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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 15.12.2009, 22:17   #1
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard Der Stein

.
.


Wer weiß, wie lange du gelegen in Gestaden,
ob die Bedeutung dir war jemals angedacht,
dass eine Hand gerade dich hat aufgehoben,
mit den Gedanken dem Freunde zugewandt.

Der Finder hat mit guten Wünschen dich beladen,
mit einem Schriftzug große Mühe sich gemacht,
um die Begegnung, wie auch diesen Tag, zu loben,
weil er im Stein die Festigkeit erkannt,

gesehen hat und aufrichtig beschenken wollte.
In froher Runde ward er auf den Tisch gelegt,
ein Steinsymbol zum Zeichen, sich zu überdauern,
auch dann, wenn kalter Wind darüber weht.

Er wurde einst mit Zuversicht bedacht und sollte
durch eigne Eitelkeiten nicht hinweggefegt
und nicht beschwerlich sein. Er hat die Zeit zu trauern,
bis das Hineingelegte wieder aufersteht.
.
.




Hier die überarbeitete Version, besser?



Wie viele Ewigkeiten lagst du in Gestaden?
War die Bedeutung dir seit Anfang zugedacht,
durch eine Hand, die grade dich hat aufgehoben,
mit den Gedanken dem Freunde zugewandt?

Es trafen viele sich, auch ich war eingeladen,
dich zu beschriften, hat mir großen Spaß gemacht,
um die Begegnung, wie auch diesen Tag, zu loben.
Du warst in Festigkeit mir ein Garant.

Viel tiefer lag die Absicht, die beschenken wollte,
als sie das Bleibende hat auf den Tisch gelegt.
Ein Steinsymbol zum Zeichen, sich zu überdauern,
auch dann, wenn kalter Wind darüber weht.

Er wurde einst mit Zuversicht bedacht und sollte
von eignen Eitelkeiten nicht hinweggefegt
und nicht beschwerlich sein. Er hat die Zeit zu trauen,
bis das Hineingelegte wieder aufersteht.
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 15.12.2009, 23:48   #2
Chavali
ADäquat
 
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Liebe Dana,

ehe ich es vergesse: Ich habe gezählt und zwar dein Reimschema.
Strophe 1 abcd - Strophe 2 abcd
Strophe 3 efgh - Strophe 4 efgh

Sauber durchgezogen

Der Inhalt lässt mich zwiegespalten zurück. Ein Stein wird zum Souvenir für einen guten Freund,
mit einer Inschrift gar.
Wenn man so etwas Spezielles verschenkt, sollte man auch sicher sein, dass der Beschenkte
das auch zu würdigen weiß.

So ein Geschenk ist viel mehr wert, als es auf den ersten Blick aussieht - zeigt es doch die tiefe Zuneigung
des Schenkenden, der sich um das Gestalten des Steines viel Mühe gemacht hat.


Der Text hat mich berührt, Dana, weil ich weiß, vieviel dir bedeutet, so ein Geschenk machen zu dürfen.


Lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 16.12.2009, 22:04   #3
Medusa
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Liebe Dana,

ein schönes Gedicht um eine Gabe, nicht um eine Geschenk (). Ein wenig klingt mir Trauer durch, die ich durchaus verstehe; mir ginge es auch an die Nieren, würde ein Stein, mit Zuneigung verziert und gegeben, missachtet.

Heute muss ich ein wenig mäkeln :

Wer weiß, wie lange du gelegen in Gestaden, Inversion, schrecklich!
ob die Bedeutung dir war jemals angedacht, Inversion, ebenso schrecklich.
dass eine Hand gerade dich hat aufgehoben, Noch eine, nee nich?
mit den Gedanken dem Freunde zugewandt. Hier auch.

Der Finder hat mit guten Wünschen dich beladen, Neeeee!
mit einem Schriftzug große Mühe sich gemacht, Oh Manno!
um die Begegnung, wie auch diesen Tag, zu loben,
weil er im Stein die Festigkeit erkannt, Naja......

gesehen hat und aufrichtig beschenken wollte.
In froher Runde ward er auf den Tisch gelegt,
ein Steinsymbol zum Zeichen, sich zu überdauern,
auch dann, wenn kalter Wind darüber weht.

