Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Denkerklause

Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 26.07.2011, 09:07   #1
Ida
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Kann man die Liebe erlernen?

ich bitte um Löschung!

Geändert von Ida (18.11.2011 um 22:41 Uhr)
  Mit Zitat antworten
Alt 26.07.2011, 18:59   #2
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Stimme der Zeit
 
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
Standard

Hallo, liebe Ida,

ich bin, ehrlich gesagt, manchmal erstaunt, dass die "Qualität" deiner Gedichte irgendwie zu „schwanken“ scheint. Einige sind so gut wie fehlerfrei in Grammatik und Metrum, andere scheinen mir eher zu rasch gepostete „Schnellschüsse“ zu sein – wenn dir der Begriff etwas sagt. Gerade bei solchen Themen sollte Sorgfalt walten, denn: Zu viele „Fehler“ können leicht zum „Untergehen“ des Inhalts führen. Ich persönlich denke, je „gewichtiger“ die Thematik, desto „wichtiger“ die „Arbeit“.

„Viel“ ist als Elision zwar möglich, aber gerade als allererstes Wort im Gedicht ließ es mich zunächst mit einer betonten Silbe „starten“, bevor ich „zurücksprang“, da ich dann erst den Jambus „entdeckte“. „woll’n“ – nicht falsch, nur Umgangssprache, das ist schon ok. Aber dann „die Kreuz, die Quer“. Ich verstehe, dass du die Tautologie „kreuz und quer“ im Sinn hattest, diese aber nicht ins Metrum passt. Mein Vorschlag:

„Ihr Leben läuft mal kreuz, mal quer.“ - xXxXxXxX

Zitat:
In Kindertagen nie erfahren,
was unter Liebe - man versteht.
In Kindertagen nie erfahren, was unter Liebe man versteht.
Hier fehlen Verb und Pronomen. Korrekt müsste man

In Kindertagen (haben sie) nie erfahren, was man unter Liebe versteht.

schreiben.

Zitat:
Einzig die eigne Sicht bewahren,
scheint, dass um sie die Welt sich dreht.
Hier fehlt leider der sinninhaltliche Zusammenhang. Dieser Satz müsste komplett neu geschrieben werden, eine Korrektur ist nicht möglich, ohne dass dabei die Aussage „verloren geht“.

Zitat:
erhalten sie, was sie gegeben. ("gegeben haben" oder "gaben".))
Zitat:
Sie haben nie gelernt zu lieben.
Weil ihnen doch ein Vorbild fehlt.
Das Nichts, es lässt sich auch nicht üben!
Drum ihre Seele sich nie schält.
Sie haben nie gelernt zu lieben,
weil ihnen doch ein Vorbild fehlt.
Das Nichts, es lässt sich auch nicht üben!
(?) – Die „schälende“ Seele ist offensichtlich dem „Reim geschuldet“. Ich verstehe zwar den „Gedanken dahinter“, aber es klingt wirklich nicht besonders …

Die Wärme, die sie nicht erfahren, (konnten, durften)- (oder auch: erfuhren)
hat ihr Herz niemals aufgetaut.
Hier kann das Substantiv „Herz“ nicht in der Senkung liegen, das geht weder im Sinne der metrischen Regeln noch von seiner inhaltlichen Bedeutung her.

Zitat:
Lässt raue Schalen nur bewahren,
durch die man nicht auf Liebe schaut.
Sinnbezogen: Die „nicht erfahrene“ Wärme kann - nichts bewahren (auch keine rauen Schalen).

Dazu noch: 8x die (+1x dies), 7x sie und 5x Liebe – das ist wirklich zu viel für dieses Gedicht.

Hier stimmen nur die Silbenzahlen und der Kreuzreim, tut mir leid.

