Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Der Tag beginnt mit Spaß

Der Tag beginnt mit Spaß Humor und Übermut

Thema geschlossen
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 30.09.2014, 00:04   #1
Cebrail
verkannt
 
Benutzerbild von Cebrail
 
Registriert seit: 05.08.2010
Ort: Wo der Himmel die Erde berührt
Beiträge: 332
Standard Worthyäne

.


Es geht die Worthyäne durch meinen Kopf und nimmt,
was ihr gefällt und glänzt, was gerade oben schwimmt.
Sie wirfts in die Retorte, was rauskommt ist nur Rauch,
es qualmt, es stinkt. Den Tränen nahe, dreht sich mir der Bauch.

Im Grunde könnt ich froh sein, dass es da eine gibt,
die meine Asche schaufelt, an meinen Honig nippt,
doch macht mich betroffen meinen Abdruck dort zu sehen
und offen und gestanden kann ich es nicht verstehen.

Du stellst dich auf die Bühne, sonnst dich im fremden Licht,
doch was ich dabei fühle, das interessiert dich nicht.
Es gibt so viele Dinge die man noch finden kann,

drum bitte, nimm nicht meine, weil ich sonst und dann,
bald meine Segel setze, dem Wort den Rücken kehr,
das fände ich nur schade und letztendlich nicht fair.
__________________
© auf alle meine Texte

„Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“
Dylan Thomas
Cebrail ist offline  
Alt 30.09.2014, 13:58   #2
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Hallo Cebrail :)

Ein wenig erinnert mich Dein Gedicht an Mr Jekyll and Mr Hyde.

Ich mußte schmunzeln als ich es gelesen habe. Hier versucht jemand, sein

Worttalent, die Hyäne zu bändigen, und kann doch nicht ohne sie.
Die langen Zeilen gefallen mir. Prima!

Es wäre schade, wenn sich der Protagonist vom Dichten abwenden würde.

Sehr gerne gelesen
sy
 
Alt 30.09.2014, 20:25   #3
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Lieber Cebi,
warum schwanke ich hier zwischen angebotenem Humor und tiefster Betroffenheit? - Ich weiß - Humor soll man sich immer bewahren - Humor weist aber auf etwas hin, was so ganz und gar nicht zum Lachen ist.
Irgendwie stecke ich mit diesem Werk auch in der (Nach)denkerklause.
Du hast es aber in Humor gepostet und ich bin sicher, auch so gemeint.

Das für mich "Holperige" in der Sonettart darf ich gerade darum "beschlaumeiern" - ich möchte den Humor vertiefen.

Zitat:
Zitat von Cebrail
Es geht die Worthyäne durch meinen Kopf und nimmt
was ihr gefällt; sie glänzt, mit dem oben schwimmt.
Sie wirft's in die Retorte, was rauskommt ist nur Rauch,
der qualmt und stinkt. Den Tränen nahe schmerzt mein Bauch.

Im Grunde könnt ich froh sein, dass es da eine gibt,
die meine Asche schaufelt, an meinen Honig nippt.
Doch macht mich betroffen meinen Abdruck dort zu sehen
und offen und gestanden kann ich es nicht verstehen.

und doch bin ich betroffen, als Abdruck es zu sehen,
darum gesteh ich offen, nicht gänzlich zu verstehen.


Du stellst dich auf die Bühne, sonnst dich im fremden Licht,
doch was ich dabei fühle, das interessiert dich nicht.
Es gibt so viele Dinge, die man noch finden kann,

drum bitte, nimm nicht meine, weil ich sonst irgendwann
bald meine Segel setze, dem Wort den Rücken kehr;
zu schade für uns beide, letztendlich auch nicht fair.
Cebi, mir ist, als hätt ich verstanden, aber richtig lachen konnt ich nicht.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline  
Alt 30.09.2014, 20:28   #4
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Hi cebi,

eine Hyäne ist ein Raubtier, das frisst, was andere gejagt haben. Es bedient sich so quasi unrechtmäßig an fremdem Eigentum.
Und deine Worthyäne...?

Eigentlich ein Text, der betroffen macht. Und hier in der Humorrubrik richtig...?
Oder eher, um die Betroffenheit nicht ganz so ernst aussehen zu lassen?

Nimms nicht so schwer. Man kann eh nichts dagegen tun.


Lieben Gruß,
katzi

__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline  
Alt 03.10.2014, 08:31   #5
Claudi
Senf-Ei
 
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
Standard

Hallo Cebrail,

wie gut, dass Du Dir dank Deiner Kreativität zu helfen wusstest. Ich wünsche Dir von Herzen, dass dieses Sonett nicht nur der ersten Wundversorgung dient, sondern auch als Hyänenschreck eine nachhaltige Wirkung entfaltet.

