27.02.2009, 16:45 | #1 |
Gast
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Meinem Peer
Schlaf denn, teuerster Junge mein!
Ich wiege Dich und ich wache. – Auf meinem Schoß hat mein Junge gescherzt, Hat ihn seine Mutter sein Lebtag geherzt. An Mutters Brust hat mein Junge geruht, Sein Lebtag. Gott segne Dich, mein einzigstes Gut! An meinem Herzen zunächst war sein Platz, Sein Lebtag. Jetzt ist er so müd', mein Schatz. Schlaf denn, teuerster Junge mein! Ich wiege Dich und ich wache! Ich wiege Dich und ich wache; - Schlaf und träum', lieber Junge mein! (Henrik Ibsen, Solveigs Lied aus Peer Gynt) *** Schlaf denn, teuerster Junge mein! Ich wiege Dich und ich wache. – Trinkst Lebenslust aus Bechern übervoll. Erzählst, fabulierst, erdenkst Scherze wie toll. Brichst Herzen, bringst Schmerzen, mir ist’s egal. Du bist ja mein Leben, hab keine Wahl. Fährst über die Meere, suchst fern dein Glück. Vergebens dein Streben - ach, komm zurück! Schlaf denn, teuerster Junge mein! Ich wiege Dich und ich wache! Ich wiege Dich und ich wache; - Schlaf und träum', lieber Junge mein! |
27.02.2009, 16:52 | #2 |
gesperrte Senorissima
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Beiträge: 4.134
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Liebe Seeräuber-Jenny,
eine sehr gelungene Synthese! Da Peer Gynt zu meinen Lieblingen gehrt, kann ich hier auch nicht widerstehen. Fein gemacht! findet cyparis |
27.02.2009, 16:57 | #3 |
Gast
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Ahoi cyparis,
als ein hochgeistiger Gentleman mir Ibsens Peer Gynt vorlas, wusste ich, ich würde ihm auf ewig dankbar sein. Vielen Dank für dein Synthesen-Lob, Seeräuber-Jenny Geändert von Seeräuber-Jenny (27.02.2009 um 18:23 Uhr) |
27.02.2009, 21:39 | #4 |
Lyrische Emotion
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Beiträge: 9.912
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Liebe Jenny,
auch ich liebe die Peer Gynt Suite von Edvard Grieg über alles. Eine wunderschöne Musik und ich muss zu meiner Scham gestehen, daß ich das gleichnamige Gedicht von Henrik Johan Ibsen überhaupt nicht kannte, werde das aber nun schleunigst nachholen. Wenn ich das richtig verstehe, hast du hier die Originalversion und deine Inspiration vorgestellt. Ich habe gerade Solveigs Lied gespielt und beide Texte leise dazu vorgelesen. Das hatte was und hörte sich sehr schön an. Das hat mir gut gefallen. Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald PS: Die Peer Gynt Suite ist eines der schönsten klassischen Musikwerke. Alleine wie Grieg mit der Morgenstimmung einsteigt. Solveigs Lied ist sicherlich an Melancholie nicht zu übertreffen, dennoch habe ich eine andere Lieblingsszene: Peer Gynt Suite No.2, 2. Szene "Der arabische Tanz". Der besitzt Rhythmus, Dramatik und vor allem eine wunderschöne Melodie zwischen den bombastischen Stellen. Hach... Ich könnte noch viel mehr erzählen.
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
27.02.2009, 22:34 | #5 |
Gast
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Ahoi Falderwald,
an sich mache ich mir nicht viel aus klassischer Musik. Aber Edvard Griegs Peer Gynt Suite liebe ich auch sehr. Aye, mir gefallen auch die Morgenstimmung und Anitras Tanz am besten. Eine gute Idee, Solveigs Lied mal zur Musik zu sprechen. Solveig singt ihr Lied am Ende des Dramas Peer Gynt. Peer, ein Bruder Leichtfuß, verlässt Solveig und sein Zuhause und zieht in die Welt hinaus, um viele Abenteuer zu bestehen. Am Ende seines Lebens kehrt er müde und mit leeren Händen zurück. Solveig hat ihr ganzes Leben auf ihn gewartet und singt ihm das Lied. Peer Gynt wird auch der Faust des Nordens genannt. Habe mich sehr über deinen Kommentar gefreut. Liebe Grüße Seeräuber-Jenny Geändert von Seeräuber-Jenny (28.02.2009 um 02:04 Uhr) |
28.02.2009, 06:02 | #6 |
MohnArt
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Beiträge: 1.949
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Liebe Jenny,
ich trau mich gar nicht mehr zu antworten. Ich kannte das Gedicht nicht auch habe ich keine Musik von Grieg im Haus. Aber ich finde die Gegenüberstellung der beiden Texte eine sehr schöne Idee. Einmal die Mutter, einmal die Geliebte. Wie unterschiedlich doch die Perspektiven sind und entsprechend auch die Auswirkungen auf den so Besungenen sein können. Sehr fein, Dein Lied. Mit lieben Grüßen, Klatschmohn |
28.02.2009, 11:40 | #7 |
Slawische Seele
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Beiträge: 5.637
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Liebe Jenny,
mir wurden beide Gedichte zur Griegmusik vorgelesen. Es ist Genuss pur. Die Idee, auf den Liebsten zu übertragen ist einfach nur schön. Solveig hat unbeirrbar geliebt. Deine Verse kommen ebenso 'rüber. Mir gefällt die verliebte Piratin in schwelgender Romantik. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
28.02.2009, 15:00 | #8 |
Gast
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Ahoi Klatschmohn,
vielen Dank für dein schönes Lob. Ich kann dir nur beides empfehlen, das Drama und die Musik. „Peer Gynt“ von Henrik Ibsen war ursprünglich als Gedicht angelegt. Ibsen hat dann das Gedicht verkürzt (!) und daraus ein Drama geschaffen, durchgängig gereimt wie Goethes „Faust“. Edvard Grieg hat als Bühnenmusik die „Peer Gynt Suite“ dazu komponiert. In seinem Werk setzte sich Ibsen damals kritisch mit dem romantischen Nationalismus im Norwegen seiner Zeit auseinander. Zu seiner Intention wollte Griegs Musik nicht so recht passen, aber wir können froh sein, dass es so gekommen ist. Aye, in die Perspektive der wartenden Geliebten kann sich die gebrannte Seeräuber-Jenny gut hinein versetzen. Liebe Grüße, armes Schnupfmöhnchen, von Seeräuber-Jenny Aloha Dana, auch dir lieben Dank für dein Lob. Heute werde ich mal beide Gedichte zur Musik lesen. Ich bin gespannt! Auch Seeräuber-Jenny ist unbeirrbar in ihrer Liebe, die auf Erfüllung harrt. Aber sie wird wohl ebenso wie die arme Solveig noch viele Jahre auf ihren Seemann warten und romantische Gedichte schreiben. Liebe Grüße Seeräuber-Jenny |
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