Er wurde einst mit Zuversicht bedacht und sollte
durch eigne Eitelkeiten nicht hinweggefegt
und nicht beschwerlich sein. Er hat die Zeit zu trauern,
bis das Hineingelegte wieder aufersteht.

Die meisten der verschrobenen Sätze könntest Du ohne große Arbeit weg kriegen. Inversionen überhöhen bei lustigen Gedichten den Witz; bei einem eher traurigen Gedicht sind sie eher nicht angebracht.

Inhaltlich stimmt Dein Gedicht sehr, sehr nachdenklich.

Herzliche Abendgrüße,
Medusa.

Geändert von Medusa (17.12.2009 um 13:50 Uhr)
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Alt 16.12.2009, 22:43   #4
Klatschmohn
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Wie schön, noch eine Steinefreundin!

Ich bin auch ein großer Fan von Steinen, besonders auch von Zugedachten.
Ich habe noch welche, die mein Vater mir gegeben hat, alte römische Ziegelstückchen vom Limes. Ein anderer liegt mir vor Augen, ganz glatt geschliffen (braun orange), den ich von einem Berliner Dichter bekam (grad greif ich nach ihm).
Steine haben eine Bedeutung und sind ein Symbol, das sich wohl jeder selbst benennt.
Grade ihr methusalemisches Alter macht sie zu etwas ganz Besonderem.
So kann ich Dein Dichterwerk verstehen und begreifen und auch die Bedeutung herauslesen, die Du diesen Steinen gegeben hast.
Liebe Grüße,
Klatschmohn
__________________

© Klatschmohn
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Alt 16.12.2009, 23:46   #5
Hans Beislschmidt
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hey Dana,

ein schönes Gedicht.
Der Stein liegt genau vor mir.
Es weht kein kalter Wind.
Er wird auch nicht durch Eitelkeiten weggefegt.
Er ist mein Steinbegleiter.
Robust, genau wie ich.
Er trägt seinen Namen genau wie ich.
Wie könnte ich das je vergessen.

Gruß vom Hans


Geändert von Hans Beislschmidt (19.12.2009 um 13:59 Uhr)
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Alt 18.12.2009, 18:30   #6
ginTon
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Liebe Dana,

jetzt habe ich doch glatt nochmal geschaut, welcher Spruch denn auf dem Stein stand, nicht das ich es nicht mehr gewusst hätte, habe mir jetzt aber nochmals den Inhalt richtig zu Gemüte geführt, weil mir die letzte Zeile deines Werkes dann doch sehr wichtig war..aber es passt

...würde mich doch jetzt glatt interessieren was auf den anderen Steinen stand, da bin ich denne schon ein wenig neugierig

schönes Werk sehr gerne gelesen..liebe grüße gin
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Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 19.12.2009, 13:30   #7
Dana
Slawische Seele
 
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Liebe Chavali,
nicht ohne Absicht steht diese "Traurigkeit" in dieser Rubrik. Ein Stein überdauert Zeiten und kommt immer wieder in die richtigen Hände.
Prima, dass dir das Reimschema aufgefallen ist.
Danke für deinen Zuspruch.

Liebe Medusa,
ja, ja, es ist alles wahr, was du sagst.
Ich mag diese verschrobenen Sätze auch nicht.
Ich gelobe zu überarbeiten, weil ich dich zum Staunen bringen möchte. Dafür brauche ich aber Zeit (Steine sind haltbar und geduldig).

Zitat:
Zitat von Medusa
Die meisten der verschrobenen Sätze könntest Du ohne große Arbeit weg kriegen. Inversionen überhöhen bei lustigen Gedichten den Witz; bei einem eher traurigen Gedicht sind sie eher nicht angebracht.
Das ist etwas, was den Wert von Kritiken unterstreicht. Ich werde es mir merken und dafür danke ich dir.

Liebe Klatschmohn,
lieb, dass du mich Steinfreundin nennst - die meisten nennen es "Tick".
Ich habe den Hang, egal wo ich mich befinde, einen Stein mit zu nehmen.
Ich suche nach Versteinerungen und vergesse manchmal dabei, die Umgebung zu sehen.
Deine Interpretation gefällt mir. Es geht um das Überdauern. Da ein Menschensein viel, viel kürzer ist als das eines Steins, sind wir auch viel zu schnell mit unseren Urteilen und Entscheidungen.
Jetzt fällt mir "der Stein des Weisen" ein. (Ein Stein kann viel, viel mehr bedeuten.)

