11.11.2019, 10:20 | #1 |
Lyrische Emotion
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Am Scheideweg
Am Scheideweg Ich habe recht, ich habe immer recht, und hab ich mal nicht recht, dann ist das schlecht, dann stampf ich trotzig auf mit beiden Beinen, da können alle meinen, was sie meinen, nur meine subjektive Welt ist echt. Ich bin verletzt, ich bin zutiefst verletzt, verlassen mich doch gar schon Freunde jetzt, sie könnten es in meine Richtung lenken, doch scheinen sie nur noch an sich zu denken, selbst sie sind mit der Einfalt jetzt vernetzt. Die Welt ist dumm, die Welt ist wirklich dumm, sie schauen nur und bleiben alle stumm, so wird, ein jeder macht sich das zu eigen, die individuelle Welt sich zeigen, doch bleibt die Weltsicht auf dem Erdball krumm. Es ist verrückt, es ist wie stets verrückt, das Sein hat sich mit Glück und Leid geschmückt, ein jeder muss die Wege selber gehen, egal wie rau die Winde dort auch wehen, nur selten ist es einem gut geglückt. Und jetzt ist Schluss, ja jetzt ist wirklich Schluss, versendet wird ein letzter Freundschaftskuss, die Kreuzung war schon lange zu erkennen, so müssen sich wohl manche Wege trennen, denn jeder geht so, wie er gehen muss. Falderwald . .. . 11.11.2019, 08:33 Uhr MEZ
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11.11.2019, 10:35 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Falderwald,
die erste Strophe steuert in eine Richtung, die leicht zu überschauen ist, doch ab der zweiten Strophe ist alles nicht mehr so klar. Diese Ambivalenz macht das Gedicht sehr interessant, weil es die Gradwanderung zwischen eigenem (Dick)-Kopf und angepasstem Nachplappern beleuchtet. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
11.11.2019, 14:24 | #3 |
Nixe, rotblond
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Moin Falderwald,
na das klingt mir ja nach Frustabbau über einen Sturkopf und Ignoranten Ja, solche Menschen gibt es, die keine andere Meinung zulassen und infolgedessen auch noch ausfällig werden. Klasse geschrieben wie immer deine Texte! Gern gelesen, halb amüsiert und halb verärgert über solche Zeitgenossen. Gruß waterwoman
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15.11.2019, 20:35 | #4 |
Lyrische Emotion
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Moin Thomas, es stimmt, der Text bietet einen weiten Spielraum für Interpretationen, je nachdem, aus welcher Blickrichtung man ihn betrachtet. Dabei ist es fast immer die eigene Ambivalenz, die den Standpunkt beleuchtet. Einer sagt etwas aus, ein anderer nimmt das auf. Hier stehen immer ein wahres Motiv gegen ein angenommenes Motiv. Das ist das wahre Problem. Der eigene Dickkopf ist sicherlich niemals ganz unschuldig daran. Moin waterwoman, weißt du, der Mensch ist manchmal emotionalem Stress ausgesetzt. Das gilt besonders für Leute, die an verschiedenen Stellen eigenständige Entscheidungen treffen und verantworten müssen, obwohl wir das ja ständig alle müssen. Da ist es nicht immer leicht, einen einfachen Weg zu finden. So muss man den Dingen Prioritäten zuordnen und darf sich nicht auch noch zusätzlich in persönliche Kämpfe anderer verstricken lassen. Das erschafft u.U. Konsequenzen, die man dabei in Kauf nehmen muss. Und dann passiert so etwas. Hi Trauerdichter, ich bin für jede konstruktive Kritik dankbar. Aber hier verstehe ich jetzt das metrische Problem nicht. Das "recht" ist doch betont in dieser Zeile, der ganze Text ist einheitlich im Jambus gehalten, so auch diese Zeile: und hab ich mal nicht recht, dann ist das schlecht xXxXxX,xXxX Alle Verben sind betont und alle wesentlichen Adverbien und Adjektive auch. Meinem Sprachverständnis nach erscheint mir das einwandfrei jambisch. Empfindest du das echt unstimmig? Vielen Dank für eure Kommentare Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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