05.08.2013, 13:19 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
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40 Grad im Schatten
Es kocht das Hirn sich in der Sonne
bei 40 Grad von selber weich. Der Mückenlarve in der Tonne ist solches aber ziemlich gleich. Wenn sie erst schlüpft, zu Summ und Surren, dann saugt sie auch das heiße Blut. Da hilft kein Jammern und kein Knurren: Gebratner Mensch schmeckt dennoch gut! Was nützt die Flucht mir in den Schatten, wenn dort die Meuchler Stich um Stich mich überfallen beim Ermatten, im Blutrausch selig, laben sich? Nur rasch ins Haus, die Türen schließen, herunter mit der Jalousie! Ich lass mir nicht den Tag verdrießen. Die Sonne? Nein, die seh ich nie! Ich leb die hellste Zeit des Jahres verdunkelt, wie im Kellerloch. Der Sommer ist was Wunderbares – vorausgesetzt, es regnet noch….
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
05.08.2013, 16:55 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Hallo larin,
nicht verstecken! Mache es wie ich: Ich nutze, wo ich geh und steh, enorme Mengen Mückenspray. Von Beelzebub, dem Herrn der Fliegen lass ich mich doch nicht unterkriegen! Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
05.08.2013, 20:46 | #3 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Larin!
S3Z4 - durch die Inversion und die Trennung durch den Einschub wird die Zeile fast unnachvollziehbar für einen Leser. "im Blutrausch selig labend sich" hat zwar leider noch die Inversion, die wohl des Reimes wegen unumgänglich ist, aber zumindest kann man nun dem Sinnfaden problemlos bis zum Ende folgen! Ansonsten sehr gern gelesen und mitgeschmunzelt: Erinnert mich an Wilhelm Busch, bis hin zur knackigen Conclusio! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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