31.01.2015, 13:16 | #1 |
Gast
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Vom Schnörkelmonster
Das Schnörkelmonster, oh, wie graut es mir
vor seinem Schnirki-schnarki-schnurki-Schnör, mit dem es, unschuldsmienlich-teddybär- lich, sich herauszwängt durch die Gittertür! Ich hatt es eingeschlossen, schwör ich dir, die Türe zugesperrt, so dass kein Öhr- chen und kein Näschen durchgegangen wär und auch bestimmt kein Schnörkel auf Papier! Nun bricht es trotzdem aus, nun drängt sich‘s vor und schnörkelt ohne Ehrfurcht sein Geschnor in diese doch an sich so netten Zeilen. Ich muss mich mit dem Text jetzt sehr beeilen, mir droht der Schnörkel-GAU, steh kurz davor! Tschüss, Leser! Danke für dein Hier-Verweilen! |
31.01.2015, 22:50 | #2 | |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Hallo Wolo,
es sind wirklich nette Zeilen und gar sonettig und althergebracht. Verdammt, es ist ein Spiel - nicht schlecht. Du dankst mir (dem Leser) nicht ausschließlich für ein Verweilen. Der Unfall ist erst dabei zu geschehen und du verdichtest ihn. Die Verletzten beim Unfall sind noch nicht identifiziert. Schwere und Heilung stehen sich gegenüber. Ich kenne den Unterschied - real und lyrisch. Lyrisch kann ich ihn begehen und lächeln. Das Schnörkelmonster erschreckt mich nicht wirklich. Es will sich ausdrücken und besteht auf Poesie. Die Poesie ist gelungen - der Schnörkel auf Papier auch - und doch bleibt es Papier. Ich bleibe humorvoll und hinterfrage: Um welche Monster geht es dir? Die wahren Monster zu verdichten, verdienen keine Humorrubrik. Die Humorrubrik erlaubt es sich höchstens mit Monstern zu verständigen. Zitat:
Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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02.02.2015, 15:31 | #3 |
Gast
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Hallo Dana
Dein Kommentar kommt irgendwie verschnörkelt daher, finde ich. Wenn ich versuche, ihn zu entschnörkeln, kommt folgendes heraus: - althergebracht, alt fett weil dir bekannt ist, dass dieses Liedchen früher schon an anderem Orte erklungen war. - hergebracht, weil von mir absichtlich an seinen neuen Ort hier verlegt. - verdammt, es ist ein spiel, nicht schlecht - leider nicht kapiert. - Unfall, Verletzte - mein Schnörkel-GAU tritt eigentlich nur lyrisch ein, bei anderen vielleicht auch mal real. Das kann dann verletzend sein, wenn Unbeteiligte nicht die Möglichkeit haben, auszuweichen. - lyrisch: begehen und lächeln - da hast du richtig erkannt, dass ich es in der Hand habe, den GAU wehrlos auf mich zu nehmen (ihn gar zu fördern) oder Askese zu üben. - nachdem das, so weit möglich, geklärt ist: Wenn mir das Schnörkelmonster beim Schreiben den Stift hält, merke ich das an den Spuren im Text (z.B. oben: Schnirki-schnarki-usw.), aber ich habe keine Ahnung, wie dieses Monster aussieht, woher es kommt, ob es ein Wesen aus Fleisch und Blut ist... Dass es dich nicht erschreckt, ist mir nur zu verständlich, denn du kannst dich ja dem Hier Verweilen bei Gefahr entziehen. - und zu guter Letzt: Du unterscheidest zwischen wahren Monstern und anderen. Welches wären wohl diese? Wahrscheinlich gehört meines zu ihnen? Oder ist es am Ende doch real, nämlich ein wahrer Teil meiner selbst? Bevor ich mich noch in schnörkeligen Gedanken ganz verliere, ende ich mit lieben Grüßen wolo von thurland |
26.02.2015, 16:29 | #4 | |
Senf-Ei
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
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Hallo Wolo,
wer kennt sie nicht, die kleinen Monster? Ich habe meins noch nie auf frischer Tat ertappt. Wenn ich Glück habe, merke ich igendwann später selbst, dass wieder mal die Gäule mit mir durchgegangen sind. Wenn nicht, kann ich nur hoffen, dass mich ein kritischer Leser darauf aufmerksam macht. Selbstreflexion im Moment des Schreibens würde unsere Kreativität wahrscheinlich arg behindern. Dein Sonett bringt es originell und durch die pfiffigen Enjambements recht flott auf den Punkt. Gefällt mir gut! Ich finde hier nur eine Winzigkeit, die Du noch verbessern könntest: Zitat:
Ich muss mich mit dem Schreiben (Dichten) jetzt beeilen, Liebe Grüße Claudi
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. Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich |
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27.02.2015, 15:13 | #5 |
Gast
Beiträge: n/a
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hallo claudi
gesegnet jene dichterin, welche gleich mehrere pegasusse reitet, die ihr durchgehen können! und wohl dem kritiker, der beim versuch, den gäulen ins zaumzeug zu fallen, keins mit der kutschergeissel übergezogen kriegt! nun ja, mein galu hier scheint ja recht brav getrottet zu sein, wenn du nur diese verbesserung vorschlägst. die ich übrigens vorbehaltlos übernehmen kann (dabei den traum von wilden galoppsprüngen hintanstellend). schönes wochenende w. |
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