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Vorstellung in der Hafenkneipe Hallo, da bin ich

 
 
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Alt 03.10.2015, 13:58   #1
charis
/ Bil-ly /
 
Registriert seit: 02.10.2015
Beiträge: 435
Standard Die Neue

Hallo liebe Eiländer,

Ich möchte mich gerne mit einer kleinen Geschichte vorstellen. In gewisser Weise beschreibt sie im übertragenen Sinne, wie ich mein Leben manchmal empfinde und auch meine Versuche zu dichten (Klavier spielen kann ich leider nicht). Das dazugehörige Gedicht in dem ich mich mit Liszt beschäftigt habe (das vor ca einem Jahr mein zweiter Sonettversuch überhaupt war), werde ich auch noch einstellen. Sowie ein "freies", das mir aber sehr am Herzen liegt, weil es beschreibt, was das eigentlich Ziel meiner Dichtung ist, was mich also antreibt, obwohl ich wohl nie dort ankommen werde.

Zitat:
Mein Freund, ein japanischer Pianist, lebt auf Santorin sehr zurückgezogen.

Dort übt er sich daran, Liszt zu spielen wie ein Russe.

Er hat sich einen Esel gekauft, weil er keinen Frührerschein hat. Er ist zwar ein ausdauernder Geher, Läufer und Radfahrer, aber um Einkäufe zu besorgen, so dachte er, wäre ein Esel ganz praktisch.

Allerdings hat er einen großen Fehler gemacht.

Eines Tages sah er einen Esel im Hafen von Fira, wo der Esel sein Leben lang Touristen den Berg hinaufgeschleppt hatte. Er meinte, es sei der richtige Esel für ihn, weil die Farbe des Esels der seinen entsprach (mein Freund sieht die Farbe von Menschen und Tieren). Er kaufte den Esel um teures Geld. Der Bauer hat ihn natürlich über den Tisch gezogen, da er wusste, dass dieser weltfremd wirkende Japaner mit seinen zarten Händen keine Ahnung von Eseln hatte.

Der Esel ist uralt und hat kaum noch Zähne. Er ritt mit dem Esel also den Berg hinauf. Der Esel tat, was er immer tat. Mein Freund, der gar nicht reiten kann, brauchte ihn weder anzutreiben noch die Zügel in die Hand nehmen; der Esel trottete gelassen in einer kreischenden Gruppe von eselreitenden Touristen aus aller Welt den Berg hinauf.

Aber oben angekommen, trug der Esel meinen Freund keinen Schritt mehr weiter. Also führte mein Freund den Esel am Zügel nach Hause. Es war ein ziemlich weiter Weg, aber der Japaner ist wie gesagt ein ausdauernder Geher und der Esel auch.

Danach versuchte er lange Zeit, mit der endlosen Geduld des Asiaten - also eigentlich ist nur sein Vater Japaner, die Mutter ist eine Israelin mit russischen Wurzeln -, den Esel zu reiten. Aber der Esel geht keinen einzigen Schritt, sobald mein Freund im Sattel sitzt. (Bei mir - ich bin eine gute Reiterin - ging er übrigens auch keinen einzigen Schritt.)

Wenn mein Freund wieder einmal mit seinen Fortschritten Liszt wie ein Russe zu spielen, unzufrieden ist - und das kommt häufig vor -, sattelt er den Esel, dem er übrigens nie einen Namen gegeben hat, setzt sich in den Sattel, und die beiden stehen stundenlang am gleichen Fleck im Hof vor dem Haus meines Freundes. Von dort haben die beide einen wunderbaren Blick auf die Caldera.
Ich bin den Spuren von Eky hierher in den Norden gefolgt. Eky ist sozusagen mein erster Lehrmeister in Sachen Lyrik. Ich habe hier viele schöne Gedichte entdeckt und deshalb bin ich nun da. Ich schreibe erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit und begann damals ohne irgendeine Ahnung vom Handwerk.

Wenn ich die fachkundigen Diskussionen hier lese, verstehe ich teilweise nur Bahnhof. Aber ich hoffe, zu lernen und mich weiter zu entwickeln, obwohl ich neben Job und Familie nicht wirklich viel Zeit fürs Dichten und Lernen habe.

Ich bitte also auch um Nachsicht - auch wenn ich nicht so viel kommentiere - ich habe ohnehin kaum etwas beizutragen in diesem fachkundigen Dichterkreis.

Ich würde mich auch freuen, wenn der eine oder andere von euch Lust hätte und Zeit findet, sich manchmal meiner Versuche anzunehmen. Ich vertrage Kritik durchaus.

Lieben Gruß
charis

Geändert von charis (03.10.2015 um 14:42 Uhr)
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