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Alt 28.02.2009, 16:27   #1
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard Na und ?

-

Meine Leibesformen:
fett und feist und rund.
Corpus wie Organe
nicht gesund.
Na und?

Selbst im Schädel
kaum mehr Grund.
Täglich neu im Leben
Schwund um Schwund.
Na und?

Dort im Winter
noch kein neuer Fund.
Nächtens tiefer:
Schwarzer Schlund.
Na und?

Ich liebte Dich
zu jeder Stund.
Na und?

Mir winkt jetzt nur
noch letztes "Und".
Der wahre Fund.

Geändert von Leier (02.03.2009 um 17:12 Uhr)
Leier ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.03.2009, 17:01   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, cypi!

Natürlich ist dies ein integraler Bestandteil dieser Dichtungsart, aber das "Na und?" kommt mir einfach zu oft. Das leiert mit der Zeit gewaltig.
Vorschlag: Mach Doppelstrophen, also nur nach jedem 2. Satz ein "Na und?" Versuch's mal beim Lesen und vergleiche!

"Dort im Winter
noch kein neuer Fund."
Worauf spielt das an? Das ist die einzige Stelle, die man nicht auf Anhieb nachvollzieht. Meinst du den exemplarischen "Winter deines Seins", in dem es nichts Neues mehr zu entdecken gibt, nichts, was dein erfrorenes Herz noch begeistern könnte?
Vorschlag: Zur besseren Verständlichkeit vielleicht besser
"Im Lebenswinter
kein neuer Fund."

Drittletzte Str. erscheint mir zu lang. Vorschlag:
"Nächtens schwerer
schwarzer Schlund."

Vorletzte Str.: "Ich liebte dich zu jeder Stund." Erscheint mir flüssiger und runder. Nebenbei, irgendwie scheint mir, diese Str. passt nicht so recht ins Gesamtbild. Liebe lapidar mit "Na und?" abzutun, kommt nie so gut und weise rüber. Ich würde sie weglassen, dann geht sich auch das mit den Doppelstrophen prima aus.

Insgesamt ein sehr "kurzatmiges"(kurze Sätze...), aber handfestes Statement
zu deiner Befindlichkeit, wenn's nicht nur um ein beliebiges Lyrich geht. Ehrlich, stolz erhobenen Hauptes nimmst du's, wie's ist.

Gern gelesen, LG, eKy
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.03.2009, 17:17   #3
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard

Lieber Erich Kykal,

ich gebe es zu: Dieses Gedicht ist die "Momentaufnahme" einer sehr trüben Stimmung, da alles nicht im Lot war und nur ein wenig Trotz entgegenzusetzen war.
Ist kein dolles Stück, ich weiß.
Für den Winter wurde gesundheitliche Besserung versprochen - sine effectu.

Hab Dank für Deinen sehr konstruktiven Kommentar!

Ich habe nur allzugern Deine Anregungen übernommen.

Lieben Gruß
von
cyparis
Leier ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2009, 10:37   #4
Klatschmohn
MohnArt
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: RLP
Beiträge: 1.949
Standard

Hallo Cypi!

Dein freches : Na und! gefällt mir sehr. Trotz ist manchmal zu vielem gut,
Klar nicht immer, aber immer nach dem Motto: Humor ist wenn man trotzdem lacht!

In diesem trotzigem Sinne, liebe trotzige Grüße,
Klatschmohn
__________________

© Klatschmohn
Inselblumen
Trockenmohn
Klatschmohn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2009, 11:19   #5
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard

Liebe Klatschmohn!

Wie wahr! Manche Stimmungen und Situationen lassen sich nur durch Trotz oder Galgenhumor ertragen.
So sollte das auch verstanden werden.
Danke für den Kommentar und

lieben Gruß
von
cyparis
Leier ist offline   Mit Zitat antworten
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