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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 22.05.2022, 11:56   #1
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard Keine kleine Nachtmusik

Keine kleine Nachtmusik

In seiner Linken hält er die Granate,
In seiner Rechten schwingt ein Schießgewehr.
Sein linkes Auge, blau einst, gibt’s nicht mehr.
Was braucht der Mensch für eine Bachkantate?

Zehn ganze Finger. Das sind die Geräte,
Die G?tt, der Herr, dem Menschen wachsen ließ,
Als er noch träumte, nackt, im Paradies.
Jetzt haut er sich Granaten in die Gräte

Und auch woanders hin, in Bauch und Brust.
Das Oratorium singt in ihm in Nächten,
Wenn nichts als Angst ihn frisst und Frust,

Dass er Kollegen tötet in Gefechten,
Die andere befahln aus Machtsuchtlust –
Sein Fuß im Takt beim Lob für den Gerechten.


Gewidmet allen Künstlern, die jetzt in der Ukraine für die Freiheit der Kunst und für ihr Land kämpfen.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Alt 18.10.2022, 03:28   #2
Lailany
Kiwifrüchtchen
 
Benutzerbild von Lailany
 
Registriert seit: 23.05.2009
Ort: nördlich von Auckland/Neuseeland
Beiträge: 945
Standard

Lieber Walther

Poignant.
Gaensehaut.
Tiefe Traurigkeit, die mir den Atem nimmt.

Damit ist alles gesagt, was ich beim Lesen deines Textes gefuehlt hab.

Leider viel zu gelungen. Leider viel zu wahr. Das ist das Schreckliche daran.

LG von Lai
__________________
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"Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal
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Alt 07.11.2022, 13:00   #3
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard

Zitat:
Zitat von Lailany Beitrag anzeigen
Lieber Walther

Poignant.
Gaensehaut.
Tiefe Traurigkeit, die mir den Atem nimmt.

Damit ist alles gesagt, was ich beim Lesen deines Textes gefuehlt hab.

Leider viel zu gelungen. Leider viel zu wahr. Das ist das Schreckliche daran.

LG von Lai
Hi,
danke fürs lesen und rauskramen.
ich würde heute keinen deut daran ändern.
lg W.
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