23.11.2011, 23:37 | #1 |
verkannt
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... zum Mond
Alles ist still und im Leuchten der Sterne
schau ich zum Mond, der aus weitester Ferne leis zu mir sagt, dass du auch zu ihm sprichst, einfach nur da bist und nie mit mir brichst. Trost holt mich ein mit dem Blick in die Weite, schmerzvoll mein Sein ohne dich an der Seite, doch weiß ich, dass du dort irgendwo bist und lächelnd dem Mond sagst, dass du mich vermisst.
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© auf alle meine Texte „Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“ Dylan Thomas |
24.11.2011, 07:18 | #2 | ||
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 1.836
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Guten Morgen, Cebrail,
zwei Liebende, die voneinander getrennt sind; das LI findet Trost bei dem Gedanken (der hier ein fester Glaube ist), dass sich beide, trotz räumlicher Trennung, "nahe" sind. Auch wenn der Mond ein häufig gewähltes Symbol ist, ich sage das ganz ehrlich: Mich stört das nicht, für mich gibt es weder "ausgelutschte" Themen noch Metaphern noch Smybole. Ich halte diese Ansicht ohnehin für unsinnig, denn Liebe ist eines von den Gefühlen, die es gibt, seit es Menschen gibt - und sie ist immer wieder neu und immer wieder schön. Daher pflege ich den Begriff "ausgelutscht" als unsinnig zu betrachten. Er ist wohl eine "Erfindung" unserer Zeit, in der Gefühle an sich wohl so langsam, aber sicher generell als "antiquiert" angesehen werden. Gerade deshalb finde ich Gefallen an Gedichten wie diesem! Der "Mond" ist hier die "Gemeinsamkeit", ich kann mir gut vorstellen, dass LI und LD vielleicht sogar eine "Vereinbarung" trafen, als sie sich trennen mussten; dahingehend, sich zu einer bestimmten Uhrzeit oder/und an bestimmten Tagen auf diese Art und Weise zu "treffen". Ich beziehe auch die "Vereinbarung eines Lächelns" mit ein. Und diese Vorstellung finde ich sehr schön. Die "Melodie" der auftaktlosen vierhebigen Daktylen trägt die Thematik gut, das "Weiche" wird durch die weiblichen Kadenzen noch unterstützt. Zitat:
Zitat:
XxxXxxXxxX - so "kann" ich es lesen, aber eigentlich wäre es xXxxXxXxxX - so "korrekt" gelesen. Da ich es "so oder so" lesen kann: Ich merke es nur an. "weiß" ist, von der "Silbenwucht" her betrachtet, "gewichtiger" als "doch". Das liegt sowohl an den Konsonanten, an dem hellen Diphtong "ei", als auch daran, dass "weiß" ein Verb ist und "doch" eine Konjunktion. (Nur als "Information" für "künftige Gelegenheiten".) Allerdings kann ein einsilbiges Wort als Endreim nicht unbetont sein, das ist gegen die "Regeln des Metrums". Es passt gut zum Inhalt, dass sich die beiden letzten Verse nicht reimen, das ist o.k., aber "und" muss betont werden (denn in ihm "sitzt" auch die Kadenz). Ich begehe diese Art "Regelverstoß" nur ganz bewusst in Humorgedichten, und dann absichtlich; aber in einem Liebesgedicht sollte das nicht sein. Das Gedicht ist sehr schön und gefällt mir gut, nicht missverstehen! (Das hatte ich gerade erst.) Daher: Ich erwähne Fehler oder Schwachstellen, wenn es sich lohnt; etwas Gutes wird dann noch einen "Tick" besser - und nicht, weil ich mir "absichtlich" Werke mit Fehlern "aussuche". Wenn ein Gedicht zu viele Fehler und Schwächen hat, dann gibt es entweder eine reine Inhaltsinterpretation oder gar nichts (meistens Letzeres) von mir, da es keinen Sinn macht. (Also "genau andersherum".) Was ich damit sagen möchte: Wenn du den einen Vers "überarbeitest", dann ist das Gedicht nicht nur inhaltlich schön gemacht, sondern auch "formal". Und ich bin auch nicht "päpstlicher als der Papst"; dass "ohne" in den daktylischen Versfuß "fällt", also das halte ich für zulässig, das ist schon oft gemacht worden (auch von den "Großen"). Gerne gelesen und kommentiert. Liebe Grüße Stimme
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24.11.2011, 10:18 | #3 | ||
ADäquat
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Beiträge: 13.004
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Hi lieber Cebi,
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. © auf alle meine Texte
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24.11.2011, 20:00 | #4 | ||
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo cebrail
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© Bilder by ginton Ich fühle, also bin ich! Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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06.12.2011, 21:45 | #5 |
verkannt
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Ort: Wo der Himmel die Erde berührt
Beiträge: 332
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He ihr drei,
ich hab heute meinen fleißigen Tag und von daher beantworte ich die liegengelassenen Kommentare. Zuerst einmal , danke für eure Mühe. So der Mond, ich weiß, abertausendmal Thema in Gedichten, Geschichten, Liedern, was weiß ich. Und doch, bin ich so bekloppt und schreibe über und mit ihm einen Text. Warum ich das tue, ich weiß es nicht wirklich, nur bin ich einer von denen, die den Mond immer noch anheulen, obwohl genau das schon millionen von Legionen vor mir gemacht haben. Ob in der Mythologie, in den neuesten Kinostreifen, in Liedern die in den Charts laufen, erst ist immer noch eins der Dinge die uns Menschen am meisten beschäftigen. Man bedenke einmal, er ist der eigentliche Herr der Gezeiten und überlegt einmal, wie viel Wasser wir, rein physikalisch gesehen, in uns haben, ist doch klar das er irgendwie mehr mit uns macht als wir wissen und ahnen. Und seid mir nicht böse, wenn ich nun nicht sofort ans Werk gehe und alles umschreibe, weil das Teil nun doch schon etwas älter ist und ich nun nicht einfach drauflosverbessern will. Manche, nichht viele, meiner Texte bedeuten mir etwas und bei diesem hier will ich behutsam sein, weil doch noch Emotionen in ihm stecken und da ist halt vorsicht geboten. Aber eins müßt ihr wissen, auch wenn ich Anregeungen und Tipps nicht immer sofort umsetze, so fließen sie doch in meine zukünftigen Werke mit ein und das ist auch einer der Gründe weshalb ich Texte einstelle, um mich zu verbessern, andere Perspektiven aufgezeigt zu bekommen. Der eigentliche Text ist in diesem Moment nicht mehr von so hohem Stellenwert, weil er ja schon raus ist aus dem Kopf, aber das Neue was dann in mir wächst profitiert davon, ich hoffe ich konnte das ein wenig erklären. Einen lieben Gruß an euch C.
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© auf alle meine Texte „Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“ Dylan Thomas |
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