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Beschreibungen von Personen, Dingen, Zuständen, Stimmungen, Gefühlen, Situationen |
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24.02.2013, 12:07 | #1 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Demenz
Der Tage Lauf - ein stetes Hell und Dunkel,
kaum wahrgenommen in der vagen Welt. Der Pfleger Schelte: Quakendes Gemunkel und Mienenspiel, das keinen Sinn enthält. Es fällt ihm schwer, allein den Kopf zu heben, die Glotze läuft, er nimmt es kaum noch wahr. Die Zeit verebbt, kennt Monat nicht und Jahr, und dennoch muss er immer weiter leben. Man schüttet ihm die Suppe in die Lippen, wäscht seine gilbende und welke Haut. Der Lappen scheuert am Gebälk der Rippen, und Münder zeigen Ekel - nur nicht laut. Und ausgesetzt der Kompetenz der Schwestern verrottet er entblößt im Namenlosen - sein liegewunder Leib kennt keine Hosen, nicht Menschenwürde mehr noch stolzes Gestern. Er sickert lautlos durch die eignen Poren ins Einerlei, das sein Gesicht verwischt, und seine blinden Blicke ziehn verloren am Licht vorbei, das unbegehrt erlischt.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (17.07.2017 um 23:41 Uhr) |
22.04.2013, 22:17 | #2 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.913
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Servus Erich,
das sind tiefbewegende Zeilen, die das mögliche Schicksal eines an Demenz erkrankten Menschen schildern. Es ist sicherlich kaum möglich, sich in einen solchermaßen Betroffenen hinein zu versetzen, so dass ein solcher Text nur beschreibenden Charakter haben kann. Hier aber setzt die Beobachtungsgabe des Dichters ein, seine Fähigkeit bestimmt die Qualität des Textes. Ist es glaubwürdig, könnte es so sein, deckt sich dies mit meinen eigenen Beobachtungen oder gar Befürchtungen? Auf jeden Fall ist es dir gelungen, mit diesem Gedicht mehr als einen Denkanstoß zu geben, es entsteht ein Bild. Und das macht sehr betroffen. In diesem Sinne gerne gelesen und kommentiert. Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
23.04.2013, 10:53 | #3 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Faldi!
Leider ein Erfahrungswert! Meine Tante "versickerte" auf genau diese Weise jahrelang in einem Zimmer im Pflegeheim. Da ihre Tochter nach Hamburg geheiratet hatte und nur ein paarmal im Jahr kommen konnte, die Tante aber nicht zu ihr ziehen wollte, weil sie hier sterben wollte, oblag es mir, sie über Jahre hinweg mehr oder weniger regelmäßig zu besuchen. Dabei konnte ich ihren Verfall und die Routine in so einem Heim beobachten. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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