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Auf der Suche nach Spiritualität Religion und Mythen

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Alt 12.07.2017, 16:38   #1
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.994
Standard Am letzten Tag

Des nachts, als alle Feuer schwanden,
verlöschte auch dein Lebensmut.
Die Dinge, die dein Leben banden,
verbrannten in der Aschenglut.
Du siehst nie wieder Hoffnung landen,
verschwunden ist dein Heldenmut.

Die Dunkelheit ist jetzt dein Weg.
Doch irgendwann erkennst du Licht,
beschreitest du den morschen Steg,
der unter deinen Ängsten bricht.
Ein Engel wacht und trägt dich fort
an einen hellen Zufluchtsort.



__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (25.01.2018 um 16:37 Uhr) Grund: S1 Z5
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Alt 12.07.2017, 18:43   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Chavi!

Sollte es eingangs nicht korrekt formuliert "In der Nacht ... // verlöschte(verlosch - beides möglich) auch dein Lebensmut" heißen?

Oder, mit deinem Einstieg: "Die Nacht ... // entrang auch dir den Lebensmut". In dieser Version allerdings Komma am Ende von Z1.

Die im inhaltlichen Zusammenhang etwas seltsam anmutenden "Lichtgirlanden" sind wohl dem Reim geschuldet.

Was noch auffällt, ist der Wechsel des Kadenzenschemas zwischen den Strophen. Ist S1 noch wmwmwm, so bleibt S2 gänzlich männlich.

Insgesamt ein sehr schönes Gedicht über eines Menschen Dahinscheiden - mit tröstlich jenseitigem Ausklang.

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 12.07.2017, 19:02   #3
ginTon
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hi chavilein...

interessantes Gedicht. Ich dachte zunächst es geht um die jüngst überall
aufflackernden Waldbrände, da kann man ja hinschauen wo man will, über-
all flammt es auf, dann las ich jedoch weiter und ja, es geht also um den
letzten Weg, vllt auch eines Feuerwehrmanns, möglicherweise.

Zitat:
Die Nacht, in der die Feuer schwanden
verlöschte auch dein Lebensmut.
Die Dinge, die dein Leben banden,
verbrannten in der Aschenglut.
Du siehst nie wieder Lichtgirlanden,
verschwunden all dein Heldenmut.
Finde ich gut die Strophe im Kreuzschema geschrieben. Liest sich gut.
Ich würde dennoch "ist dein Heldenmut" schreiben, da die Verwendung
des Präsens, also der Gegenwart eine direkte Verbindung und somit Mit-
erleben fühlbar macht.

Zitat:
Die Dunkelheit ist jetzt dein Weg.
Doch irgendwann erkennst du Licht,
beschreitest du den morschen Steg,
der unter deinen Ängsten bricht.
Ein Engel wacht und trägt dich fort
an einen hellen Zufluchtsort.
Auch diese Strophe gefällt mir. In der dritten Zeile tendiere ich wieder zu
"beschreitest ihn den..." um eine gewisse Nähe zur Handlung zu schaffen.

insgesamt gefällt mir das Werk sehr gut, gerne gelesen LG ginnie
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Alt 12.07.2017, 20:36   #4
Chavali
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.994
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Servus, Erich,
Zitat:
Sollte es eingangs nicht korrekt formuliert "In der Nacht ... /
ja, eigentlich schon (seh ich jetzt auch grad)
Wieso ist man manchmal selber so blind...? Hmm, dann passt das irgendwie nicht mehr
Zitat:
etwas seltsam anmutenden "Lichtgirlanden" sind wohl dem Reim geschuldet.
zuerst ja, aber dann fand ich, es passt.
Zitat:
Was noch auffällt, ist der Wechsel des Kadenzenschemas zwischen den Strophen. Ist S1 noch wmwmwm, so bleibt S2 gänzlich männlich.
Ja, ich weiß, das ist so gewollt.
Ich mag sowas, da entgeht der Text einem Leiern beim Lesen.
Und der Intensität wegen, man kann das dann ganz anders betonen.
Zitat:
Insgesamt ein sehr schönes Gedicht über eines Menschen Dahinscheiden - mit tröstlich jenseitigem Ausklang.
Das ist schön und genau das Echo, das ich erreichen wollte

Danke dir!



Hi ginnie,
Zitat:
Ich würde dennoch "ist dein Heldenmut" schreiben, da die Verwendung
des Präsens, also der Gegenwart eine direkte Verbindung und somit Mit-
erleben fühlbar macht.
die Begründung kann ich nicht nachvollziehen, weil eine direkte Verbindung auf jeden Fall besteht,
wobei ich tatsächlich all gegen ist austauschen werde.
Zitat:
In der dritten Zeile tendiere ich wieder zu
"beschreitest ihn den..." um eine gewisse Nähe zur Handlung zu schaffen.
Das verstehe ich jetzt nun gar nicht. Was hast du denn immer mit Nähe?
Ich finde alles nah genug
Zitat:
insgesamt gefällt mir das Werk sehr gut, gerne gelesen
danke, das freut mich!


Euch beiden liebe Grüße,
Chavali

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Alt 14.07.2017, 19:06   #5
Kokochanel
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ein schöner Gedanke, liebe Chavali, ein Engel am Ende...LG von Koko
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Alt 15.07.2017, 14:48   #6
Chavali
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Zitat:
Zitat von Kokochanel Beitrag anzeigen
ein schöner Gedanke, liebe Chavali, ein Engel am Ende..
Liebe Koko,

freut mich, dass dir der Engel gefällt
Wegen dieser Passage habe ich das Teil auch in Sprituelles eingestellt

Danke, dass du reingeschaut hast und liebe Grüße an dich!
Chavali
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Alt 18.11.2017, 23:01   #7
Kokochanel
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Ja, sicherlich,liebe Chavali, der Engel kann ein Symbol sein für einen Menschen, der einem zur Seite steht, er kann auch ein religiöses Symbol sein oder eben ein Engel, an den ja viele Menschen heute glauben. Alles geht und alles hilft. Was dem Li zu wünschen ist.
LG von Koko
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Alt 24.11.2017, 16:50   #8
Ophelia
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 251
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Hi Chavali,

mir gefällt dein trauriges Gedicht über das Sterben und die damit verbundene Hoffnung, dass wenn wir die finsteren Stunden des Sterbens überstanden haben an eine helleren, schöneren Ort gelangen. Ich habe es sehr gerne gelesen.

LG Ophelia
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Vom Tod erwart ich Leben und vom Schweigen ein Wort.
Baratynsky
Ophelia ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.01.2018, 17:10   #9
Chavali
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Benutzerbild von Chavali
 
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.994
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Liebe koko, liebe Ophelia,

seid beide ganz herzlich bedankt fürs Lesen und die Rückmeldung

Es ist ein trauriger Text, ja, der aber eben auch Mut machen soll.
Geschrieben von mir Juli diesen Jahres, nichtsahnend, dass das Schicksal
ganz schnell und ganz brutal zuschlagen kann....


Liebe Grüße,
Chavali
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Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.01.2018, 14:13   #10
Cheeny
Melody of Time
 
Registriert seit: 12.02.2017
Beiträge: 361
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Liebe Chavali,

das hört sich nach einem furchtbaren Schicksalsschlag an. Deshalb möchte ich gar nicht wirklich viel dazu sagen
Es ist ein sehr schöner, wenn auch unglaublich trauriger Text, den ich trotzdem sehr, sehr gerne gelesen habe.

Herzlichst Liara
Cheeny ist offline   Mit Zitat antworten
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