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Alt 15.04.2009, 22:42   #1
Helene Harding
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Standard Geh ...

Geh.

Geh einfach.

Ich bitte dich darum.

Und während ich dich vielleicht ein letztes Mal
in meine Arme nehme,

sollst du wissen,
dass ich immer bei dir sein

und dich immer beschützen werde.

Dich.

Mein Kind.

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Alt 15.04.2009, 23:29   #2
Falderwald
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Liebe budina,

die Worte einer Mutter zum Abschied an ihr Kind.

Beim Lesen gefiel mir die Doppelung des Wortes "immer" zuerst nicht, gesprochen bekommt es dann doch eine andere Wirkung.

Ich musste mir das mehrere Male anhören, weil ich zuerst aus deiner Vertonung nicht recht schlau wurde.
Da war so ein Gefühl, ich kann es schlecht erklären, es klang anfänglich etwas kühl, etwas abweisend, nicht so, wie ich mir einen solchen Abschied vielleicht vorgestellt hätte.
Dann erinnerte ich mich an den Ostermontag.
Vorgestern habe ich nämlich selbst wieder für einen längeren Zeitraum Abschied von meinem Kind genommen.
Und da habe ich auch nicht festgehalten, bzw. ich habe das nicht gezeigt, was ich wirklich fühle.
Da ich meine eigenen gesprochenen Worte nicht hören kann, kann ich natürlich auch nicht beurteilen, wie sie in dieser Situation klangen, denn das war nicht so einfach, als ich das neun Jahre alte Kind dem Steward übergab, der es dann ins Flugzeug begleitete.
Auf jeden Fall habe ich versucht, Zuversicht in meine Stimme zu legen, obwohl ich auch ganz klar sagte, du musst jetzt mit diesem Herren mitgehen.
Ich sagte also auch "Geh" und wollte keine lange Abschiedsszene.

Das ist alles schwer zu erklären, aber ich bin mir sicher, du weißt, was ich hier meine.
Deshalb verstehe ich deinen Text auch so, wie er gemeint war.
Manchmal ist ein Abschied ohne Tränen besser für beide Seiten...


Gerne gelesen, gehört und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 15.04.2009, 23:55   #3
Helene Harding
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Lieber Falderwald. Du hast dein/mein Inneres hören und verstehen können. Das "Kühle" habe ich, einer liebenden, doch insbesondere loslassenden Mutter so einhauchen wollen. Weil Mütter ihre Kinder gehen lassen müssen, damit diese ihre Erfahrungen sammeln und an Neuem, Unbekanntem Reifen können. Diese Mutter hier schützt sich mit kühler Zurücknahme vor der tiefen Besorgnis, Angst langer Trennung, vor dem Verlust an sich. Wenn es mir in der Kürze gelungen ist, dies fühlbar zu machen, dann soll es verdammt noch mal so sein. Danke für deinen "tränenlosen Abschiedskomm."

alles liebe, budina
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Alt 16.04.2009, 00:11   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Liebe budina,

genau so habe ich das mit der "Kühle" gemeint, konnte das aber nicht so ausdrücken wie du.
Bin ja auch schließlich keine Mutter...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 16.04.2009, 00:14   #5
Helene Harding
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Nun, lieber Falderwald, Väter drücken ihre Liebe wohl allgemein anders aus. Sie klopfen ihrem Sohn auf die Schulter und sagen womöglich: Hau ab! Einer Tochter gegenüber würden sie sagen: Pass auf dich auf! Für alles gibt es Worte, doch manchmal ist eine schweigende Umarmung auch Alles.

alles liebe, budina
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Alt 16.04.2009, 00:26   #6
Alive
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Hab ich da was falsch verstanden?

Das Thema ist doch
Abnabelung, sprich Eigenverantwortung übernehmen.
In Ort und Wort.

Die Diskussion ob m oder f beurteilend fällt mir schwer.

M.E. tun sich hier schon wieder Schranken/Mauern auf. Beidigerseitigen Geschlechts von erziehendenden, ich bin sicher, verantwortlich denkenden Elternteilen, die nicht für sich alleine kämpfen können, für ihr Kind, für ihre Kinder.

Klischees passen da nicht rein.

Eher ein auf Einander zugehen, ein gemeinsamer Gedankenaustausch um die Situation zu verbessern.

Bedenkend,
Alive
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Alt 16.04.2009, 00:35   #7
Helene Harding
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Lieber Alive, dies hier ist EINE - meine - Form der Interpretation. Sprich mich in 6 Monaten diesbezüglich nochmals an und ich werde mit größter Sicherheit, selbst um einige Erfahrungen reicher, diesen Text anders intonieren. Ob m oder w ist hier sekundär. Meine Einlassung gegenüber Faldi war beispielhaft gemeint. Es geht um das Loslassen des Kindes an sich. Doch muss ich dir widersprechen. Hier werden immer wieder, immer noch, Klischees gelebt. Denn ich sehe jenen roten Faden hinter und auch vor mir. Danke für deine Bedenken.

alles liebe, budina
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