Mitfühlende Grüße
Claudi
__________________
.
Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich
Abgestandenen Quark; darüber verträufele Wermut,
Bis aus dem Rührwerk, Burps! endlich das Bäuerchen kommt.
Claudi ist offline  
Alt 03.10.2014, 09:51   #6
momo
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo Cebrail,
auch mich hat dein Text tief betroffen, enttäuscht, verletzt. Habe ich doch bei dir vor einem Monat wegen deinen Sehnsuchtsschleifen angefragt, aber keine Antwort diesbezüglich erhalten. Ich bin seit August in diesem Forum aktiv und du könntest mir jedes Bedenken per PN mitteilen. Man kann doch durch Wortaustausch vieles klären.

Nun, nach dem erklärenden und eindeutigem Hinweis von Sidgrani in meinem Gedicht "Feuerfunkelgleich" ist sicherlich auch dir klar geworden, dass du nicht der einzige bist, der die Sehnsuchtsschleifen und andere Wortkonstrukte in die Welt geschickt hat?

Der Wut ist niemals kontruktiv, Cebrail.
Aber manchmal wird uns auch gezeigt oder wenigstens angedeutet, wo die wahren Hyänen lauern:

In uns, Cebrail, in uns!

Und jeder von uns muss mit den eigenen Hyänen klar kommen.

Du auch.

Ich wünsche dir vom Herzen, dass es dir gelingt.



liebe Grüße
momo

Geändert von momo (03.10.2014 um 11:29 Uhr)
 
Alt 03.10.2014, 11:40   #7
Cebrail
verkannt
 
Benutzerbild von Cebrail
 
Registriert seit: 05.08.2010
Ort: Wo der Himmel die Erde berührt
Beiträge: 332
Standard

Hallo Sy,
danke für dein Vorbeischauen,
ich ziehe die moderne Version vor.
Dr. David Banner und der Hulk.
Allein die Farbe macht es bunter und dann klopft er auch noch alles kaputt.

Liebe Grüße
C.



Hallo Dana,
ich denke du hast es verstanden und nun ja, so was passiert und deine Version werde ich gerne dazu setzten. Ich hätte auch nicht gedacht, dass es solche Wellen schlägt.

Liebe Grüße
C.




Hallo Katzi,
ja der Text ist hier in dieser Rubrik schon gut untergebracht, es ist zum Lachen.
… und ich nehme es nicht schwer, es geht um das Prinzip, irgendwie.

Dir auch liebe Grüße
C.




Hallo Claudi,
wir hatten noch nicht Vergnügen, zumindest nicht auf der Insel ,
es freut mich dich in meinem Faden begrüßen zu dürfen und ich danke dir für dein Anteilnahme.

Liebe Grüße
C.



Momo
Ich weiß du gibst dich jetzt als die Gute und machst auf keine Ahnung, man könnte meinen, dass dir
Cypi nun doch ein wenig fehlt, nun ja du kannst ja meine Zeilen in einem Mobbingforum veröffentlichen und dir dort Rat holen.

Eigentlich sind mir meine Texte, wenn sie denn einmal geschrieben sind, egal, aber wenn man so inflationär mit den Worten von mir umgeht fühle ich mich irgendwie verarscht und frage mich allen ernstes wer von dem Mutterschiff einen doofen Streich mit mir spielen will.

Du hast ja mit deinem ersten Werk hier schon aus dem Vollen geschöpft, da war einmal der Atemlosmoment und dann das Träumerlabyrhinth, das fand ich ja noch ganz witzig. Den Rest will ich hier nicht an die Öffentlichkeit tragen, aber seltsam ist es schon, oder irre ich mich so sehr?

Bei meiner Schreiberei z.B: weiß ich spontan von zwei Worten die ich mir bewusst geliehen habe, das war einmal „Atemnetze“ von Nelly Sachs und einmal „Sternenstriche“ von Gottfried Benn und das bei gefühlten tausend Texten und wenn es nun ein Wort ist oder du viele Worte auf viele Gedichte verteilst, wäre mir das Latte, aber was du da machst muss einem schon ein wenig strange vorkommen.
Vielleicht solltest du mal ein wenig in dich reinspüren und hören.
Eventuell ist das ja auch deine Intention mich zu vergraulen, dann sag es einfach und wütend macht mich so was noch lange nicht, das schaffst du nicht.

Wie auch immer, ich wünsche dir alles Gute auf deinem weiterem Weg.

Weiter möchte ich nichts mehr dazu sagen und mach doch was du willst.

