02.08.2019, 14:06 | #1 |
TENEBRAE
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Der angekohlte Braten
Wir rufen gern zuweilen mal ein lautes „Unvorstellbar!“ in die Runde,
wenn wir uns irgendetwas einfach nur nicht richtig vorzustellen wünschen. Wir rühren wohl nicht gerne zerebral verbal in einer tiefen Wunde, und ignorieren das Tableau von Stirnenfüßen und gezognen Flünschen. Wir haben einfach immer gerne schon das allzu rasche Wort geschunden, um seelisch peinliche Momente möglichst unbedarft zu überbrücken. Doch sind die Adressaten lebenslang geprüfter Ehrlichkeit verbunden, hat diese Technik sprachlicher Beschwichtigungen durchaus ihre Tücken! Wir sollten solcher Binnenfeigheit nicht die aufgescheuchten Worte schenken, die sie sofort an eine kluge, abgeklärte Hörerschaft verraten: Wer seines Fühlens kundig lebt und logisch aufgeräumt im darin Denken, riecht doch sofort den von Verleugnung und Verdrängung angekohlten Braten.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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