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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 04.05.2009, 09:43   #1
Ibrahim
Verstorbener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.03.2009
Ort: Puch/Salzburg
Beiträge: 597
Standard Im Schatten des Ahorns

Ein Ahorn, mächtig, hochbetagt,
Verlockt zu kurzer Schattenruh.
Ein Taubenpaar im Laubwerk klagt
Melodisch sanftes ku-ruh, ku.

Den Riesen fleckt schon weiches Moos,
In kleinen Inseln grünt es dicht.
Vom Wipfel zu der Erde Schoß
Tupft flirrend grelles Sonnenlicht.

Der Wind streicht neckend übers Blatt,
An tausend Zweigen gleiches Spiel.
Der Wespe Gallen leuchten satt,
Ein Weißling flattert ohne Ziel.

Wo sich der Stamm zum Aste teilt,
Tönt Amselflöten aus dem Nest.
Ein schlanker Fühlerträger weilt
Am Spalte, wo die Borke nässt.

Das Eichhorn, nur zu Kurzbesuch,
Verwundert Finken, hier zu Rast.
Welch spannend angelegtes Buch
Hat Autor Ahorn da verfasst.
__________________
Ich will mit meinen Reimen die Leute zum Schmunzeln, Weinen oder Fluchen bringen.

Geändert von Ibrahim (04.05.2009 um 21:17 Uhr)
Ibrahim ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.05.2009, 19:47   #2
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard

Lieber Ibrahim,


ein wahrhaft gehaltvolles Buch, das uns der Ahorn vorlegt!
Du hast das herrlich beschrieben!
Am besten gefällt mir die vorletzte Strophe - dabei sind sie alle ein Genuß!

Lieben Gruß
von
cyparis
Leier ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.05.2009, 20:43   #3
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

lieber ibrahim,
du lehrst uns die kunst des betrachtens : jedes kleine detail zeichnest du liebevoll nach in deinem gedicht, das ist wirklich reinstes lesevergnügen!

eine zeile würde ich um eine silbe verlängern:
Wo dann der Stamm zum Ast sich teilt....

liebe grüße
vom mir und meinem blutahorn
larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.05.2009, 10:18   #4
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.994
Standard

Lieber Ibrahim,

auch hier schwelge ich in deinen Beschreibungen.
Das liest sich einfach wundervoll!
Selbst die Taubenlaute bekommen einen weichen frühlingshaften Klang

Lediglich hier
Zitat:
Am Spalte, wo die Borke nässt.
komme ich ins Grübeln: Warum oder wovon nässt die Borke?


Sehr gern gelesen!
Lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.05.2009, 21:19   #5
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Lieber Ibrahim,
was immer du betrachtest, die Wiedergabe ergibt immer Lyrik pur.
Bei vielen deiner Gedichte bekomme ich nicht nur herrliche Bilder aus der Natur. Inzwischen sehe ich irgendwo den stillen Betrachter. So als würde Natur ohne ihn nicht mehr stattfinden.
Schön ist es im Schatten des Ahorn.
Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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