Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Denkerklause

Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 12.04.2013, 22:25   #1
Canberra
SydneyIsMyCastle
 
Benutzerbild von Canberra
 
Registriert seit: 06.03.2011
Ort: Schönste Stadt am Rhein :P
Beiträge: 70
Standard All diese Jahre

All diese Jahre

Es roch nach Rauch und nach Verkohltem als meine Seele sich verkroch.
Die Wunden, die dein Feuer brannte, hat sie als Narben heute noch.
Versteckt in alten Fotoschachteln längst vergilbter Einigkeit
zermahlte sie die dumme Liebe. Der Weg dahin, er brauchte Zeit.

Doch irgendwann zerbrach die Eisschicht, die meine Seele tiefgefror,
zu uferlosen Meereswogen und sank ins Dichnochliebensmoor.
Sie spürte wieder diese Hoffnung, nah gelebt und doch so weit.
Doch nichts erkennt sie in dir wieder, außer wohlbekanntem Leid.

In Dunkelheit zerspringt der Glaube, der wieder neue Hoffnung barg
und bildet neue Eiskristalle über der Liebe altem Sarg.
Denn bin ich keine dumme Puppe, mit der man sich mal so befasst,
und dann in eine Ecke legt, wenn sie nicht mehr so richtig passt.
__________________
I´m perfect in being not-perfect.
Canberra ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.04.2013, 20:06   #2
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard

Liebe Can,

dein Gedicht ist sehr eindrucksvoll. Eine verirrte Liebe, obwohl der Kopf genau weiß, was los ist, lassen die Gefühle nicht los. Du schilderst die Situation mit sehr starken, für mich mit fast zu starken, Bildern.

In der 3. Zeile der ersten beiden Strophen sehe ich ein kleines metrisches Problem.

Ich habe mich gefragt, warum du so lange Zeilen wählst. Und dann habe ich sie einfach mal halbiert. Schau mal:

All diese Jahre

„Ich bin doch keine dumme Puppe,
mit der man sich mal so befasst,
und dann in eine Ecke legt,
wenn sie nicht mehr so richtig passt.“

Es roch nach Rauch und nach Verkohltem
als meine Seele sich verkroch.
Die Wunden, die dein Feuer brannte,
hat sie als Narben heute noch.

Versteckt in alten Fotoschachteln,
in längst vergilbter Einigkeit,
zermahlte sie die dumme Liebe.
Der Weg dahin, er brauchte Zeit.

Doch irgendwann zerbrach die Eisschicht,
die meine Seele tiefgefror,
zu uferlosen Meereswogen
und sank ins Dichnochliebensmoor.

Sie spürte wieder diese Hoffnung,
zu nah gelebt und doch so weit.
Doch nichts erkennt sie in dir wieder,
ich seh nur wohlbekanntem Leid.

In Dunkelheit zerspringt der Glaube,
der wieder neue Hoffnung barg
und bildet neue Eiskristalle
auf meiner alten Liebe Sarg.


Ich habe die Sentenz an den Anfang gestellet, weil mir dann der Gedanken besser fließt, erst die spontante Antwort, und dann wird klar warum sie kam. In dieser Lage vielleicht passend... Auch wird es positiver, weil der "Lieb Sarg" am Ende eine Lösung andeutet.

Liebe Grüße
Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller

Geändert von Thomas (14.04.2013 um 20:10 Uhr)
Thomas ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Graue Jahre Antigone Stammtisch 2 30.11.2012 05:01
Alle Jahre wieder Dana Der Tag beginnt mit Spaß 12 17.03.2010 20:00
Tausend Jahre Ibrahim Denkerklause 4 16.06.2009 08:43


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 05:03 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg