Vom Herz aufs Blatt

[Sebastian]

Acht uhr früh -
ich hab nur fünf Stunden geschlafen.
Ich bin wach -
deine Eleganz macht mich munter.

Du bist schön -
ohne Schminke in Schlafklamotten.
Moment bleib -
bitte lass alles perfekt bleiben.

Blick zurück -
wir waren erfüllt von Licht und Wein.
Nicht allein -
dennoch irgendwie auch nur für uns.

Noch später -
wir zwei sitzen redend auf der Couch.
Alles geht -
jedes Geheimnis, jede Meinung.

Du und ich -
er scheint nicht mehr zu existieren.
Wir schlafen -
getrennt, doch im Herzen zusammen.

Ich lebe -
mehr als ich es vorher je tat.
Zwölf Uhr -
willkommen zum Emotions- High Noon.

Ich atme -
dein Duft bleibt in jedem Atemzug.
Redet doch -
für dich lohnt sich der steinigste Weg.

Ich liebe -
du allein kannst mich dazu bringen.
Jede Tat -
ein Mosaikstein unseres Bilds.

Du heilst mich -
schmerzlos ist ja nur, was auch nicht fühlt.
Ich schwöre -
für dich, für uns und für alle Zeit.

Hi Seb,

Hier hat noch niemand etwas dazu gesagt. Ich finde diesen Text und die Struktur besonders. Ich weiß nicht, ob das schon Prosa ist? Keine Ahnung.

Gut finde ich den Weg zurück in die Vergangenheit, und die kurzen knackigen, ersten Zeilen!

Du nimmst den Leser mit.

Besonders gut fand ich das:

Du und ich -
er scheint nicht mehr zu existieren.
Wir schlafen -
getrennt, doch im Herzen zusammen.


Ich mag ja das Wort Herz im Text, weil es genau aussagt, was der Liebende meint. Das ist ein guter Text von dir.

Ich habe ihn sehr gerne gelesen und mich damit beschäftigt.

lg ju

[Sebastian]

Vielen Dank für deinen Kommentar und dein Lob Juli. Ja ich glaub man kann das schon im Grenzbereich zur Prosa ansiedeln aber so genau kenne ich mich da auch nicht aus. Die Struktur soll im Endeffekt eben jenen Gedankengang widerspiegeln, der den Leser - wie von dir beschrieben - mitnimmt.