30.03.2012, 00:53 | #1 |
Lyrische Emotion
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Hymne an dich
Hymne an dich Wenn vom sanften Morgenschein beflügelt, von den Nachtgespinsten noch umschwirrt, in des Traumes Wirklichkeit gespiegelt, mein erwachter Geist sich still entwirrt, wenn erfrischend sich ein Hauch von Kühle um den schlafverwöhnten Körper legt und zum ersten Sonnenstrahl Gefühle für den neuen Tag ins Herz mir trägt, wenn umwittert von dem trüben Schleier, der noch sphärisch in den Lüften schwebt, wohlig trunken in des Morgens Feier meine Seele hin zum Lichte strebt, wenn die Lebensgeister froh erwachen, wenn im Angesicht des Tages sich alle Hoffnungen vertausendfachen, lächle ich und denke still an dich. Galaxien, Sterne und Planeten folgen ihrer Bahn zum freien Fall im Gedicht des liebenden Poeten auf der Zeitenreise durch das All. Könnte ich den Kosmos neu kreieren, würde ich befreit und unbeschwert diese Welt mit Liebe infizieren, treues Herz, du wärst der Schöpfung wert. Duftender Jasmin im Blütenregen sonnenscheindurchfluteter Magie hülle dich auf allen deinen Wegen ein in ein Gewand aus Sympathie, niemals stehe eine hohe Mauer deinem edlen Riesenherz im Weg und aus jedem See voll Tränentrauer führe dich ans Licht ein fester Steg. Klagt zum abendlichen Lied der Sterne eine Mondlichtmelodie in Moll, fülle eine Träne dir die Ferne der Erinnerungen liebevoll, möge Hoffnung in den Schlaf dich wiegen auf ein neues Tageslied in Dur, ruhe, lasse die Gedanken fliegen, alles liegt im Hauch des Traumes nur. Falderwald . .. .
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30.03.2012, 15:13 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Falderwald,
das Gedicht gefällt mir sehr gut und erinnert mich ein wenig daran, wie Goethe das kosmische Gefühl der Liebe in seinem Gedicht 'Wiederfinden' ausdrückt. Wer mich kennt, der weiß, dass ich damit ein großes Lob ausdrücke. Zwei Kleinigkeiten könnte ich anmerken. In Strophe 3 stört mich ein wenig der Begriff 'infiziert', den man doch sehr stark mit Krankheit assoziiert. Und in der folgenden Strophe passt das Bild der (von Menschen gemachten) 'Mauer' meiner Meinung nicht so recht, weil es den Leser zu unvermittelt von der galaktischen Höhe herabstürzt, ein Berg als Hindernis fügte sich z.B. in die sonstigen Bilder des Gedichtes besser ein. Viele Grüße Thomas |
30.03.2012, 16:28 | #3 | ||
Gast
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Sei gegrüßt, Falderwald!
