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Beschreibungen von Personen, Dingen, Zuständen, Stimmungen, Gefühlen, Situationen |
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29.08.2014, 09:24 | #1 |
Wortgespielin
Registriert seit: 18.07.2014
Ort: NRW
Beiträge: 664
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Meine Muse
Wie bunt du deine augen wieder färbst
Ich liebe dich doch ungeheuer. Dieser sommer war der schönste herbst. Du bist mir lieb, schon fast zu teuer. Wolltest du mich etwa heut verführen? Mit letztem streichholz fegt ein blitz aus einer schar betrunkener wallküren. Oder machst du einen witz? Mit deiner weisheit einer alten eule würd ich nur graue mäuse jagen. sicherlich hätt' ich dann manche Beule, Doch offen blieben meine Fragen. Erfahrung, wenn sie nicht von mir stammt, schwächelt, du fühlst dich, wenn du mich berührst und meine überzeugung dir zufächelst ich seh doch, wie du dich bemühst. Nein, eine muse sollte still nur sitzen, Unpampelig dem worte lauschen, Mir kopf und arme tupfen, wenn sie schwitzen. Niemals könnt ich mit dir tauschen, Und doch, ich brauch' mein selbstverstricktes leiden. Sei nicht devot, sei mein trabant. Will mich an deiner stillen schönheit weiden. Bleib mir vertraut, mir trotzdem unbekannt. Geändert von AAAAAZ (11.09.2014 um 09:46 Uhr) |
12.09.2014, 20:03 | #2 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.912
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Hi AZ,
diese Muse ist sehr schön beschrieben und der Text birgt jede Menge interessante Wendungen und aufregende, ja fantasievolle Gedanken. Bilder wie die "betrunkenen Walküren" sind sehr eindrucksvoll und Ausdrücke wie "unpampelig" sehr einfallsreich, ich lese so etwas sehr gern. Auch die anderen Strophen wissen zu überzeugen und es ist gelungen, jedwede kitschige Stimmung zu vermeiden. Im Gegenteil zieht ein roter Faden den Leser durch die Zeilen und weckt von Strophe zu Strophe das Interesse, weil der Text in Spannung und Qualität nicht nachlässt. Auch die letzte Strophe ist gelungen, enthält sie doch ein Angebot. Keiner muss sich unterwerfen, denn als Trabant würde man im "ewigen" Kreislauf in erreichbarer Nähe bleiben, ohne dabei direkt greifbar für den anderen zu sein. Und so können sich Muse und Lyrisches Ich immer nah sein und gegenseitig inspirieren. Sehr schön, muss ich sagen, das Gedicht hat mir gut gefallen. Doch damit das hier nicht nur ein bloßes Loben über den grünen Klee wird, muss ich noch anmerken, dass die willkürlich wechselnden Jamben und Trochäen zumindest beim ersten Mal den Lesefluss ins Wanken bringen. Wenn man es zwei oder drei Mal gelesen hat, funktioniert aber auch diese Version. Gern gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
13.09.2014, 12:29 | #3 |
Wortgespielin
Registriert seit: 18.07.2014
Ort: NRW
Beiträge: 664
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Lieber Falderwald,
mit dem Rhythmuswechsel hast du recht, ist mir gar nicht so aufgefallen. Hatte am WE gezwungenermaßen Schützenfestmusik im Rheinland gehört, und war überrascht, wie gut die Off-Beats an der dicken Pauke funktionieren. Die reinen stringenten Marschrhythmen sind im Aufweichen begriffen, selbst bei solch traditionellen Musikcorps. AZ |
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