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Kolosseum Kampf der Lyrikgötter

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Alt 30.09.2016, 15:42   #1
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Der Kykal, dieser ach so tolle Hecht,
der sich in schnöder Bilderwurst gebärdet,
wird von mir erstmal ordentlich geerdet...
nun denn - so ist es gut, so ist es recht.

Er hat mit seinem Grütz- und Satzgeflächt
die ahnungslose Masse gleichgeherdet -
von Machenschaften angetrieben werdet
ihr lyrisch mindestens genauso schlecht.

Der schwülstig kleine Brummer geht auf Dummfang,
doch leidet geistig er an dünnem Umfang,
das keines seiner Worte uns umfässt.

Natürlich fällt auch mir das Frohsein schwürig
deim überlesen seiner Klostein-lyrik...
O das die Finger von der Kunst er lässt!
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.
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Alt 30.09.2016, 16:46   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Zitat:
Zitat von Terrapin Beitrag anzeigen
Der Kykal, dieser ach so tolle Hecht,
der sich in schnöder Bilderwurst gebärdet,
wird von mir erstmal ordentlich geerdet... Unnatürliche Betonung des "von mir".
nun denn - so ist es gut, so ist es recht.

Er hat mit seinem Grütz- und Satzgeflecht Kommt von "flechten".
die ahnungslose Masse gleichgeherdet - Neologismus? Jedenfalls zweifelhaft sinnvoll.
von Machenschaften angetrieben werdet Wessen Machenschaften, und welche?
ihr lyrisch mindestens genauso schlecht.

Der schwülstig kleine Brummer geht auf Dummfang,
doch leidet geistig er an dünnem Umfang,
dass keines seiner Worte uns umfässt. Reimvergewaltigung ...

Natürlich fällt auch mir das Frohsein schwürig Reimvergewaltigung, die zweite ...
beim Überlesen seiner Klostein-Lyrik...
O dass die Finger von der Kunst er lässt!

Die Kunst ist nicht nur, kleiner Terrapinsel,
will man nicht traurig hier sein Ziel verfehlen,
die Zeilen sprachlich sinnvoll zu beseelen,
damit sie vorm Gestade unsrer Insel

nicht schmählich untergehen, leckgeschlagen
von krauser Sprache, die wir nicht vermissen!
- Man sollte auch korrekt zu schreiben wissen,
denn Rechtschreibfehler sind kein Wohlbetragen.

So sind es deine Verse, die verraten,
wer wirklich wurstelt und mit Worten schwurbelt!
Die kruden Bilder sind nicht wohlgeraten,

die Melodie wirkt künstlich angekurbelt,
und was nicht schlampig klingt, ist so geschrieben -
ach wärst du doch ein Schweigender geblieben!
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (23.11.2016 um 16:16 Uhr)
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Alt 27.11.2016, 20:14   #3
Referendarius
Forum Kolosseum
 
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Beiträge: 12
Standard --> an alle



Zuerst erscheint im Vorhang nur ein Spalt,
dann werden die Kulissen immer breiter,
die Nachgeschichte geht ein wenig weiter,
weil ohne Zutat sie im Nichts verhallt.

Hier paarte sich gekonnte Wortgewalt
mit satten Versen auf der Himmelsleiter,
und das Sonett war hier der Wegbereiter,
ein Hoch auf diese Poesiegestalt!

All jenen, die Sonette lyrisch lieben
und ihre Kunst für diese Art verwenden,
erschiene solch ein Schlusspunkt untertrieben.

Was sollen wir noch weiter Zeit verschwenden?
So werden die Legenden nicht geschrieben,
wir lassen die Geschichte nun vollenden.

Referendarius ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2016, 20:16   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Standard Nachspiel: 1. Akt



Die Luft schmeckt bittersüß nach Blut und Asche,
das Feld in Trümmern, allseits liegen Leichen,
es ist ein Bild des Grauens ohnegleichen,
ein Antileben nach Mephistos Masche.

Ich tränke mit dem Wasser meiner Flasche
ein Tuch, mir droht der Atem zu entweichen,
doch spüre ich des Schicksals Lebenszeichen
schon längst als Freifahrschein in meiner Tasche.

Es gibt die süßen Früchte und die herben
du hast die Qual der Wahl und das berührt dich,
ein falscher Schritt, schon stürzt du ins Verderben.

Ich kenne meine Muse, denn sie führt mich,
sie lässt mein Dichterleben niemals sterben,
und nur der Dichter, der das weiß, der spürt sich.

__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 27.11.2016, 20:17   #5
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Standard Nachspiel: 2. Akt



Magie belebte diesen Totentanz
in einer virtuellen Dichterwelt,
hier steh ich nun als letzter Federheld
und bade mich allein in Ruhm und Glanz.