Einen liiieben Gruß
C.
__________________
© auf alle meine Texte

„Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“
Dylan Thomas
Cebrail ist offline  
Alt 03.10.2014, 11:49   #8
momo
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo Cebrail,
Zitat:
Cebrail: Du hast ja mit deinem ersten Werk hier schon aus dem Vollen geschöpft, da war einmal der Atemlosmoment und dann das Träumerlabyrhinth, das fand ich ja noch ganz witzig.
Stimmt. Übrigens, diese Worte findet man auch hier:
http://shadowpainter.myblog.de/shado.../Atemlosmoment 2.9.2011
http://infinato.blogspot.de/2011/08/7-entkommen.html 22.11.2011
Deine Gedichte in Gedichte-Eiland sind später entstanden.

Zitat:
Cebrail: Den Rest will ich hier nicht an die Öffentlichkeit tragen, aber seltsam ist es schon, oder irre ich mich so sehr?
Es gibt kein "Rest", Cebrail. Ja, du irrst dich und zwar gewaltig.
Deine Worte verwirren mich mehr und mehr. Womit verdiene ich das? Kennen wir uns? Nicht dass ich wusste!


Zitat:
Ich weiß du gibst dich jetzt als die Gute und machst auf keine Ahnung,
Nein, ich mache nicht "auf keine Ahnung". Ich habe keine Ahnung!
Aber wie auch immer.
Ich schlage nicht zurück.

Und Worte werde ich in der Zukunft weiterhin so benutzen, wie sie zu mir kommen.
(Aber auf Quellenhinweise werde ich schon achten. )



PS.:/Nachtrag: Die folgenden Zeilen habe in der Aufregung total übersehen:
Zitat:
Cebrail: ...aber was du da machst muss einem schon ein wenig strange vorkommen.
Vielleicht solltest du mal ein wenig in dich reinspüren und hören.
Gut, ich habe in mich jetzt reingeschaut und fand, dass sich hier jemand sehr wichtig nimmt und meine Faszination für Wortschöpfungen falsch auslegt. Meine Bemerkung dazu: GAGA hoch drei!!!

Zitat:
Cebrail: Eventuell ist das ja auch deine Intention mich zu vergraulen
Kopfschütteln!!!


liebe Gr.. nein, ich korrigiere
GAGA-Grüße
momo

Geändert von momo (04.10.2014 um 06:55 Uhr)
 
Alt 03.10.2014, 17:33   #9
Sidgrani
Von Raben umkreist
 
Benutzerbild von Sidgrani
 
Registriert seit: 27.12.2009
Ort: Am Niederrhein
Beiträge: 1.051
Standard

Hallo,

die Fakten liegen auf dem Tisch und wurden überwiegend sachlich diskutiert. Nun ist es an der Zeit, das Kriegsbeil zu begraben, bevor die ganze Sache Wogen schlägt und überschwappt.

@momo

Zitat:
Zitat von momo
Nun, nach dem erklärenden und eindeutigem Hinweis von Sidgrani in meinem Gedicht "Feuerfunkelgleich" ist sicherlich auch dir klar geworden, dass du nicht der einzige bist, der die Sehnsuchtsschleifen und andere Wortkonstrukte in die Welt geschickt hat?
Ich wollte dir keine Munition liefern, sondern mit diesem Hinweis nur dazu beitragen, die Wogen wieder zu glätten.


Fairerweise solltest du auch bei poetry.de, wo dein Gedicht (leicht verändert) unter dem Nick "neniel" zu lesen ist, reinen Tisch machen und z.B. anmerken, dass dir die bewussten Worte so gefallen haben, dass du sie unbedingt in ein eigenes Gedicht einbauen wolltest.


Liebe Grüße
Sid


Dein Gedicht, @Cebrail, sehe ich als eine gelungene Satire mit einem Schuss Galgenhumor
__________________
Alle meine Texte: © Sidgrani

"Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch"

»Erich Kästner«
Sidgrani ist offline  
Alt 03.10.2014, 17:54   #10
Cebrail
verkannt
 
Benutzerbild von Cebrail
 
Registriert seit: 05.08.2010
Ort: Wo der Himmel die Erde berührt
Beiträge: 332
Standard

Danke Sid,
lassen wir es nun gut sein.
Es ist alles gesagt, ich will auch nicht mehr und lege keinen Wert
auf eine Nennung oder dergleichen.


Vielleicht kann nun ja dieser Faden hier einfach schließen lassen und
gut ist.

Einen lieben Gruß
C.
__________________
© auf alle meine Texte

„Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“
Dylan Thomas
Cebrail ist offline  
Thema geschlossen

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 13:24 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg