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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 07.10.2018, 00:58   #1
Eisenvorhang
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Im Menschensumpf

Das Leben ist die Einsamkeit,
das kalte Wort in allen Dingen.
Und hör doch, wie es rührig treibt...
Will zwischen Menschen hin, will sie bezwingen
und stürzt sich aus dem Pinsel, schreibt
ein Wort, das mir, dem Mensch, bestimmt.
Wenn mir der Ort den Widerstand (und auch das Offene und Schöne) nicht brächte:
die Schwere, das Geschlossene verschließend
in breiten Bächen auseinanderfließend
und glänzend stillend sind die Mächte:
das Leuchten der Sterne, die schönste Nächte!
Wie vermisse ich die Welt daheim?
Des Waldes Lust, sie fehlt mir ungemein!
Wann wird es endlich enden?

Dann ist der Abend nicht mehr lang,
als verstünde er in mir zu blühn,
doch was nicht hält, das fällt, wird bang
und zittert, wie die Sonne, die große,
am Morgen zwischen allem durch;
und landet erschöpft in meinem Schoße
von Gold beblättert, die Dächer des Waldes!

Dann klingt die Amsel wie ein Wissender,
der eingeweiht in allem singt:
so selig wie ein Kind in seiner Fülle
zu mir in meinem Traum in meiner Hülle
kommt und gülden wird und weht und weht.

Dann steige ich in jeden Himmel auf
und werde Überfluss von Flut und Sinn,
die Sterne fürchten sacht der Bäche Lauf
und alles fließt ganz einsam vor sich hin.
Ich wurde mehr und wollte wie die meisten
zu denen hin, die was im Leben leisten -
doch was ich fand war menschlich und ganz dumpf.
Und eh ich mich versah, war ich verstreut im Menschensumpf.

Geändert von Eisenvorhang (07.10.2018 um 15:34 Uhr)
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Alt 07.10.2018, 16:04   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.994
Standard

Zitat:
Zitat von Eisenvorhang Beitrag anzeigen
Das Leben ist die Einsamkeit,
das kalte Wort in allen Dingen.
Und hör doch, wie es rührig treibt...
Will zwischen Menschen hin, will sie bezwingen
und stürzt sich aus dem Pinsel, schreibt
ein Wort, das mir, dem Mensch, bestimmt.
Wenn mir der Ort den Widerstand (und auch das Offene und Schöne) nicht brächte:
die Schwere, das Geschlossene verschließend
in breiten Bächen auseinanderfließend
und glänzend stillend sind die Mächte:
das Leuchten der Sterne, die schönste Nächte!
Wie vermisse ich die Welt daheim?
Des Waldes Lust, sie fehlt mir ungemein!
Wann wird es endlich enden?

Dann ist der Abend nicht mehr lang,
als verstünde er in mir zu blühn,
doch was nicht hält, das fällt, wird bang
und zittert, wie die Sonne, die große,
am Morgen zwischen allem durch;
und landet erschöpft in meinem Schoße
von Gold beblättert, die Dächer des Waldes!

Dann klingt die Amsel wie ein Wissender,
der eingeweiht in allem singt:
so selig wie ein Kind in seiner Fülle
zu mir in meinem Traum in meiner Hülle
kommt und gülden wird und weht und weht.

Dann steige ich in jeden Himmel auf
und werde Überfluss von Flut und Sinn,
die Sterne fürchten sacht der Bäche Lauf
und alles fließt ganz einsam vor sich hin.
Ich wurde mehr und wollte wie die meisten
zu denen hin, die was im Leben leisten -
doch was ich fand war menschlich und ganz dumpf.
Und eh ich mich versah, war ich verstreut im Menschensumpf.

Hallo EV,


das klingt sehr nach Depression.
Da kann man nur hoffen, dass sich das LyrI wieder einkriegt, wie man so schön sagt

Eine ganz kleine Aussicht auf Hoffnung gibt es aber doch:
Zitat:
Dann klingt die Amsel wie ein Wissender,
der eingeweiht in allem singt:
so selig wie ein Kind in seiner Fülle
zu mir in meinem Traum in meiner Hülle
kommt und gülden wird und weht und weht.
LG Chavali

__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 07.10.2018, 17:35   #3
Eisenvorhang
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Ja. Depression und der Wunsch nach Heimat.
Ich finde es traurig, wenn nur noch die Natur Trost ist und alles andere fremd.
Man badet in der Mittelmäßigkeit des Lebens. Das erzeugt haufenweise Frust.

Danke fürs Lesen.
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