Das nenn ich mal eine Begrüßung! Eine Hymne an mich. Ein Gesang, metrisch und melodisch vom Feinsten, will ich meinen. Eine Hymne an den Poeten, der aus seiner Innenwelt, seinem Herzen, seiner Seele einen neuen Kosmos erdichtet. Zitat:
Zitat:
LG Trommler |
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06.04.2012, 20:15 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo falderwald,
das ist eine hymne ganz nachmeinem geschmack! hymnisch - und nur das: wirft ein licht auf die geliebte, verehrte sache - ohne gleichzeitig einen schatten nach anderswohin zu werfen. einfach fein! gerne gelesen, lg, larin
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23.04.2012, 20:39 | #5 | |||
Lyrische Emotion
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Moin Thomas,
meine Antwort hat eine Weile gedauert und ich bitte um Entschuldigung. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben und gut Ding will manchmal Weile haben. Das ist ein wirklich großes Lob, was du da aussprichst und ich weiß das zu schätzen. Im Gegensatz zu Goethes Text und auch orientiert an eurer Kritik aus dem anderen Hymnen-Faden, habe ich diesmal die "göttlichen Elemente" anders eingesetzt. Ich bestreite sie hier nicht, habe jedoch dem "liebenden Poeten" und gleichzeitig dem Lyrischen Ich die hypothetische Schöpferrolle zugeordnet. Ich denke, damit lässt es sich auf allen Seiten leben. Jetzt kommen wir zu deinen Anmerkungen: 1. "infizieren" Es stimmt, wenn man das aus medizinischer Sicht betrachtet, dann klingt das durchaus mehr negativ. Die Frage ist nur, ob man nicht auch jemanden mit Gedanken anstecken kann oder gar mit Gefühlen, in der Form, daß man sie weitergibt, also überträgt. Und da fand ich, daß "infizieren" die höchste Steigerung für diesen Vorgang darstellen könne. Es sollte also eine bewusste, eine befreite und unbeschwerte Übertragung mit dem "Erreger Liebe" dort stattfinden. Aber ich denke mal über die Stelle nach, ob sich das nicht anders lösen lässt, weil mir die Zweideutigkeit vielleicht doch zugunsten der negativen Assoziation tendiert. 2. "Mauer" Ja, richtig, sie ist von Menschen gemacht, genau wie der Steg. Es war an dieser Stelle auch beabsichtigt, vom Kosmos wieder auf unser Erdenleben zurück zu kommen. In den ersten vier Zeilen wird das LD mit einer Aura umgeben, die aus Duft und Licht und Sympathie besteht. Da wir Menschen aber aus positiven und negativen Eigenschaften bestehen, baut jeder sich seinen individuellen Schutzwall auf, die er wie eine Mauer um sich hüllt. Eine jede Mauer hat nur eine einzige Aufgabe: Sie will einen Weg versperren. Sie sagt eindeutig Halt! Stopp! Hier geht es nicht weiter. Rumdrehen oder links oder rechts an mir vorbei. Und ohne Hilfsmittel musst du vor der Mauer passen, wohingegen ein Berg theoretisch durchaus überwindbar ist. Also mir ging es hier mehr um die Funktion der Mauer, ebenso des Steges. Der Steg ist auch ein Weg und was dich in den See aus Tränen hineingeführt hat, kann dich umgekehrt auch wieder hinausführen. Ich hatte folgendes Bild dabei: Jemand steht am Ende eines Steges und sieht vor sich den See aus Tränen. Nun muss er entscheiden, geht er hinein und lässt alles hinter sich oder geht er den Steg zurück, der wieder zu den Menschen führt, weil sie ihn gebaut haben. Deswegen würde ich gerne an der Mauer festhalten. Und nun möchte ich noch zu deinem Vorschlag, den du mir per PN zusandtest und aus dem du mir freundlicherweise zu zitieren erlaubtest, kommen: Zitat:
Den habe ich nämlich gerade als zentrale Figur dort eingebaut. Es wird ja eine (Liebes)Hymne gesungen und diese ist ja ein der Ode ähnliches, feierliches Lied, hier des liebenden Poeten, in Form eines Gedichtes, welches sich genau wie die Galaxien, Sterne und Planeten im freien Fall, das heißt auch in diesem Fall frei, befindet, während es durch Zeit und Raum schwebt: Zitat:
Und dann kommt die einzige und oberste Instanz, nämlich die Infektion mit der Liebe: Zitat:
Aber ich freue mich auf jeden Fall über deine intensive Auseinandersetzung mit meinem Gedicht und den dazgehörigen Gedanken. Und über dieses schöne Lob ebenso. Dankefein... Hallo Trommler, da du nicht mehr hier bist, belasse ich es einfach bei einem Dankeschön für den wohlmeinenden Kommentar. Servus larin, da freue ich mich aber, deinen Geschmack getroffen zu haben... Doch unter uns gesagt: Du hast den Schatten nur nicht bemerkt, den klitzekleinen, der aber dennoch stets fällt, wenn ein Ding, welches auch immer, belichtet wird. Auch wenn hier, fürwahr, das leuchtende Hell doch einiges zu überstrahlen scheint. Einfach fein? Na, dann bedanke ich mich ganz herzlich für dieses Kompliment... Vielen Dank für eure Kommentare.... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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23.04.2012, 22:08 | #6 |
Slawische Seele
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Lieber Faldi,
nach mehrmaligem Lesen muss man sich erst ein wenig "abkühlen" um einen Kommentar schreiben zu können. Ansonsten müsstest du nur in verklärte, sprachlose Gesichter schauen. Hier bekommt die Hymne ihre wahre Bedeutung - es ist eine! Ob ihrer Schönheit wanke ich immer noch, mir fehlen schlicht Kommentarworte. Es sind meist die Herren Dichter, die zu solcher Poesie fähig sind. Das meine ich ganz und gar nicht forenbezogen. Man schaue sich nur in der Jahrhundertdichtung um. Den Frauen sagt man "übertriebene" Emotionen nach und die Herren setzen sie "frauengerecht" um. Eine Sprachkunst, die neben der Verklärung fast Gänsehaut bewirkt und bei der Vorstellung, so geliebt zu werden, sprachlos macht. (Bedenke, das sagt eine Frau.) Ich kann mich noch so bemühen, etwas annähernd Großartiges zum großartigen Gedicht zu sagen - es will nicht gelingen. Ich lese dann lieber immer wieder und du sollst nur wissen, dass die Hymne gewaltig, großartig und wunderschön ist. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
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24.04.2012, 19:36 | #7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hi Falderwald,
deine Worte zu der Stelle 'Galaxien, Sterne und Planeten…' machen mir nun klar, was du damit sagen willst. Ich sehe die Sache fast genauso. nur etwas komplizierter in zwei harmonisierten Ebenen (das steckt hinter dem 'oder' in meinem Vorschlag), was im Endeffekt jedoch auf die gleiche Freiheit hinausläuft, die du beschreibst. Wenn ich das gleich verstanden hätte, hätte ich gar nichts anderes vorgeschlagen. Deine Hymne gefällt mir immer noch, wei beim ersten Lesen. Liebe Grüße Thomas |
24.04.2012, 20:02 | #8 |
ADäquat
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Hallo Faldi,
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27.04.2012, 19:59 | #9 |
Lyrische Emotion
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Liebe Dana,
wenn dir die Kommentarworte fehlen, dann bedanke ich mich eben für das lobende Schweigen. .. . Fein, daß dir meine kleine Hymne gefällt und bezüglich der männlichen Poeten kann ich dir nur zustimmen. Ich schwelge oft in ihren alten Texten und versuche dabei, ihre ganz spezielle Handschrift auszulesen, ihre Gefühle nachzuvollziehen und mich mit dem, was ich über sie weiß, in sie und ihre Zeit hinein zu versetzen. Und manchmal fließt dann eben auch ein solch zeitloser Text aus meiner Feder und ich freue mich dann, wenn ich eine solch verstehende und positive Rückmeldung bekomme. Dankeschön. .. . Hi Thomas, schön, daß dir mein Text trotz der Erklärungen weiterhin gefällt. Manchmal ist es schwer, hinter die genauen Intentionen des Dichters zu schauen, was natürlich auch am Autor liegen kann, wenn er es nicht schafft, seine Botschaft rüber zu bringen. Aber deswegen sind wir ja hier und wollen unsere Gedichte besprechen lassen. Danke für die erneute Rückmeldung... Hi Chavi, na das hast du ja jetzt nachgeholt und ich sage immer, besser spät als nie. Und deshalb freue ich mich auch über dein schönes Lob, das geht runter wie Butter und lässt meinerseits auch keine Wünsche offen. Dankefein... Vielen Dank für eure Gedanken zu meiner Hymne... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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05.07.2014, 20:31 | #10 |
Matador mit Adlerblick
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Hallo Falderwald,
ein klassischer Dichter könnte eine liebeshymne auch nciht besser abfassen. Das hast du wunderbar hinbekommen, man kann dir nur ein großes Lob zollen und seine Bewunderung dalassen. Eine Sternstunde für dieses Forum! LG Holle
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