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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 12.03.2019, 20:44   #1
Wilhelmine
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 26.02.2019
Ort: in einem abgelegenen Haus ohne Nachbarn
Beiträge: 113
Standard Nebelmond

Behutsam tritt der Morgen in die Nacht,
und aus der Dunkelheit hebt sich der Wald,
ein Rabe krächzt, der neue Tag erwacht,
Konturen finden langsam einen Halt.

Die Eiche reckt sich knorrig in das Grau,
nah über ihr der volle Mond, schon bleich,
ein Fuchs schleicht heimlich noch in seinen Bau,
und dunkle Schatten fliehen in ihr Reich.

Lasierend steigt in dunstigem Gewand
ein Nebel in das sanft erweckte Bunt,
verwischt den Mond mit kunstgeübter Hand,
der still vergeht im blassen, blauen Grund.
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Alt 12.03.2019, 21:01   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Wilhelmine!

Wunderschön! Chapeau!

Ein paar Tipps:

S1Z1 - Schöner als Bild fände ich : "Behutsam tritt der Morgen aus der
Nacht".

S1Z4 - Das "einen" stört mich etwas, das wirkt wie ein Silbenschinden für die Metrik. Vielleicht so: "Konturen werden fest und finden Halt." oder "Konturen räkeln sich und finden Halt.".

Ansonsten makellos! Sehr gern gelesen und bewundert! Jede Strophe von unverbrauchten Sprachbildern sprühender und lyrisch wohlgestalter als die vorherige!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2019, 10:02   #3
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.994
Standard

Hi Wilhelmine,

dem schönen Lob von Erich muss ich mich unbedingt anschließen
Wunderschön gelungen!
Eine Perle in der Naturgedichte-Rubrik.

Sehr gern gelesen!

LG Chavali

__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2019, 12:19   #4
Wilhelmine
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 26.02.2019
Ort: in einem abgelegenen Haus ohne Nachbarn
Beiträge: 113
Standard

Hi Erich!
Ich freue mich sehr über dein riesiges Lob. Dankeschön.

Zu deinen Hinweisen:
Für mich tritt der Morgen in die Nacht. Die Nacht ist das dunkle Etwas und in sie hinein tritt das Licht der Sonne. So wie ein Mensch mit einer Taschenlampe der das Licht in die Dunkelheit richtet.

einen Halt.... Hm
jetzt da du mich darauf hingewiesen hast....
Man könnte auch schreiben:
Konturen finden langsam wieder Halt. Dass "einen" ist tatsächlich der Metrik geschuldet. Aber da es nur eine Kleinigkeit ist und nicht weiter stört, werde ich es wohl so belassen.
Ich danke dir wie immer für deine kritische Lesart.


Hi Chavali!
Auch an dich geht mein Dank für dein großes Lob. Ich freu mich besonders über die "Perle".

Hab mich sehr über eure Kommentare gefreut.

Liebe Grüße
Wilhelmine
Wilhelmine ist offline   Mit Zitat antworten
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