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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 29.05.2010, 14:27   #1
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 23.02.2009
Ort: BadenWürttemberg
Beiträge: 526
Standard Mar und Meere

An den Gestaden von Mären und Meeren
schwimmen im Halbdunkel Memen und Schemen
lautlos auf Grund und in Seelengefilde;
hehre Gebilde in wertlosen Funden,
sind sie doch lose gebunden am Glauben.

Wellen versetzen die strandenden Haufen
hierhin und dorthin. Sie schwemmen die Dünen,
füllen mit Strandgut die Stellen am Ufer,
welche sich eignen zum Sprung in die Fluten.

Qualen, so tief, wie die Quellen der Seele
aber mitnichten so ursprünglich labend
quillen und brennen. Berauschen und gaukeln.
Manchmal vermisse ich Mär oder Meer.

Treibgut, so schrill es auch ist, oder laut,
binde ich mir weder dreist auf die Nase
oder versetze mich selbst in den Glauben,
Berge verschwinden in Mären, noch lass ich
wertlose Schäume mir Träume gestalten.
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Alt 14.07.2010, 18:38   #2
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard

Lb Blaugold,

das ist starke Lyrik. Einzig hier
Zitat:
Berge verschwinden in Mären
ersetzte ich das "verschwinden" durch "verschwänden".

Danke und Gruß W.
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Alt 14.07.2010, 22:30   #3
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Lieber Blaugold,

ich stimme Walther in beiden Punkten zu.

Doch möchte ich mich mehr zum Tiefgang der Metaphern und Bilder auslassen - einfach stark.

Wie sehr haben Mären und Meerestiefen (oder andere Gebilde und Mächte) uns beeinflußt, gesteuert und glauben gemacht? Was dächten wir, wenn sie nicht gegeben wären? Wie ausgedacht oder wie wahr sind sie?


Zitat:
Zitat von Blaugold
Manchmal vermisse ich Mär oder Meer.
Ich auch - mehr noch. Ich berufe mich auf sie, wenn ich in Ausweglosigkeiten gerate. Trotz allem Widerspruch und trotz gegensätzlicher Überzeugung, die mich im Laufe der Jahre wie ein neuer Glaube erfasst hat.

Ich bin demnach der 4. Strophe noch nicht gewachsen - aber ich möchte sie glaubend annehmen. Was wieder nicht ganz stimmt, denn:


Zitat:
Zitat von Blaugold
Manchmal vermisse ich Mär oder Meer.
Oder der Sinn liegt darin, zu wissen, dass wir uns nur am Rande des Fassbaren befinden, um darin zu denken, was immer uns "beliebt".

Mar und Meere finde ich gut.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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