18.08.2014, 22:43 | #1 |
Wortgespielin
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Börsencrash 2050
Rasen ist heut angesagt
in verkehrsberuhigter Zone. Auf der Bank ruh'n ungefragt Banker, sie juckt keine Bohne. Heute ist ein guter Tag. Leicht verspielt wird an den Ecken Geld, im Kaffeesatz versenkt, Heuschrecken und Cyberzecken, mittags wird die Zeit verpennt. Dieser Tag will freundlich necken. Jemand spricht heut zu den Tauben, Carpe diem Zeitgewinnung. Günstig fließt der Saft der Trauben. Cyber- Enten machen Stimmung, welch ein Tag, s' ist kaum zu glauben. Menschen schwärmen mit Getwitter, jeder hat es auf dem Schirm, twittern heut noch ein Gewitter. Gleich geschaltet hat das Hirn: Regen wär heut gar zu bitter. Keiner regt sich, starre Mienen. Gleichmut legt sich auf die Welt. Arbeit machen die Maschinen, diese drucken auch das Geld. Zwischen Blühten summen Bienen. Ruhig füllt sich der Freizeitpark um die Freizeit zu verdauen. Plasikfrösche machen quak. La Bohème klingt durch die Auen, heute ist ein guter Tag! Geändert von AAAAAZ (13.01.2023 um 10:35 Uhr) |
28.08.2014, 12:30 | #2 |
Gast
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Hallo AAAAAZ :)
Hallo AZ
Dein futuristisches Gedicht gefällt mir, es könnte auch bei Vollmond stehen. Du beschreibst hier die Zeit nach einem Börsencrash. Die Banken haben nichts mehr zu sagen. Uns auch sonst ist das Leben anders. Der Gleichmut, der sich auf die Welt legt, gefällt mir nicht. Es ist so wie, als sich die Menschen in Watte packen Die letzte S. zeigt dann auch deutlich, wie künstlich dann das Menschenleben ist. Ich würde den Tag nicht als guten Tag deuten. Gerne drüber nachgedacht. LIebe Grüße sy Geändert von juli (28.08.2014 um 14:53 Uhr) |
30.08.2014, 02:48 | #3 |
Wortgespielin
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Hallo Sy,
danke für deine Rückmeldung. M.E. hat über die letzten Jahre der Gleichmut zugenommen, die Halbwertszeit von Skandalen und Katastrophenmeldungen hat sich um ein vielfaches halbiert bis hin zu einer Gleichgültigkeit und einem totalen Rückzug in isolierte digitale Privatwelten. So rein gefühlmäßig meine ich das, und vielleicht gibt es auch entsprechende wissenschaftliche Untersuchungen dazu. Nichts haut uns mehr vom Hocker, und ließe uns auf die Straßen gehen. Nein, ich würde den Tag auch nicht als guten Tag deuten, aber wer weiß, wie ignorant und verdrängend wir bei der nächsten Katastrophe unterwegs sein werden, wie eine zunehmend demente und autistische Gesellschaft im Dämmerschlaf. l.G.AZ |
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