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Alt 24.01.2012, 09:26   #1
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
Standard Fridolins Narrenlied

Ein Narr zu sein gilt hierzulande
unterm Jahr als eine Schande.
Doch in der fünften Jahreszeit
schlüpft mancher gern ins Narrenkleid.
Er würde jedem böse kommen,
wird er als Narr nicht ernst genommen.
Denn so ein Narr im Schellenkleid
steckt voller ernster Heiterkeit.

Vielleicht ist die Behauptung wahr,
dass wir Narren sind das ganze Jahr,
und wenn ins Narrenkleid man steigt,
man nur sein wahres Wesen zeigt.


Menschen, die sonst sehr honorig,
geben plötzlich sich humorig:
Ein Ordensmann als Transvestit
brilliert mit Versen in der Bütt.
Jeder Satz wird highgelightet,
durch einen lauten Tusch begleitet,
damit auch jeder, der noch träumt,
die faulsten Witze nicht versäumt.

Vielleicht ist die Behauptung wahr,
dass wir Narren sind das ganze Jahr,
und wenn ins Narrenkleid man steigt,
man nur sein wahres Wesen zeigt.


So ein Narr ist hell entzückt,
spielt mit Begeisterung verrückt.
Selbst ein Beamter, der sonst döst,
fühlt sich vom Büroschlaf erlöst.
Auf einmal wird der Bürokrat
zum Wortverdrehungsakrobat
und zeigt als Banker eloquent,
wie man richtig Geld verbrennt.

Vielleicht ist die Behauptung wahr,
dass wir Narren sind das ganze Jahr,
und wenn ins Narrenkleid man steigt,
man nur sein wahres Wesen zeigt.


Am Aschermittwoch ist vorbei
die aufgesetzte Narretei.
Dann heißt es wieder allgemein,
ein ganzes Jahr normal zu sein.
Ob Banker oder Handwerksmeister,
kleine oder große Geister,
wer mit Witz die Welt beglückt,
ist wieder ganz normal verrückt.

Vielleicht ist die Behauptung wahr,
dass wir Narren sind das ganze Jahr,
und wenn ins Narrenkleid man steigt,
man nur sein wahres Wesen zeigt.

Frdolins Narrenlied als mp3

Musik und Playback: Peter Izdianek
Text und Gesang: Friedhelm Götz

Geändert von Friedhelm Götz (25.01.2012 um 13:53 Uhr)
Friedhelm Götz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.01.2012, 21:19   #2
fee
asphaltwaldwesen
 
Registriert seit: 31.03.2009
Ort: österreich
Beiträge: 961
Standard

das ist ja dermaßen entzückend, fridolin!


ich bin ganz hin und weg - ich meine die vertonung natürlich.
die melodie so herrlich neckisch und doch lieb zugleich. eine köstliche spitze auf den karneval und all seine närrischen narren.

ein echter hörgenuss. total liebevoll gemacht und hat mich in total gute laune versetzt. danke!!!


(alles selbst gemacht, nehme ich an - komposition, musik und gesang? hut ab. echt professionell und wirklich sehr fein humorig)


respektvolle liebe grüße


fee
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan
fee ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.01.2012, 22:20   #3
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
Standard

Hallo fee,

es freut mich sehr, dass dir mein Narrenlied so gut gefällt. Die Musik stammt von Peter Izdianek, einem Musikerfreund aus Hamburg. Ich habe zu seinem Playback in meinem Tonstudio den Gesang beigesteuert.

LG Fridolin
Friedhelm Götz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.01.2012, 00:15   #4
fee
asphaltwaldwesen
 
Registriert seit: 31.03.2009
Ort: österreich
Beiträge: 961
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eine wirklich gelungene co-produktion also, fridolin!

bin nach wie vor begeistert!


liebe grüße,

fee
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Alt 06.02.2016, 11:06   #5
Chavali
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Beiträge: 13.004
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Hallo Fridolin,

Zitat:
Ich hab da mal vor Jahren mit einem Musikerfreund ein Liedchen produziert und hier vorgestellt,
allerdings mit wenig Resonanz:
ja, das ist wirklich schade, denn es ist ein absolut witziger und passender Text zu den närrischen Tagen.

Für mich ist es auch immer ein Phänomen, dass Leute, die sonst an Ernsthaftig- und Humorlosigkeit
nicht zu überbieten sind, plötzlich so *humorig* aus der Rolle fallen, wie von dir beschrieben

Das Liedchen dazu werde ich mir noch anhören


Liebe Grüße,
Chavali
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.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 06.02.2016, 11:31   #6
charis
/ Bil-ly /
 
Registriert seit: 02.10.2015
Beiträge: 435
Standard

Ganz köstlich, lieber Fridolin!

Das gefällt mir besonders:

Jeder Satz wird highgelightet,
durch einen lauten Tusch begleitet,
damit auch jeder, der noch träumt,
die faulsten Witze nicht versäumt.

Ja, die Deutschen machen halt alles gründlich und zur rechten Zeit

Lieben Gruß
charis
charis ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.02.2016, 18:58   #7
wolo von thurland
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo Fridolin
Was du uns als Interpret deiner eigenen Verse vorführst, ist ein Lehrstück in jeder Hinsicht! Hier Text- oder Verskritik zu üben, wäre ein schlechter Witz. Da geht alles runder als rund.
Für uns in der Regio hier haben die folgenden Verse
Auf einmal wird der Bürokrat
zum Wortverdrehungsakrobat
und zeigt als Banker eloquent,

noch weit mehr fasnächtliche Bedeutung, als sie bei euch haben mögen... Aber höchst wahrscheinlich ist dir das bekannt.
Du solltest dich öfter mal als Sänger versuchen!
wolo
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Alt 07.02.2016, 11:48   #8
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
Standard

Hi ,

viele meiner Gedichte sind von Musikfreunden vertont und gesungen worden, einigen habe ich auch selbst meine Stimme geliehen. Wem mein Narrenlied gefällt, könnte auch daran Spaß haben:

Die Moritat von meiner verstorbenen Tante Käthe

Ein Schwein rief mich an – Parodie

Sie hieß Itzenplitz – Couplet auf eine frühere Lehrerin

Weitere Songs sind in Gemeinschaftsarbeit mit Musikfreunden aus dem Yamaha-Keyboard-Forum entstanden, darunter allein 20 Songs mit Heidrun Dolde Heidruns Musikerseiten - Projekte -

LG Fridolin
__________________
Reime zu schütteln, gilt vielen als Nonsens von Spaßern, nichts Rechtes!
Aber die Spaßer mit Ernst suchen im Unsinn den Sinn!
Friedhelm Götz ist offline   Mit Zitat antworten
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