und funktionieren.


Gruß,
fee
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Alt 22.03.2017, 13:54   #3
bobo
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Ich habe dem nichts entgegenzusetzen!


lg!

Geändert von bobo (22.03.2017 um 20:48 Uhr)
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