Ich weiß, dass ich in diesem Fall sehr „streng“ analysiert habe; ich kann nur hoffen, du nimmst mir meine Ehrlichkeit nicht übel. Aber dieses Werk hier ist unterhalb deines sonstigen „Levels“. Offen gesagt frage ich mich sogar, ob du hier das Werk eines/einer Anderen, evtl. aus Gefälligkeit, gepostet hast …

Das Thema an sich bietet durchaus die Möglichkeit für ein „gutes“ Gedicht. Menschen, die in ihrer Kindheit keine Liebe erfahren haben, sind in ihrem späteren Leben selbst dazu nicht in der Lage. Sie geben es an ihre Kinder weiter, und der „Teufelskreis“ wiederholt sich ständig aufs Neue. Wie ich schon sagte - ich finde echten Gefallen an deinen Themen.

Also: Nicht übel nehmen, in Ordnung? Genau genommen kannst du es als Kompliment nehmen, denn ich bin wohl mittlerweile etwas "verwöhnt" vom sorgfältig ausgearbeiteten Anteil deiner Werke.

Liebe Grüße

Stimme
__________________
.

Im Forum findet sich in unserer "Eiland-Bibliothek" jetzt ein "Virtueller Schiller-Salon" mit einer Einladung zur "Offenen Tafel".

Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.


Stimme der Zeit ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.07.2011, 16:16   #3
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Stimme der Zeit
 
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
Standard

Guten Tag, liebe Ida,

ich möchte dir gerne noch einmal antworten, denn meiner Ansicht nach ist es wichtig.

Zitat:
danke für deine hinweise! du bist sehr behutsam mit deinen worten und möchtest nicht verletzen, das gefällt mir, nur wenn du eine ansicht zum ausdruck bringst oder fehler aufzeigst, so kann dies nur ein dummer mensch als verletzung empfingen, in einem guten ton lässt sich fast alles sagen!
Dafür zunächst einmal mein Dankeschön. Ich gebe mir Mühe, es kommt eben auch auf den "Empfänger" an. Ich halte dich für eine Person, mit der man reden kann.

Zitat:
man ist nicht jeden tag gleich und nicht jedes thema lässt sich gleich leicht umsetzen, da kommen manchmal rohfassungen heraus, die ich nach einem jahr völlig umschreibe, auch ausschuss gehört zum lernen,
es ist wie beim singen, wer nicht in seiner tonlage singt, klingt nicht gut, soll er nun aufgeben oder üben?
mir kam es auf die aussage an, ich werde es überarbeiten, doch dazu brauche ich immer etwas abstand, solange etwas frisch ist, sehe ich noch nichts, da ich alles völlig intuitiv schreibe
Natürlich. Ich habe ebenfalls schon Werke "total in den Sand gesetzt". Was vielleicht daran liegt, dass ich auch gerne immer wieder "experimentiere". Anfangs schrieb ich, genau wie du, intuitiv. Das funktioniert aber nur begrenzt, denn es führt zu einer 50-50-Quote (ungefähr). Als ich dann die "Welt der Lyrik(foren)" entdeckte, wurde mir klar, dass es Zeit wird, ernsthaft das "Handwerk" zu lernen. Mittlerweile schreibe ich los - und je nach Idee entstehen dabei immer "automatisch" Metrum und Rhythmus.

Nach ca. 1-2 Wochen im ersten Forum erkannte ich: Erst lernen, dann üben, und erst, wenn das Gelernte nicht nur im Kopf vorhanden, sondern "verinnerlicht" ist - dann kann ich es "biegen" oder beiseite lassen. Es funktioniert nicht besonders gut, wenn man es "anders herum" macht. Anders ausgedrückt: Etwas kann erst dann getrost beiseite gelassen oder verändert werden, wenn ich die "korrekte Vorgehensweise" gut beherrsche. Das ist meine Meinung, und wenn ich viele Gedichte lese, bekomme ich dafür häufig eine Bestätigung. (Das ist jetzt aber wirklich ganz "allgemein" ausgedrückt, damit wir uns nicht missverstehen.)

