06.03.2009, 14:17 | #1 |
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Zugvogel (Haiku)
Zugvogel
Vogelzug südwärts Leimruten und Gewehre machen ein Ende Richard von Lenzano © 05/2006 Geändert von Richard von Lenzano (16.03.2009 um 19:43 Uhr) |
07.03.2009, 01:24 | #2 |
Gast
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Ahoi Ric,
und hier das grausame Geschehen präzise auf den Punkt gebracht. Das finde ich sehr gelungen. Eigentlich noch drastischer und treffender als das längere Zugvogel-Gedicht. Lieben Gruß Seeräuber-Jenny |
07.03.2009, 11:52 | #3 |
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Moin Jenny,
ja, viel kürzer geht es wohl nicht. Die Japaner waren schon sehr weitsichtig.... grs liebe Grüße ric |
07.03.2009, 12:41 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo ric,
ich finde diesen Vers von der Idee auch gelungen und habe erst letztens einen Vogelzug gesehen..nun es waren Kraniche, ich glaube die sind eeh ungenießbar..die ersten zwei Zeilen finde ich sehr gut und würde hinter dem "Vogelzug südwärts" jedoch einen Punkt setzen, da dies das eigentliche Augenblicksmoment ist. Die anderen zwei dienen der Auseinandersetzung mit diesem Augenblick und sollten sehr fließend sein. Hier muss ich sagen, dass ich die Ellipse sehr störend empfinde, sprich der Wegfall des Artikels zB "machen dem ein" lassen den letzten Vers unbestimmt stehen, man weiß zwar was ausgedrückt werden soll aber zufriedenstellen tut mich das nicht "machen ein Ende"....ein anderer Vers wäre denke ich sinnvoll, oder eine Umstellung, wobei mir jetzt auch nix einfällt. ich denke gerade im letzten Vers dient ein großer Ausdrucksteil der Silbenaufrechterhaltung..so far basse
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07.03.2009, 17:06 | #5 | |
ADäquat
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Hallo ric,
das finde ich auch ziemlich gut gelungen, auf jeden Fall besser als das ewig lange, kaum auf den Punkt kommende Zugvogelgedicht, wobei ich ansonsten diesen Minins - wenn sie nicht sehr gut gemacht sind, ich kenne da einige - nicht viel abgewinnen kann. Aber sag, was bedeutet dein Zitat:
LG katzi
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07.03.2009, 21:20 | #6 |
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Hallo Basse,
im Haiku gibt es normalerweise keine Interpunktion. Sollte möglichst unterbleiben - normalerweise auch keine Titel! Hat sich hier aber so ein wenig eingebürgert. Um die Silben einzuhalten mußte die letzte Strophe nach meiner Meinung (Ich bin auch nur ein Mensch) so ausfallen, wie sie ist... Bin aber für Vorschläge offen.... liebe Grüße ric Liebe Katzi, das heißt bei mir, ich habe mich gefreut, dass ich antworten konnte und - es hat mir Spaß gemacht, eine Antwort zu schreiben... Das Zugvogel-Gedicht, we3lches Du monierst, hat irgendwie ja auch seine Berechtigung, wie Du vorstehen lesen kannst. Nun - die Geschmäcker sind halt verschieden.... Und bei deisem Heiku sind nun einmal - Du wirst es wohl wissen - strenge Vorgaben zu erfüllen... danke Dur aber herzlich für den Kommentar und das Lob mal ohne Smiley der grinst liebe Grüße ric |
07.03.2009, 21:41 | #7 | ||
Erfahrener Eiland-Dichter
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Zitat:
aber wie gesagt ich bin sehr interessiert..vor allem aufgrund der interpunktion... Zitat:
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Geändert von ginTon (07.03.2009 um 22:15 Uhr) |
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07.03.2009, 22:04 | #8 |
Gast
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Ich habe zwar im Moment keinen Duden zur Hand, aber ich glaube der rät dazu, Interpunktionen in Haikus zu unterlassen. Grundsätzlich ist das aber jedem Autor freigestellt, ein festes Gesetz gibt es meines Wissens da nicht.
Liebe Grüße Der Kleine Prinz* |
07.03.2009, 22:14 | #9 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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also ich nehme die zitate jetzt mal aus dem anderen fenster heraus und denke hier ein paar gute Zitate gefunden zu haben,
"Den Eindruck eines Augenblicks fasst der Autor, bevor er wieder im Nichts verschwindet, in Worte. Diese sollten so klar, einfach und prägnant wie möglich sein, mit Konzentration auf das Wesentliche." und diese Interpretation finde ich auch sehr gelungen: "Im deutschen Haiku sollte viel mehr auf die Kriterien geachtet werden, welche diese Kurzform von anderen Gedichten unterscheidet, dazu gehören außer der Begegnung zwischen Betrachter und Gegenstand auch Objektivität und Augenblicklichkeit. Ogiwara Seisensui drückt es so aus: „Haiku sind (im Gegensatz zur linearen Struktur freier Verse) zentripetal, eine unmittelbare, intuitive Wahrnehmung scharf einstellend. Die Empfindung ist in einem Aufglühen verdichtet, dann wird dieser Blitz verbalisiert, und alle Worte dienen dazu, die Lichtstrahlen in einem einzigen Punkt zusammen-zufassen.“ Diese Grundstruktur von Haiku verdeutlicht er noch an einem Beispiel: „Wenn des Dichters Empfindung in einem stromähnlichen Rhythmus fließt, wird ein langes Gedicht daraus. Aber wenn das Fließen schneller wird und schließlich über ein Kliff fällt, wird der Ausdruck kürzer und schießt wie ein Wasserfall.“" Das Haiku ist, eine besonders bildbetonte Form. Seine Bilder sollten klar, konkret und so anschaulich sein, dass sie dem Leser sofort vor Augen stehen und eigene Erlebnisse evozieren. Durch Kontraste mehrerer Bilder sowie durch Zoom-Effekt vom Weitwinkel- zum Nahbereich können Spannung und Tiefe erreicht werden. Im zeitgenössischen Haiku zeigen Experimente mit der Form, dass auch die graphische Gestaltung zu einem aussagekräftigen Bild beitragen kann. Bilder können mehrere Sinne ansprechen, sie können (andeutungsweise) Metaphern enthalten, mit denen eine Empfindung ausgedrückt wird. Dabei müssen es nicht ungewöhnliche Motive sein; auch mit einfachen Bildern kann man eindrucksvolle Wirkung erzielen.
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Geändert von ginTon (07.03.2009 um 22:31 Uhr) |
20.03.2009, 19:22 | #10 |
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Lieber Basse,
ich bin nicht mehr der Jüngste - und Du hast soviel rausgesucht es zu lesen ist ja ok - aber wer soll das alles begreifen... Habe als Kompromiss- wie es überigens viele Autoren machen, die dritte Zeile abgehängt. Könntest Du damit leben...? liebe Grüße ric |
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