25.10.2009, 10:10 | #1 |
Verstorbener Eiland-Dichter
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Herbstwanderung
Die Sonne kitzelt Reifgebilde,
Sie weichen ihrem warmen Hauch. Was führt der gold'ne Ball im Schilde? Mich kitzeln seine Strahlen auch. Verführung ist’s und sanftes Mahnen, Der Tag empfiehlt den Wanderschuh. Schon schwinden letzte Nebelfahnen, Ich breche auf, dem Talschluss zu. Im Regen bunt gefärbten Laubes Bleibt dennoch klare Sicht ins Land. Der Wald lacht froh trotz Blätterraubes, Wie Bernstein gleißt die steile Wand. Die Gipfel tragen weiße Hauben Und neckend spiegelt sie der Teich. Vom Hang her gurren Ringeltauben, Die Herbstluft malt die Töne weich. Fast trunken gehe ich in Stille, Das Schöne flutet, gibt es mehr? Wohl alles eines Geistes Wille, Dies fortzuweisen fällt mir schwer.
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Ich will mit meinen Reimen die Leute zum Schmunzeln, Weinen oder Fluchen bringen. Geändert von Ibrahim (26.10.2009 um 07:23 Uhr) |
25.10.2009, 16:07 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Ibrahim
dein herbstlicher Spaziergang ist mit passenden Bildern ausgedrückt und auch das Augenzwinkern kommt nicht zu kurz. (...mich kitzeln seine Strahlen auch.) Metrik und Rhythmik haben einen gleichmässigen Gang. Nur in der ersten Strophe hast du wohl in der 3.Zeile Schilde anstatt Sinne schreiben wollen, denn nur so reimt es sich auf Gebilde. Es ist ein schönes Herbstedicht, finde ich, leicht zu lesen und durchschaubar, auch wenn es derlei zur Zeit etliche davon gibt. Es ist ja im Allgemeinen auch immer die selbe Impression, die ein Wanderer im Herbstwald erleben darf. Blaugold |
25.10.2009, 18:24 | #3 |
Verstorbener Eiland-Dichter
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Hallo Blaugold!
Herzlichen Dank! Ich muss mich langsam damit abfinden - ich werde alt. Denk an Schild und schreibe Sinn. Wenn das so weiter geht!
LG Ingo
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Ich will mit meinen Reimen die Leute zum Schmunzeln, Weinen oder Fluchen bringen. |
25.10.2009, 20:01 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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lieber ibrahim,
auch ich bin gerne mir dir mitgewandert, kann also bestätigen: genauso ists jetzt bei schönwetter draußen! bei strophe 2 fiele mir noch eine variante ein (damit "wandern" nicht zweimal vorkommt), weiß nicht, ob das besser wäre: Ich schlendere dem Talschluss zu. ( obwohl ein richtiger Wanderer ja "zünftig" ausschreitet, und niemals "schlendert" , ich weiß , ich weiß!) war nur so eine idee. liebe grüße, larin
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26.10.2009, 07:25 | #5 |
Verstorbener Eiland-Dichter
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Auch Dir herzlichen Dank, larin!
Ich habe eine Lösung gesucht, bin aber noch nicht überzeugt davon. LG Ingo
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26.10.2009, 17:51 | #6 |
Slawische Seele
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Lieber Ibahim,
wenn es Menschen geben sollte, die der Natur nichts oder nur wenig abgewinnen können, denen würde ich deine Gedichte in die Hand drücken und dann gehen (wandern) lassen - ganz besonders dieses Herbstgedicht. Ich wette, sie kämen alle verklärt und begeistert zurück. Jede Strophe überzeugt mit wunderschönen Bildern. Wer so viel Schönes sieht, der schlendert auch, bzw. kann fast ins Taumeln geraten. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
27.10.2009, 12:10 | #7 |
Verstorbener Eiland-Dichter
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Herzlichen Dank
Dana, für den wohlwollenden Kommentar. LG Ingo
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