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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 04.02.2016, 18:32   #1
Chavali
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Standard Der Rose letzter Atemzug



Aus Nebeldunst erwacht die Rose,
entrollt die Blätter leicht im Wind,
und neben ihr die Herbstzeitlose
erblüht so jung noch wie ein Kind.

Am Mittag schickt die Wintersonne
den warmen Strahl der Freude aus,
doch Wolken schieben diese Wonne
weit über Dächer hinters Haus.

Ein Abendsturm kommt unvermutet
und knickt der Rose Blütenstiel.
Das letzte Licht beschert der Blume
ein letztes großes Farbenspiel.


inspiriert von ginTons Letzter Hauch
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (04.02.2016 um 19:17 Uhr) Grund: ;-))
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Alt 04.02.2016, 19:04   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Standard

Hi, Chavi!

Sehr schön gedichtet, ganz meine Linie!

Aus Nebeldunst erwacht die Rose,
entrollt die Blätter leicht im Wind,
und neben ihr die Herbstzeitlose
erblüht noch jung so wie ein Kind. Altern.: "erblüht so jung noch wie ein Kind." - wäre flüssiger zu sprechen.

Am Mittag schickt die Wintersonne
den warmen Strahl der Freude aus,
doch Wolken schieben diese Wonne
weit über Dächer hinters Haus.

Des Abends Sturm kommt unvermutet Klarer: "Der(Ein?) Abendsturm ..." - allzuviel Genitiv kann ablenken.
und knickt der Rose Blütenstiel.
Das letzte Licht beschert der Blume
den letzten Atemzug im Farbenspiel. Diese Zeile ist um einen Heber zu lang, und das merkt man leider auch deutlich. Altern.: "ein letztes großes Farbenspiel." Der "letzte Atemzug" wird ja schon im Titel erwähnt, das muss im Text nicht mehr zwingend wiederholt werden.


Sehr gern gelesen! Erinnert schon an Rilke's Blumengedichte!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 04.02.2016, 19:13   #3
ginTon
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Hi chavilein...

mannoman, das ging aber mal ruckzuck, ich glaube ich muss öfter mal solcher
Art Kurzverse schreiben, die dich zum schreiben inspirieren, also mir gefällt das
Gedicht und es ist um ein vielfaches besser als meine drei Zeilen erwarten ließen..

Zitat:
Aus Nebeldunst erwacht die Rose,
entrollt die Blätter leicht im Wind,
und neben ihr die Herbstzeitlose
erblüht noch jung so wie ein Kind.

Am Mittag schickt die Wintersonne
den warmen Strahl der Freude aus,
doch Wolken schieben diese Wonne
weit über Dächer hinters Haus.

Des Abends Sturm kommt unvermutet
und knickt der Rose Blütenstiel.
Das letzte Licht beschert der Blume
den letzten Atemzug im Farbenspiel.
also ich finde nichts was ich bemängeln könnte, vllt würde ich bei "noch jung
so wie ein Kind" hinter jung eine Zäsur setzen, da ich diese automatisch so lese, aber vllt geht es nur mir so...

hat mir gefallen und sehr schönes Gedicht

liebe Grüße ginnie
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Ich fühle, also bin ich!

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 04.02.2016, 19:41   #4
Chavali
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Servus, Erich,
Zitat:
Sehr schön gedichtet, ganz meine Linie!
na, das freut mich jetzt aber, danke
Zeile 4 in Strophe 1 hab ich umgestellt, wirkt besser, auch Zeile 1 von Strophe 3.

In der letzten Zeile ein Heber zuviel, ja, aber ich wollte unbedingt den letzten Atemzug darin unterbringen
Aber dein Argument, dass der Titel dies schon impliziert hat, hat mich überzeugt.
So habe ich ebenfalls die von dir vorgeschlagene Änderung vorgeommen.
Zitat:
Sehr gern gelesen! Erinnert schon an Rilke's Blumengedichte!
Ja, ich finde auch, dass mir das Teil ganz gut gelungen ist



Hi ginnie,
Zitat:
mannoman, das ging aber mal ruckzuck, ich glaube ich muss öfter mal solcher
Art Kurzverse schreiben, die dich zum schreiben inspirieren, also mir gefällt das
Gedicht und es ist um ein vielfaches besser als meine drei Zeilen erwarten ließen..
ja, war selbst überrascht, wie leicht mir das von der Hand ging.
Habe ja schon öfter was geschrieben, was sich aus deinen Kurztexten ergeben hat...
Freut mich, dass es dir gefällt
Zitat:
hat mir gefallen und sehr schönes Gedicht
Danke dir!


Liebe Grüße,
Chavi




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Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Alt 05.02.2016, 12:09   #5
juli
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Hallo Chavi,

Ich habe mir ginTons Letzter Hauch angeschaut, und jetzt lese ich dein Gedicht.

Wunderbar! ... wie die Rose neben der Herbstzeitlosen steht, wie die Sonne bedeckt wird, und ein Abendsturm kommt.... Es ist unwiderruflich, Ihre Zeit ist zu Ende, das sagt auch der umgeknickte Blütenstiel.

Das ist großes Kino.

Sehr gerne gelesen und liebe Grüße sy

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Alt 05.02.2016, 17:20   #6
Chavali
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Beiträge: 13.004
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Zitat:
Wunderbar! ... wie die Rose neben der Herbstzeitlosen steht, wie die Sonne bedeckt wird, und ein Abendsturm kommt....
Es ist unwiderruflich, Ihre Zeit ist zu Ende, das sagt auch der umgeknickte Blütenstiel.
Das ist großes Kino.
Danke, liebe syri
das freut mich wirklich sehr.

Mit soviel Zuspruch hab ich gar nicht gerechnet, zumal ich nur ein paar min dazu gebraucht habe,
naja, sagen wir mal eine halbe Stunde....

Manchmal läuft es eben und manchmal hat man ein Brett vor den Kopf und gar keine Ideen mehr...


Rosige Grüße
Chavali

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