Zitat:
zum käse möchte ich bemerken, dass ich nicht auf streitigkeiten achte, dazu bin ich hier wohl zu neu, ich habe diese kritiken ganz allgemein verstanden und nicht auf spezielle vorfälle bezogen, tut mir leid, dass ich deinen roten faden gestört habe, ich wollte nur einen anderen aspekt hinein bringen
Es geht nicht wirklich um "Streitigkeiten". Eigentlich betrifft es eine "Geisteshaltung", die leider in Lyrikforen weit verbreitet ist. Ich bin insgesamt in 4 Foren als Benutzerin unterwegs gewesen, und habe schon einiges "erlebt". Mir wurde gesagt, ich wäre "belehrend", ein "Möchtegern" und ein "Simpel-Dimpel-Wicht" - ich verzichte auf weitere "Details" ... Was ich damit meine ist: "Tagebucheintraghinklatscher" (die gibt es zu Hauf!), die ihre Was-auch-Immers mit willkürlichen Zeilenumbrüchen versehen und das Ganze dann als DGGAZ (Das größte Gedichte aller Zeiten) bezeichnen, wirst du im Laufe der Zeit auch noch begegnen. Ich nehme jetzt dich als Beispiel: Schau, du schreibst z. B. metrisch, achtest auf die Wahl der Worte, deine Gedichte haben einen "roten Faden" und die Themen sind interessant. Was glaubst du, passiert, wenn so einer dein Gedicht liest? Nun, er wird natürlich neidisch sein! Und dann - siehe meine "Käse-Studie". Da hilft ehrlich nur Humor, sonst ist man ständig am Sich-Ärgern.

Du hast auch mit deiner Antwort meinen roten Faden nicht unterbrochen. Ich dachte nur, du hättest nicht alles richtig verstanden. Auch das ist bei rein schriftlicher Kommunikation völlig normal. Es fehlen Betonungsnuancen, Mimik und Gestik. Also verstehen wir uns hier leichter "falsch" als bei einer gesprochenen Unterhaltung, wo wir uns sehen und hören könnten, verstehst du? Da hilft nur, sich diese Tatsache immer wieder ins Gedächtnis zu rufen und sich zu sagen: Hm, erst mal fragen, ich kann das ja auch missverstanden haben - bevor man gekränkt, verletzt oder beleidigt ist. Es kommt eben manchmal anders "rüber", als es sich der Schreiber selbst gedacht hatte.

Zitat:
mir ist leider aufgefallen, dass ich inzwischen nur noch von dir kommentare bekomme, vielleicht sind meine gedichte zu speziell und nicht für ein forum geeignet? auch meine Kommentare werden nicht mehr beantwortet

andere scheint es nicht zu stören, doch ich bin hier, nicht um einzustellen, sondern um hilfte bzw. anregung zu erhalten
Liebe Ida, wir sind mitten im "Sommer-Loch". Viele sind in Urlaub, deshalb. Es gibt hier, so wie in allen Foren, Vielkommentierer, Wenigkommentierer und eine ganze Menge Benutzer, die überhaupt nur Kommentare zu den eigenen Werken beantworten. Im Moment sind die meisten "Vielkommentierer" ganz einfach nicht da. Ich hüte gerade "das Haus", sozusagen. Das wird sich nach der Urlaubszeit wieder ändern, ich muss jetzt selbst auch Geduld haben. Deshalb habe ich auch meine eigene Posting"rate" zurück geschraubt, es hätte jetzt wenig Sinn. Einfach abwarten, das "wird wieder".

Zitat:
anhänger finde ich dort, wo man mir die hand schüttelt, wo ich bücher verkaufe
natürlich sind das überarbeitete gedichte, doch wenn ich mit dem gedicht "fertig" bin, brauche ich keine hilfe mehr, dann bin ich überzeugt und lasse es sowieso so, wie es ist
Hier unterscheiden wir beide uns sehr. Ich möchte keine "Anhänger", ich möchte "überzeugen" - und zwar auch solche, die besonders "mäkelig" bzw. anspruchsvoll sind. Darauf arbeite ich hin. Ja, natürlich, Freunden gefielen auch meine "Anfänger-Werke", aber wehe, wenn ich die mit meinem heutigen "Blick" lese - au weia, meine Freunde müssen mich wirklich sehr mögen ... Tja, das sagt dann aber nichts über die tatsächliche Qualität meiner Gedichte aus. Nein, an dem Tag, an dem meine Gedichte jemandem wirklich gefallen, der mich überhaupt nicht leiden kann - an diesem Tag fange ich an, richtig gut zu werden. Sympathie ist kein sonderlich guter "Beurteiler". (Ganz ehrlich? Manchmal: Leider!)

