Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Finstere Nacht

Finstere Nacht Trauer und Düsteres

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 18.03.2019, 12:17   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Schattentasten

Sag, Schatten, mir: Was schläft in deinem Blauen,
davor ich wie vor einem kalten Grauen
erzittere, und vor den Möglichkeiten,
die lauernd sich in deinem Dunkel breiten?

Sag, Schatten, mir: Wann weichen deine Zungen,
in welchen sich, zerborsten und gedrungen,
an Ängsten festigt, was mich nie verlassen
und nur befördert hat, mich selbst zu hassen?

Sag, Schatten, mir: Wer bist du als ein Spiegel,
darin ich finde, was im eignen Tiegel
schon immer wie ein wundes Schicksal kochte,
daraus ich mich zu lösen nie vermochte?

Sag, Schatten mir: Wer wird wohl von uns beiden
die Prüfung finden, die das Herz erleiden,
bestehen muss, eh deine Finger weichen?
O Schatten meiner Seele, gib ein Zeichen!
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (18.03.2019 um 12:23 Uhr)
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.03.2019, 20:33   #2
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard

Lieber Erich,

die Form ist durch die Wiederholung "Sag Schatten mir" eindringlich, aber der Inhalt erscheint mir recht kryptisch.

Liebe Grüße
Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Thomas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.03.2019, 15:21   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Thomas!

Jeder von uns hat so seine "Schattenseiten", und manchmal tastet man eben danach, auch wenn man sie ansonsten gern verdrängt.

Das LyrIch spricht zu seinem eigenen Schatten, seinem inneren "Mr. Hyde", als wäre dieser eine Person, die antworten könnte. Und wer weiß, was mancher über sich herausfindet, der sich mutig auf dieses Terrain wagt ...

Die letzte Str. fragt, woran man als Person letztlich wachsen, reifen wird - am erfolgreichen Entsagen oder am Ausleben besagten Schattens. Welche von beiden Seiten wird die Prüfung erfahren? Beides hat seine Vor- und Nachteile: Manches muss man erst ausleben, um es bewältigen, quasi innerlich abhaken zu können, manches lässt uns nur durch erfolgreiches Widerstehen wachsen.

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.03.2019, 10:21   #4
Wilhelmine
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 26.02.2019
Ort: in einem abgelegenen Haus ohne Nachbarn
Beiträge: 113
Standard

Hi Erich,
im Schatten muss wohl das Schlechte bzw. das Nachteilige liegen. So sagt man ja auch: »Er kann nicht über seinen eigenen Schatten springen."«
Man schafft es nicht die eigenen Unzulänglichkeiten zu überwinden, schlechter noch, wenn man noch gar nicht erkannt hat, was sich denn da so im Schatten verbirgt.
Wieder sehr gern gelesen
LG Wilhelmine
Wilhelmine ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.03.2019, 17:18   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Wilhelmine!

Vielen Dank für die positive Rückmeldung!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 10:45 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg