Gedichte-Eiland

Erich Kykal · 30.05.2013, 09:47

Durch dieses Land der waldesgrünen Hügel,
gewittert aus Granit und Ewigkeiten,
fühlt man die Geister von Äonen schreiten,
und ihr Gebet verleiht dem Träumen Flügel.

In diesem Land der Bäche und der Hänge
gerät das Herz Versteinerter ins Gleiten
und wagt im Wandel jährlicher Gezeiten
zu glauben, dass ihm ein Gedicht gelänge,

das alles, was sein Schlag umfasst, beschriebe,
den Duft umarmend, der es aufgetan,
die Achtung, das Bestaunen und die Liebe,

die glühend sich in seiner Schale sammeln.
Es macht sich weit und hebt zu singen an -
und kann doch nur von diesem Bilde stammeln!

(gewidmet meinem geliebten Mühl- und Waldviertel)
http://www.manager-on-tour.at/wordpr...dviertel_6.jpg
http://www.netzwerk-naturgarten.net/...eldaisttal.jpg

***Chavali*** · 30.05.2013, 16:04

Hi Erich,

dieses Land ist es wohl wert, bedichtet zu werden.
Das kann ich gut verstehen.

Dein Gedicht liest sich dieses Mal etwas schwieriger, kommt sicher daher,
dass du Schachtelkonstruktionen verwendest

Nichtsdestrotrotz sehr gern gelesen und gut gefallen hat es mit lieben Grüßen
Chavali

Erich Kykal · 30.05.2013, 18:14

Hi, Chavikatz!

vielen Dank für deine Gedanken! Ich habe S2 etwas weicher hingebogen.

Das wegen des komplexen Aufbaus tut mir leid - mir ist derlei einfach natürlich geläufig und fällt mir beim Dichten gar nicht weiter auf.

In diesem Fall hielt ich es für angebracht, weil es die inhaltliche Dynamik zur Conclusio hin stetig steigert: Erst mit der letzten Zeile löst sich die Spannung.

LG, eKy

PS: Hab noch ein paar Fotolinks drangehängt: Granitfindlinge im Waldviertel und eine Aufnahme aus dem Aisttal.

30.05.2013, 09:47	#1
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Dieses Land Durch dieses Land der waldesgrünen Hügel, gewittert aus Granit und Ewigkeiten, fühlt man die Geister von Äonen schreiten, und ihr Gebet verleiht dem Träumen Flügel. In diesem Land der Bäche und der Hänge gerät das Herz Versteinerter ins Gleiten und wagt im Wandel jährlicher Gezeiten zu glauben, dass ihm ein Gedicht gelänge, das alles, was sein Schlag umfasst, beschriebe, den Duft umarmend, der es aufgetan, die Achtung, das Bestaunen und die Liebe, die glühend sich in seiner Schale sammeln. Es macht sich weit und hebt zu singen an - und kann doch nur von diesem Bilde stammeln! (gewidmet meinem geliebten Mühl- und Waldviertel) http://www.manager-on-tour.at/wordpr...dviertel_6.jpg http://www.netzwerk-naturgarten.net/...eldaisttal.jpg __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (29.05.2019 um 12:11 Uhr)

30.05.2013, 16:04	#2
*Chavali* ADäquat Registriert seit: 07.02.2009 Ort: Mitteldeutschland Beiträge: 13.001	Hi Erich, dieses Land ist es wohl wert, bedichtet zu werden. Das kann ich gut verstehen. Dein Gedicht liest sich dieses Mal etwas schwieriger, kommt sicher daher, dass du Schachtelkonstruktionen verwendest Nichtsdestrotrotz sehr gern gelesen und gut gefallen hat es mit lieben Grüßen Chavali __________________ . Meine Gedichte *--- Meine Blumen-Mini-Sammlung ---* Trauergedichte © auf alle meine Texte *Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz* *

30.05.2013, 18:14	#3
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Hi, Chavikatz! vielen Dank für deine Gedanken! Ich habe S2 etwas weicher hingebogen. Das wegen des komplexen Aufbaus tut mir leid - mir ist derlei einfach natürlich geläufig und fällt mir beim Dichten gar nicht weiter auf. In diesem Fall hielt ich es für angebracht, weil es die inhaltliche Dynamik zur Conclusio hin stetig steigert: Erst mit der letzten Zeile löst sich die Spannung. LG, eKy PS: Hab noch ein paar Fotolinks drangehängt: Granitfindlinge im Waldviertel und eine Aufnahme aus dem Aisttal. __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (29.05.2019 um 12:12 Uhr)

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