Lieber Hans,
das habe ich bei dir auch nicht wirklich befürchtet. Du hast etwas "Steiniges", Überdauerndes und Robustes an dir.
Ja, einen hast du sogar sentimental behaucht bedichtet.
Ein Stein kann trotz seiner Dichte ein Handschmeichler sein und durch ein gutes Plätzchen immer an das Gute erinnern.


Lieber ginton,
hey, du willst es ganz genau wissen.
Wenn es auf deinem Stein passt, dann hat mein Stein dich erreicht.
Jede/jeder hatte auf seinem Stein einen Auszug aus ihrem/seinem Gedicht, um etwas Greifendes zur Erinnerung zu haben. Pssst, das war nur für dich.


Euch allen ganz lieben Dank und
liebe Grüße
Dana
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Alt 19.12.2009, 13:45   #8
Leier
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Liebe Dana,

welch ein wehmütiges Gedicht!
Ich lese Trauer und Enttäuschung heraus, lese eventuell aber auch zu sensitiv.
Gegebene, geschenkte Steine - zumal mit Inschrift - überdauern unglaublich lange Zeiten, man denke nur an die Pyramiden.
In diesem Falle, wenn ich richtig vermute, überdauern sie sogar Widerstände gegen den Begabten, Beschenkten. Welch ein Glück.
D e n Stein hatte ich schon bedichtet, kann aber so rasch den Kommentar nicht finden.

Der meine dient als Briefbeschwerer neben dem Schreibgerät, Gedichte vor dem Wegflattern bewahrend. Erinnerungen nicht verblassen lassend.

Schön und dennoch deprimierend.

Lieben Gruß
von
cyparis
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Alt 20.12.2009, 09:59   #9
a.c.larin
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liebe dana ,
ich kann gut nachempfinden, was dich zu diesem gedicht veranlasst hat.
über die inversionen hat ja medusa bereitss genug gesagt - ich halte mich lieber an den inhalt.

ja - wir möchten so gerne, dass der inhalt unserer worte "wie in fels geritzt" überdauern möge, doch dann kommt 3,5 sekunden später das leben und verändert plötzlich die rahmenbedingungen.
mitunter wird es dann sehr, sehr schwieirig, zunächst angedachtes durchzubringen....

dann wirken die urspüngliche worte fast wie hohn.

dennoch: in einem bestimmten moment sind sie wahr gewesen - das kann ihnen nichts und niemand nehmen ( außer der eigene widerruf!)
doch die tröstliche kraft der steine ist nicht zu unterschätzen, denn von ihnen geht -so oder so - kraft aus.
ich habe vor vielen jahren für jemand anderen auch so ein "stein-gedicht" verfasst.
ich denke, an dieser stelle passt es gut:


Nimm heut noch
einen bunten Stein
in deine Hand
und horch in ihn hinein:
In ihm ist,
was dein Herz bedrückt,
erklärt.

Wie er,
vereinzelt und getrennt
und ohne Wert
am Rand des Wegs sich wähnt,
so fühlst auch du
dich ungeliebt, beschwert.

Doch nimmt nur einer
dich in seine Hand,
der deinen Wert
und deinen Sinn
für sich erkannt,
wird deine Schwere Kraft
und deine Stille
zur Erhabenheit.


liebe grüße,
larin
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.01.2010, 21:21   #10
Dana
Slawische Seele
 
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Liebe Leier,
dieses Steingedicht ist wie der Stein selbst. Es ist bereits älter und in der Ursprungsform durch und durch positiv. Ich nahm es mir erneut vor und verdichtete mit ihm eine neue Stimmung, die sich lebensbedingt einstellte.
Danke für dein "schön" - das bleibt.
Das "deprimierend" ist wieder verflogen - der Stein weiß es.

Liebe larin,

Zitat:
Zitat von larin
dennoch: in einem bestimmten moment sind sie wahr gewesen - das kann ihnen nichts und niemand nehmen ( außer der eigene widerruf!)
doch die tröstliche kraft der steine ist nicht zu unterschätzen, denn von ihnen geht -so oder so - kraft aus.
danke, denn genau so ist es.
Mit deinem schönen Steingedicht hast du die Aussage nur noch unterstrichen.


Ich danke euch beiden und sende
liebe Grüße
Dana
__________________
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(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
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