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Alt 23.05.2016, 19:02   #1
Chavali
ADäquat
 
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Standard Unerschrocken




Vom Kampf ermüdet setzt er seine Pfoten,
um Schritt für Schritt auf körnigen Asphalt.
Das Fell zerzaust, der Blick ins Innere gerichtet,
versucht er, sich zu sammeln von erfahrener Gewalt.

Man sagt, ein Kater habe sieben Leben,
hier scheint's, als wären fünfe schon verbraucht.
Auf seinem Weg zum Heimatbauernhofe
sind Kampfeslust und auch sein Mut verraucht.

Jetzt ruh dich aus, du lieber, wilder Kater,
manch großer Mensch ist nicht so stark wie du.
So gehst du unerschrocken deine Runden,
leckst deine Wunden und ich schau dir zu.


__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (24.05.2016 um 21:05 Uhr) Grund: thx ;-)
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Alt 23.05.2016, 19:20   #2
ginTon
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Standard

Hi chavilein...

mannoman, irgendwie sieht der Kater schön mit all seinen Narben aus, der hat
irgendwas anziehendes an sich, weiß nicht irgendwas magisches, schwer be-
schreibbares,

das Gedicht und der Inhalt gefällt mir, hat auch ein wenig etwas von Rilkes
Panther.

Zitat:
Vom Kampf ermüdet setzt er seine Pfoten
als Schritt für Schritt auf körnigen Asphalt.
Das Fell zerzaust, der Blick ins Innere gerichtet,
versucht er, sich zu sammeln von erfahrener Gewalt.
gefällt mir die Strophe, würde mitunter "schwer" für "als" in Zeile 2 benutzen,
musste mal schauen...

Zitat:
Man sagt, ein Kater habe sieben Leben,
hier scheints, als wären fünfe schon verbraucht.
Auf seinem Weg zum Heimatbauernhofe
ist seine Kampfeslust und auch sein Mut verraucht.


Zitat:
Jetzt ruh dich aus, du lieber, wilder Kater,
manch Mensch ist nicht so stark wie du.
So gehst du unerschrocken deine Runden,
leckst deine Wunden und ich schau dir zu.
gefällt mir auch...


insgesamt schöner Text wie ich finde....gerne mit beschäftigt ...LG ginnie
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Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


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Alt 23.05.2016, 19:53   #3
Erich Kykal
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Hi, Chavi!

Ein schönes Katzengedicht, mal nicht von der romantisierenden Sorte! Die Strophen sind fünfhebig mit unbetontem Auftakt, Kadenzenschema wmwm.

Meine Tipps:

Vom Kampf ermüdet setzt er seine Pfoten
in mattem Schritt auf körnigen Asphalt. Man setzt etwas als Schritt für Schritt - das kann man so nicht sagen.
Den trüben Blick ins Innere gerichtet, Ursprünglich 6 Heber!
verdaut er die erfahrene Gewalt. Ursprünglich 7 Heber!

Man sagt, ein Kater habe sieben Leben, (Waren das früher nicht 9?)
hier scheint's, als wären fünfe schon verbraucht. "scheint's" würde ich mit Stricherl machen.
Auf seinem Weg zum Heimatbauernhofe
sind Kampfeslust und auch sein Mut verraucht. Ursprünglich 6 Heber! Auch sind es 2 Dinge, die verraucht sind, daher Plural.

Jetzt ruh dich aus, du lieber, wilder Kater,
manch großer Mensch ist nicht so stark wie du. Ursprünglich 4 Heber!
So gehst du unerschrocken deine Runden,
die Wunden leckend, und ich schau dir zu. Ursprünglich betonter Auftakt!


Sehr gern gelesen und vor Freude gemaunzt! (Schnurr!)

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.05.2016, 10:29   #4
juli
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Beiträge: n/a
Standard Miau!