Es fällt mein Blick mit leichter Arroganz
herabgelassen auf das Trümmerfeld,
die Sterne flechten mir am Himmelszelt
aus goldnen Strahlen einen Ehrenkranz.

Die stolzen Flammen des Triumphes lohen
zu Ehren des Poeten und als Krieger
betrete ich die Halle der Heroen.

Sonette sind der Lyrik Königstiger,
die Kontrahenten sind aus Furcht entflohen,
und darum kröne ich mich nun zum Sieger.

__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 27.11.2016, 20:18   #6
Falderwald
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Standard Nachspiel: 3. Akt



Um meinen Geist entsteht ein reger Reigen,
auf Engelsschwingen wirbeln goldne Zöpfe
beim Sphärentanz der göttlichen Geschöpfe
zum rhytmisch klagenden Gesang von Geigen.

Die Götter rufen mich, um aufzusteigen,
es warten schon die größten Dichterköpfe
auf mich, damit ich Ruhm und Ehre schöpfe,
sie wollen mir den Ort des Glückes zeigen.

Ich könne wählen und es frei entscheiden:
Man nähme auf mich im Poetenhimmel,
um geistig mit der Muse eins zu werden.

Doch bliebe ich beim körperlichen Leiden,
bekäm ich einen harten Lyrikfimmel.
So bleibe ich ein wenig noch auf Erden.

__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 27.11.2016, 20:39   #7
Erich Kykal
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So nicht! Halt inne, der du selbst in Weihe
dich setzt und mit dem Dichterlorbeer krönst,
denn die Statistik, die du frevelnd schönst,
war niemals eine wert- und meinungsfreie!

Stell brav nur wieder dich in unsre Reihe
der Wortgewaltigen, die du verpönst
mit krausen Worten, die du brünstig stöhnst
im Echo unverdienter Siegesschreie!

Gewetzt die Waffen, immer hoch die Schilde!
Die Arroganz, mit der du dich erhöhtest,
verdient ein klares Wort - und keine Milde!

Wer nicht bescheiden bleibt in seinen Siegen,
verdient sie nicht! Und was du auch erbötest,
für meine Gunst: So wirst du sie nicht kriegen!
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

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Alt 28.11.2016, 14:08   #8
Stachel
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Ort: Niederrhein
Beiträge: 103
Standard <-- Will auch was Gras

Schon wieder wird der scharfe Stahl geschwungen.
Die Schilde recken sich dem Feind entgegen.
Zunächst schien sich das Schlachtgeheul zu legen,
doch keiner fühlt sich hier so recht bezwungen.

Wir hatten alle laut und schön gesungen,
mal listig, mal gekonnt und mal verwegen,
Mal hofften wir, ein Tiefschlag brächte Segen
und mancher hat auch mal mit sich gerungen,

bevor er seiner Formulierung traute
und wägte sie, bevor er damit haute
auf Aug und Ohren seines Kontrahenten.

Und plötzlich wird ein Engelschwingenritt
zum Traumbild des Arena-Absolventen.

Sag: Haste noch was über von dem „Shit“?
Stachel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.11.2016, 20:47   #9
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Gar leicht fällt es, den anderen zu richten
im Rudelstechen forscher Kombattanten!
Vielleicht, dass wir zu wenig Gutes sandten -
zum Beispiel: Mal einander beizupflichten!

Wenn hier nur zählt, verbal sich zu vernichten,
und blind für die uns allen anverwandten
Gemeinsamkeiten, die wir nicht bekannten,
auf Seitenhiebe niemals zu verzichten,

die, jeder gegen jeden, ohne Gnade
wir derb verteilen nach Gelegenheiten,
dann bleibt das Fechten eitel - und Scharade!

Wie Gockel auf dem Mist: Gekräh zuhauf,
um als der Größte stolz einherzuschreiten -
vergessend dabei ganz und gar: Worauf!
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.11.2016, 21:18   #10
Stachel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Ort: Niederrhein
Beiträge: 103
Standard Das Spinnentier war nett zu dir. -> Erich #106

Du hast ja recht, versuchst du nun zu schlichten,
denn auch mit einer Haut des Elefanten
zermürben uns die eher ungalanten
Gefechte und kein Nebel wird sich lichten,

wenn dauerhaft wir Vers auf Verse schichten,
mit 14 Don Quijotes nebst Rosinanten
und Sancho Panzas als Duell-Garanten
die andern attackieren in Gedichten.

Wer immer einen beißt in dessen Wade,
beweist nur - neben Kleinwuchs - Eitelkeiten.
Für ihn ist grün der Neid und nicht die Jade.

Ein Widerspruch jedoch: Ich leg darauf
viel Wert, ließ einst durch Lobe euch begleiten. (#94, #95)
So sagte ich bereits: Ihr habt es drauf!
Stachel ist offline   Mit Zitat antworten
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