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Alt 14.12.2018, 07:18   #1
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 3.375
Standard Die Waisen der Globalisierung

Die Waisen der Globalisierung

Sie sagen: „Macht die Grenzzäune dicht,
keiner wird mehr aufgenommen!“
Und sie wollen die Flut dieser Menschen nicht,
die gebrochen und schwach zu uns kommen.

Refrain:
Und der Regen fällt, trommelt an Fenster
und Schnee fällt, es klopft an die Tür.
Und die Jagd nach Profit öffnet weltweite Schleusen.
Wenn die Flut steigt, versinken auch wir.

Sie kommen von Süden, einst fruchtbarem Land,
sie kommen zu uns in den Norden,
es sind Menschen wie wir, an unserem Strand,
entflohen dem Foltern und Morden.

Refrain: Und der Regen fällt, trommelt an Fenster …

Und sie kommen aus einem verbrennenden Land,
Und sehen Asylheime brennen.
Es lodert die Flammenschrift an der Wand,
wann werden wir sie nur erkennen?

Refrain: Und der Regen fällt und dringt durch die Fenster…

Und wir reden von Gleichheit und Demokratie,
Sozialstaat und freier Regierung.
Und glauben wir seinen was Bessrs als sie,
die Waisen der Globalisierung.

Und wir kaufen doch einfach nur billig ein,
und die Ärmsten sie müssen sich schinden,
und Arbeit von Kindern, dass muss halt so sein,
der Markt wird das Optimum finden.

Refrain:

Und der Regen fällt und dringt durch die Fenster
und Schnee treibt, es bläst mit Gewalt
und die Flut steigt, überschwemmt die Barracken,
und ein Kind weint, ihm ist hungrig und kalt,
so jung ist das Kind, sein Gesicht ist so alt.
Das Gesicht Europas - sterbend.


P.S.: Dem Song "Orphans of Wealth" vom Don McLean nachgedichtet, fast 1/2 Jahrhundert später! Das gleiche Problem, nur auf den ganzen Globus erweitert.

Wenn die rechten Mauerbauer Hirn hätten, fänden sie hier etwas zum Nachdenken. Ja, wenn... Deshalb glaube ich, dass der Text genau wie der von Don McLean nichts ändern wird.
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller

Geändert von Thomas (14.12.2018 um 11:27 Uhr)
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