Ich habe mich entschieden, mich nie selbst von einem eigenen Gedicht "überzeugen" zu lassen. Da ich es schrieb - wie kann ich objektiv sein? Mein "Blickwinkel" muss in jedem Fall subjektiv sein, das geht gar nicht anders. Also bin ich (genau genommen!) die allerschlechteste Wahl zur Beurteilung meiner eigenen Werke. Deshalb poste ich sie ja hier. Wirklich zufrieden bin ich mit sehr wenigen meiner Gedichte. Das sind die, bei denen ich mehrere positive Beurteilungen seitens der unterschiedlichsten "Charaktere" bekomme. Dann glaube ich selbst: In Ordnung. Dieses hier ist gut geworden.

Zitat:
mir ist schon klar, was richtig und was falsch in der sprache ist, da fühle ich mich sogar sehr sicher! es ist nur die frage, inwieweit man abweichungen ausdehnen und tolerieren kann, bis es nicht mehr anspricht oder der sinn verloren geht? ich experimentiere quasi
wenn ich mir gedichte namhafter künstler ansehe, insbesondere der klassiker, so sind sie voll von solchen abweichungen,
in diese richtung ging auch mein beitrag zum käse
wer erst mal einen namen hat, wird mit allem akzeptiert
Man darf einfach die Klassiker nicht als "Richtlinie" nehmen. Zu "damaligen Zeiten" galten schlicht andere "Regeln" als heute, die Sprache war anders, die Rechtschreibung ebenfalls und, und, und ...

Goethe schrieb in der Sprache seiner Zeit. Damals schrieb er "richtig". Hätte er plötzlich wie Walther von der Vogelweide geschrieben - was wäre wohl passiert? Ich denke wirklich, dass man hier keine Vergleiche ziehen darf. "Höre, Frau, ich gebe dir kund und zu wissen: Hüte dich, denn selbiges frommt keinem tugendhaften Weibe!" (Das habe ich jetzt eben mal schnell "erfunden"). Damals sprachen die Leute tatsächlich genau so miteinander. Wie hört sich das heute an? Reden wir so? Nein, wir sollten in Sachen Grammatik und Syntax heute so schreiben, wie wir sprechen, denn das taten die "Klassiker" ebenfalls - innerhalb ihrer "Zeit". Nicht einmal die metrischen Regeln waren genau die gleichen, wie es unsere heute sind.

Zitat:
leider mache ich viele tippfehler und da ich unter legasthenie leide, sehe ich sie meist nicht gleich
Hast du ein Rechtschreibkorrekturprogramm? Das findet zwar nicht alle Fehler (oder macht selbst einige), aber das "Meiste" stimmt dann schon, und wenn ich es weiß, dann ist das schon in Ordnung.

Lange Rede, kurzer Sinn: Viele "sehen" in meinen Ausführungen Belehrungen. So meine ich es nicht. Tatsächlich macht es mir einfach Freude, wenn ich helfen kann.

Ich hoffe, wir verstehen uns auch künftig gut.

Liebe Grüße

Stimme
__________________
.

Im Forum findet sich in unserer "Eiland-Bibliothek" jetzt ein "Virtueller Schiller-Salon" mit einer Einladung zur "Offenen Tafel".

Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.


Stimme der Zeit ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Wie kann das sein JimPfeffer Stammtisch 10 09.10.2023 17:19
sorry, ich kann nicht lass' wolo von thurland Der Tag beginnt mit Spaß 4 12.07.2011 20:20


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 03:15 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg