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24.12.2014, 03:30 | #1 |
Eiland-Dichter
Registriert seit: 29.11.2014
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 33
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Wie die Sterne in den russischen Himmel kamen
Ich habe russische Träume
darin sitzen wir in einer Troika in Pelz, in Muff und schweren Mützen wir fahr`n durch schneeverwehte Räume von Decken tropft das Eis in Pfützen auf deiner Zunge glitzert Euka hüja Pferd zum Küchenherd vom Borrtsch geklaut der Zar zetert laut ho ho ho ho Väterchen Frost wird heut noch streuen und Baba - Jagas Füßlein bläuen Lyptus weht aus Nas und Ohren luftig fallen Schneeflöckchen auf Wimpern zwei Glöckchen läuten hell gemütlich hab mich in deinem Blick entfroren aus Sälen schlittert Flügelklimpern dein Kuss im Traum ist heiß vergnüglich. vorwärts Ross raus aus dem Schloss hinein in den Wald dort pfeift es schon kalt he he he he Väterchen Frost lockt zum Erfrieren wird schon mal den Eisbrand schüren. tief in mir: russisches Sehnen im Vollweibherzen klirrt Wodkaglut vom Mond heult ein Wolf Glashimmeltöne wir lachen mit den Winterschwänen vor deiner Wolgaseele auf der Hut fang ich mein Fieber für brave Söhne Pferdchen hopp schnell im Galopp denn sonst kommt der Bär sein Brummen grollt schwer ha ha ha ha im Kreml weint Anastasia - Sterne in den Himmel - eismärchenklar. C. Zaubersee |
24.12.2014, 12:42 | #2 |
Gesperrt
Registriert seit: 14.12.2014
Beiträge: 351
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Hallo Zaubersee,
doch, ich mag schon, was du (oder irgendein verrücktes Schneeflöckchen) da geschrieben hast. Die benutzten Bilder sind vielleicht ein bisschen sehr klischeehaft russisch (doch jedes Klischee hat ja auch seine Ursachen), aber sie haben in mir schon Lust geweckt, diese heiß-kalte und sehr verträumte Schlittenfahrt noch ein Stück weiter zu genießen. Gelungen finde ich auch den Rhytmuswechsel zwischen den Strophen bzw. zwischen Strophe und "Refrain", wenn man das so nennen darf. Als Kind habe ich große Mengen russischer Märchen geradezu verschlungen und ich glaube, dabei sind mir auch diese Art Verse, wie du sie im Refrain benutzt hast, immer wieder begegnet. Also wirken sie auf mich sehr authentisch. Weniger gut, gefällt mir metrische Umsetzung. Hier liegt meiner Meinung nach noch erhebliches Verbesserungspotential - es sei denn, du wolltest bewusst einen gewissen naiven Charakter des LI herausarbeiten. Glaube ich aber nicht. Auffällig ist auch der Bruch des Reimschemas gleich in der ersten Strophe (im Gegensatz zu den anderen beiden), aber nicht wirklich störend. Allerdings kann ich nichts mit "Euka" anfangen. Ist das eine spezielle russische Sache? Mir fällt da nur Eukalyptus ein - aber ob der auf der Zunge glitzert...? Ich weiß nicht... lg Bodo |
24.12.2014, 17:10 | #3 |
Eiland-Dichter
Registriert seit: 29.11.2014
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 33
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Hallo Bodo,
vielen Dank für Deine Rückmeldung zu meinem Text. Klischees; ja, ich habe ja so ziemlich alles zusammengeklaubt, was über Russland durch die Welt und meinen Kopf geistert. Darum ist es natürlich auch naiv. Allerdings metrisch nicht gewollt naiv herausgearbeitet. Hier habe ich in der Tat eine Menge zu lernen. Da meine Vorlieben eher Prosa-Lyrik und freie Rhythmen sind, dauert es ein wenig( länger), mit dem Lernen aber ich bin bereit und scheine hier genau in dem richtigen Forum dafür gelandet zu sein. Das russischmärchenhafte mag ich wirklich sehr es war so schön sich darin auszutoben. Euka aus S1V6 gehört zu Lyptus aus S3V1 und wird dort zu Eukalyptus kleiner Scherz am Rande des Textes, deine Idee war also gut. Und natürlich glitzert und blinkt Euka auf der Zunge hin und hergeschoben und zwischendrin den Mund zu einem Lächeln geöffnet während der Atem nebelig in die frische russische Winterluft wabert.Doch, ganz bestimmt Liebe Grüße aus einem Heilignachmittag Zaubersee |
26.12.2014, 14:01 | #4 | |
Gesperrt
Registriert seit: 14.12.2014
Beiträge: 351
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Hallo Zaubersee,
Zitat:
Um einen Anstoß in Richtung einheitlichen Rhythmus zu geben, habe ich mal ein wenig an der ersten Strophe gebastelt, mich dabei für den Trochäus entschieden (der betonte Auftakt gibt meiner Meinung nach der kraftvollen, übermütigen Schlittenfahrt den nötigen Schwung) und den Versen 4 Hebungen verpasst. Darunter musste leider der Muff leiden. Das tropfende Eis habe ich gestrichen, weil es bei mir Tauwetterstimmung hervorruft - die passt nicht in mein frostig-kaltes Wintermärchenbild. Dafür habe ich V2 und V3 getauscht, sodass das Reimschema zu den anderen Strophen passt. Das ganze sieht jetzt so aus: Russisch wirbeln meine Träume:Wie gesagt - könnte man so machen, geht aber sicher auch anders. lg Bodo |
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16.01.2015, 14:33 | #5 |
Eiland-Dichter
Registriert seit: 29.11.2014
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 33
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Hallo Bodo,
tut mir leid, dass ich mich erst so spät melde; Du hast Dich bemüht Ordnung in meinen Text zu bekommen, dafür möchte ich mich zunächst bedanken ich möchte auch gern mitspielen und meine Gedanken mit einfließen lassen. Aus unterschiedlichen Gründen hatte ich bisher die Ruhe nicht mich gedanklich dorthin zu wenden. Aber: versprochen das hole ich nach. Es braucht noch einen kleinen Augenblick... Alles Gute zum neuen Jahr ... und Eukalyptus hat nur etwas mit der Kälte und en oft daraus resultierenden Erkältungen zu tun. In manchen Dingen sind wir eben alle gleich Zaubersee |
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