19.03.2021, 21:01 | #1 |
Lyrische Emotion
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Der Schlangenfluch
Der Schlangenfluch Es war einmal ein Einradhändler, der wollte kleiner König sein, doch fuhr er täglich stets als Pendler von außerhalb ins Reich hinein. In Höhlen buhlten schon die Schlangen, die eine fett, die andre flink, jetzt konnten sie ins Reich gelangen, sie kannten Winkel, Weg und Link. Ach! Dieser König war verraten, er züngelte mit Natternlist, denn viele rochen bald den Braten, dass er der Ottern König ist. Der König kletterte nach oben, die Schlangen immer hinterher, ein mancher war hier abgehoben, die Schwerkraft zerrte wirklich schwer. Der König fiel von seiner Leiter, und schlug am Boden blutig auf, die Schlangen aber züngeln weiter, verächtlich ruht ihr Blick dort drauf. Gar neblig ist's in diesem Reiche, Reptilienduft liegt in der Luft, es schlängelt sich auf einer Leiche viel leichter in die Schlangengruft. Und die Moral von der Geschichte? Was fragt ihr mich? Ich bins nicht wert. Ich schreibe gerne Spottgedichte, weil mich der Schlangenfluch nicht schert. Denn die Prinzessin aus dem Nachbardorf, die hatte keinen Schlangenschorf, doch ist das eine andere Geschichte, für eines meiner schöneren Gedichte... Falderwald . .. .
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
20.03.2021, 00:07 | #2 |
Gast
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Der Schlangenfluch
Der Schlangenfluch
Beim nächsten Handel nimm vier Räder, ein Chassis und mehr Firlefanz, Die Sitze schmück mit Schlangenleder, und sag, du seist der Kaiser Franz! Damit schockierst du alle Schlangen, die dick sind und die zweigezinkt. Dass sie erstarren vor Verlangen, das weißt du. Du hast sie gelinkt. Nun kannst du sie getrost verbraten. Die Dicken wandern auf den Grill. Die Zünglein stehn für Missetaten. Färb sie schön grün mit Chlorophyll. Dann mach es, Franz, dir ganz gemütlich, iss Otternsteak und Zungragout. Tus dir an Natternschmalz recht gütlich, und roll dich eingelegt zur Ruh. Am Morgen liest du in Annalen von einem alten Schlangenfluch. Zwar leidest du an Leibesqualen; das liegt am alten Leistenbruch. Du, Kaiser, fühlst dich wohl am Orte. Und weißt, dein Reich erwartet dich. In tausend Jahren führt die Pforte dich glorreich her wie Friederich. Und die Moral von dem Spektakel? Was taugt ein Barbarossa noch, Die monarchistischen Tentakel verlieren sich im finstern Loch. Ob noch was kommt aus andern Stätten, ist hier im Eiland ungewiss. Dass Insulaner dies gern hätten, es wäre fast das Paradies. |
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