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Alt 15.09.2018, 21:04   #1
Ophelia
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Registriert seit: 10.05.2016
Beiträge: 251
Standard Trugschluss

Es zieht der Mensch in bunten Karawanen
doch lieber, als sein Weg allein zu gehn.
Im Rudel, Horden, da will er bestehn,
und seine Meinung, die trägt er auf Fahnen.

Er sucht nur selten unbetretne Bahnen,
viel lieber ist er seines Unsinns Knecht.
Ein weitrer Mauerstein für ein Geschlecht,
dass ignoriert. Als könnt er nicht erahnen,

dass seine rücksichtslosen Taten ein
nicht wieder umkehrbarer Schrecken sind.
Sein Wüten durch die Zeit ist herzlos, blind,

und taube Ohren hören niemand schrein.
So lärmet eine rohe Menschenmasse
und denkt, es wär die allerklügste Rasse.
__________________
Vom Tod erwart ich Leben und vom Schweigen ein Wort.
Baratynsky
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Alt 25.09.2018, 21:47   #2
Sebastian
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 31.01.2018
Beiträge: 573
Standard

Ich glaube, dass was du da beschreibst, bringt viele Entwicklungen in dieser Welt sehr gut auf den Punkt und zwar nicht nur politisch sondern eben auch gesellschaftlich, eben auch in Anbetracht der Tendenz weg von der kritischen, respektvollen Auseinandersetzung hin zur Vereinfachung, Zusammenrottung und anonymen Beschimpfungskultur, die Hass und Gewalt aufwühlt. Gefällt mir wirklich sehr gut.
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Alt 27.09.2018, 11:27   #3
Ophelia
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Registriert seit: 10.05.2016
Beiträge: 251
Standard

Lieber Sebastian,

vielen Dank für deinen Kommentar. Das Sonett habe ich schon vor einigen Jahren geschrieben, aber leider verliert es nicht an Aktualität. Der Mensch entwickelt sich technisch und wissenschaftlich einenseits so rasant, dass es einen stets aufs Neue begeistern kann, andererseits bleibt er rücksichtlos, dumm und ignorant. Leider...Wohin dies führt ist ja bekannt...


Liebe Grüße

Ophelia
__________________
Vom Tod erwart ich Leben und vom Schweigen ein Wort.
Baratynsky
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Alt 24.11.2018, 09:31   #4
Galapapa
Galapapa
 
Registriert seit: 19.04.2009
Ort: Nordschwarzwald
Beiträge: 878
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Standard

Ein kleines Juwel hab ich da ausgegraben. Da möchte ich auch noch mein Lob dazu geben und ein.
Ein sehr wohl formuliertes Sonett mit nachdenklich machendem Inhalt.
Liebe Grüße!
Galapapa
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