Liebe Chavali,

Dein Katergedicht gefällt mir sehr. Es beschreibt und das Bild dazu zeigt einen alten erfahrenen Haudegen, der weiß wie man überlebt. Das beschreibst du auch. Deine Worte erzählen auch die Schattenseiten und die Realität eines Bauernhofkaters. Besonders gefällt mir die letzte Stropfe. Weil du den Kater würdigst. Sein Leben und seine Unerschrockenheit!

Ich habe mal in einer Stadt gewohnt mitten im Innehof in einem winzig kleinen Häuschen. Rundherum war halt der Hof. Hinter unserem Minihaus war ein kleiner Obstgarten. Hier wohnte auch Peter. Er sah Schwarzweiß aus, das eine Ohr war teilweise ab, und zerfleddert von den Kämpfen mit den Anderen. Sein Gang gemächlich und langsam, weil seine alten Knochen ihn nicht mehr so schnell gehen lassen. Aber wenn ein junger Kater ihm seinen Rang abkämpfen wollte, ging er ganz oben auf einen baum, der Jüngere war immer unter ihm. Und wenn der Jüngere nach ihm hauen wollte mußte dieser nach oben gucken. Das hat er nicht lange gemacht, denn der merkte schnell, daß seine Augen in Gefahr waren. Auch lies sich Peter einfach auf die Jungen von oben fallen, und haute schon beim Fallen. Die Fellbüschel flogen nur so...Er hatte sich mächtigen Respekt bei den anderen geschaffen. Bei mir kam er zu Besuch und holte sich täglich eine Portion Leckeres ab.

Liebe Chavali *KATZI* ich habe dein Gedicht sehr gerne gelesen!

Liebe Grüße sy


Geändert von juli (24.05.2016 um 11:34 Uhr)
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Alt 24.05.2016, 19:42   #5
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Hi ginnie,

Zitat:
mannoman, irgendwie sieht der Kater schön mit all seinen Narben aus, der hat
irgendwas anziehendes an sich, weiß nicht irgendwas magisches, schwer be-
schreibbares,
genau das hat mich auch an dem Bild fasziniert, als ich es sah
Und dann fiel mir dieser Text nur so zu.
Zitat:
das Gedicht und der Inhalt gefällt mir, hat auch ein wenig etwas von Rilkes
Panther.
Danke, das freut mich, auch der Vergleich

Servus Erich,
Zitat:
Ein schönes Katzengedicht, mal nicht von der romantisierenden Sorte!
Das Foto ließ auch nur diese Art von Text zu
Zitat:
Meine Tipps:
...die sind wie immer perfekt.
Aber ich glaube, ich belasse es für dieses Mal dabei, dass die Zeilen von den Hebern her etwas unorthodox daherkommen
So wie der Kater zerzaust ist....
Ein paar andere Kleinigkeiten habe ich geändert. Danke!
Zitat:
Sehr gern gelesen und vor Freude gemaunzt! (Schnurr!)
Das freut mich! Ich schnurre mit!


Liebe sy,
Zitat:
Dein Katergedicht gefällt mir sehr. Es beschreibt und das Bild dazu zeigt einen alten erfahrenen Haudegen, der weiß wie man überlebt. Das beschreibst du auch. Deine Worte erzählen auch die Schattenseiten und die Realität eines Bauernhofkaters. Besonders gefällt mir die letzte Stropfe. Weil du den Kater würdigst. Sein Leben und seine Unerschrockenheit!
Das ist eine schöne und passende Interpretation und liegt genau in meiner Absicht
Auch deine Beispielgeschichte gefiel mir sehr.
Zitat:
Liebe Chavali *KATZI* ich habe dein Gedicht sehr gerne gelesen!
Das freut mich sehr und ein liebes *miau* von Katzenfreundin zu Katzenfreundin


Euch allen liebe Grüße!
Chavali




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Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Geändert von Chavali (24.05.2016 um 21:08 Uhr) Grund: kleine Ergänzung
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