12.04.2017, 16:47 | #1 |
Melody of Time
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Beobachtung
Mein Lieblingsfeind reitet im Wald.
Sein Geplärre als Echo verhallt. Sein Ross ist zu hoch, er sitzt dort bloß noch, denn - zum Absteigen ist er zu alt. Geändert von Cheeny (25.04.2017 um 11:17 Uhr) Grund: siehe Kokochanel |
12.04.2017, 18:36 | #2 |
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Bella Donna, hütet eure lästerlichen Zungen!
Die Kunst ist nicht, von einem Pferdchen abzusteigen! Es jubilieren die Schalmein, es klingen Geigen, wenn es dem Greis mit Müh und Glück gelungen, wenn auch nicht gleich, so doch beizeiten gestiefelt und gespornt die Stute einzureiten. H. Geändert von Felix (12.04.2017 um 18:42 Uhr) |
13.04.2017, 10:45 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Liebe Liara,
dein Bild des hochnäsigen Typen, der gar nicht mehr von seinem hohen Ross herunterkommen kann, finde ich köstlich. Wahrscheinlich ist es im größten Teil der Fälle so. Wenn mir nächstens so ein Typ begegnet, werde ich gewiss an dein Bild denken müssen. Übrigens habe ich schon in Realität einen (gar nicht überheblichen) Greis wunderbar auf einem Hengst reiten sehen, hinterher fragte ich mich: Wie kommt der überhaupt aufs Pferd und wieder herunter? Ich glaube, das Pferd hat kooperiert. Lieber Felix, ich wünsche viel Vergnügen beim "gespornten" Einreiten, das scheint eine besondere Übung von Masochisten zu sein, die ganz scharf auf gestauchtes Steißbein und blaue Eier sind. Im Ernst, ich weiß natürlich welche höchst delikate poetische Idee dich treibt, aber dein Bild funktioniert einfach nicht. Man muss schon ein wenig Ahnung von dem Bereich haben, aus dem man Bilder nimmt, denke ich. Liebe Grüße euch beiden Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
13.04.2017, 20:27 | #4 |
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Lieber Thomas,
ich nehme mir Deine Mahnung, nur von Dingen zu schreiben, von denen man etwas versteht, sehr zu Herzen. Offenbar gehen wir beide von höchst unterschiedlichen Bildern aus. Aber das machst nichts, zeigt es doch nur, wie vielgestaltig die Poesie sein kann. Liebe Grüße, Felix |
14.04.2017, 10:45 | #5 |
Melody of Time
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Hallo Felix,
deiner Fantasie sei alle Ehre gereicht, auch wenn sie mein Gedicht ganz leicht, vom ursprünglichen Sinn enthebt. Sag, welcher Strolch da in dir lebt? Sei lieb gegrüßt Übermütiger Hallo Thomas, wenigstens einer, der mich versteht. Es freut mich riesig, dass dir mein Gedicht Spaß bringen konnte. Und jaa, von diesen Allesüberfliegern gibts tatsächlich mehrere. Ich übe mich gerade in Limericks. Liebe sonnige Grüße Liara |
14.04.2017, 21:48 | #6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Felix,
ich habe beim nochmaligen Lesen gemerkt, dass mein Kommentar an dich vielleicht etwas schroff ausgefallen ist, bitte nimm das nicht persöhnlich, es geschah nur wegen meiner Einstellung zum Umgang mit Pferden. Wenn du mein Sonett "Junge Pferde" liest, wirst du verstehen was ich meine. Liebe Grüße Thomas
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14.04.2017, 22:41 | #7 |
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Lieber Thomas,
keine Bange - soooo empfindlich bin ich nicht! Wie käme ich dazu, als einer, der ein einziges Mal auf einem Friesen gesessen hat (und das auch nur, weil es ein sehr friedlicher Hengst war und die Besitzerin mir auf dieses Riesenross geholfen hat), gestiefelt und gespornt eine Stute einzureiten? Die vorlaute Dame, so scheint es, hat mich schon richtig verstanden. Liebe Grüße, Felix |
19.04.2017, 09:56 | #8 |
Gast
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Guten Morgen, Liara,
"Mein Lieblingsfeind reitet im Wald. Sein Geplärre als Echo verhallt. Sein Ross ist zu hoch, er sitzt dort bloß noch, weil - zum Absteigen ist er zu alt. ". Dieses Stückchen steht unter Satire. Der Form nach vermute ich mal, dass es evtl. ein Limerick sein soll. Vom Inhalt her: Ein Alter, der arrogant ist. Naja, da gibt es auch junge....Symbolisch gemeint vielleicht: der, der einen Posten hat, der bleibt drauf sitzen. Warum aber plärrt er im Wald? Formal haben wir ein paar Schnitzer: Inversion in Z. 2, unreiner Reim bei hoch (lang)und noch (kurz) Konjunktion weil anstatt denn (HS). sonst : weil er zu alt ist. Das Bild: auf hohem Ross sitzen wird von der Konklusio nicht bedient, eher das Bild: Sitzenbleiben. Müsste man noch etwas dran arbeiten an dem Stückchen, denke ich. LG von Koko |
25.04.2017, 11:16 | #9 |
Melody of Time
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Guten Morgen, Kokochanel,
den Inhalt des Gedichtes möchte ich nicht verändern, dazu habe ich dir eine PN geschickt. Wenn sich trotzdem formal etwas verbessern oder verschöner lässt, ja gerne doch. Das stimmt, die Inversion in Z2 ist nicht so ganz hübsch, war schlicht dem Reim geschuldet. Falls mir oder jemandem anderen was Besseres einfällt, ohne die Aussage oder den Sinn zu verändern, lasse ich gerne mit mir reden. Der unreine Reim in den Kurzversen war mir bewusst. Da lässt sich bestimmt was Schöneres finden. Ich habe den Limerick in Kürze hingekritzelt, jetzt habe ich ja Zeit dafür. "Denn" übernehme ich sofort. Das passt prima. Dass das Konklusio nicht passt, finde ich eigentlich nicht. Wenn einer auf einem viel zu hohen Ross sitzt, wird es meistens mit zunehmendem Alter schwieriger und unwahrscheinlicher, dass es dies ablegt oder sich freiwillig ändert/ändern kann. Ich danke dir vielmals für die Auseinandersetzung mit meinem Gedicht. ich mache mir noch Gednken über die angesprochenen Aspekte. Viele Grüße Liara |
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