21.06.2022, 22:48 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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In Judith Butlers Karpfenteich
In Judith Butlers Karpfenteich
Die Hechtin sprach im Karpfenteich zum Hecht, der grade ihren Laich mit seiner Samenmilch begoss: "Sitz ja nicht auf dem hohen Ross, mit deiner stolzen Männlichkeit. Das ist vorbei in kurzer Zeit!" Und sie erklärte ihm genau, der Unterschied von Mann und Frau ist nur performativ geprägt, nicht biologisch festgelegt. Wer Samen hat, wer menstruiert wird durch den Sprachakt konstruiert. Die Hechtin sprach: "Mir ward bewusst, zum Laichen hab ich keine Lust! Damit der Rollenzwang sich ändert wird hier in Zukunft nur gegendert." Bewirkt hat dieses nichts. Warum? Die Fische sind ja stumm. – Drum! P.S.: Wikipedia: "Ein wichtiger Beitrag (Judith) Butlers ist das performative Modell von 'Geschlecht'. Demnach wird die Einteilung in die Geschlechtskategorien 'männlich' und 'weiblich' nicht als naturgegebene oder unausweichliche Absolutheit gesehen, sondern diese Binärität wird soziokulturell durch Wiederholung von Sprechakten konstruiert."
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
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