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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 16.10.2009, 18:37   #1
Lena
Lyrische Träumerin
 
Registriert seit: 13.02.2009
Ort: Dort, wo meine Träume mich nähren.
Beiträge: 686
Standard Winter

Winter


In Eises Pracht erstarren Wald und Wiesen.
In stiller Nacht kam uns der Winter nah.
Zum Himmel schauen weiß verästelt Riesen
und bunte Blätter liegen blass und starr.

Facetten schimmern jetzt auf allen Wegen,
ein jeder Schritt sucht tastend festen Halt.
Die Greisen bitten Gott um seinen Segen
für diesen Winter, der so bitter kalt.

Die weiße Pracht wird über uns erwachen
und es wird schneien, leise, still und sacht.
Von draußen tönt ein helles Kinderlachen
und alle warten auf die Heilge Nacht.


__________________
~ Mit lieben Gedanken ~


©auf alle meine Werke
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Marion Baccarra

Geändert von Lena (17.10.2009 um 08:16 Uhr)
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Alt 16.10.2009, 19:00   #2
Feingeist
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Liebe Lena,

die von Dir gewählten Bilder sind mir nicht unbekannt. Dennoch hast Du es geschafft, mich mit diesem Werk zu berühren.

Handwerklich ist daran nichts auszusetzen und inhaltlich habe ich auch nur einige Kleinigkeiten zu bemerken; Erbsenzählerei halt

Zitat:
In Eises Pracht erstarren Wald und Wiesen.
In stiller Nacht kam uns der Winter nah.
Zum Himmel schauen weiß verästelt Riesen
und bunte Blätter liegen blass und starr.
Mir persönlich gefällt die Doppelung des Starren nicht. Die Anapher (In...In) empfinde ich ebenfalls als Überflüssig - warum nicht einfach: Des nachts kam uns der stille Winter nah (geht das grammatikalisch überhaupt? )
Ansonsten, eine sehr schöne Strophe; die Bilder sind innovativer, als die der anderen Strophen!
Zitat:
Fassetten schimmern jetzt auf allen Wegen,
ein jeder Schritt sucht tastend festen Halt.
Die Greisen bitten Gott um seinen Segen
für diesen Winter, der so bitter kalt.
Fassetten - neue Rechtschreibung? Habe nur die Facetten in Erinnerung
Die restlichen Verse sind vom Bildmaterial ziemlich dürftig gehalten und die Ellipse in V4 finde ich auch nicht schön
Zitat:
Die weiße Pracht wird über uns erwachen
und es wird schneien, leise, still und sacht.
Von draußen tönt ein helles Kinderlachen
und alle warten auf die Heilge Nacht.
Vers 2 könnte mMn noch ein wenig aufgepeppelt werden - leise, still; doppelt.
Ich würde leise rausnehmen und mir eine Alliteration über 4x "s" überlegen.
Das Ende ist sehr schön! Ich bin zwar erst 19, fühle mich allerdings trotzdem in eine Zeit zurückversetzt, als ich als Kind über Weihnachten bei meinen Großeltern war - vermutlich hat dieser Teil des Gedichts auch meine Seele angerührt.

Ich hoffe, dass Du mir die Krittelei nicht krumm nimmst!

Der Erbsenzähler-Feingeist
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Alt 16.10.2009, 19:00   #3
Chavali
ADäquat
 
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Beiträge: 13.001
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Liebe Lena,

das gefällt mir sehr gut.
Eine schöne Wortmelodie, was hauptsächlich durch die alternierenden Endungen hervorgerufen wird.
Ein wenig unsauber der Reim in S1: starr und nah, aber das fällt nicht weiter auf.
Zitat:
Fassetten
= Facetten.
Und diese Zeile ist nicht so ganz verständlich
Zitat:
Zum Himmel schauen weiß verästelt Riesen
Aber alles in allem ein schönes Wintergedicht, in dem die Sehnsucht nach warmer Stube und Gemütlichkeit anklingt.


Lieben Gruß,
Chavali
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Alt 16.10.2009, 19:57   #4
Lena
Lyrische Träumerin
 
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Lieber Feingeist, Liebe Katzi.


..Zum Himmel schauen weiß verästelt Riesen

Damit sind die Bäume die wie weiße Riesen in den Himmel ragen gemeint.

Facetten..ja, jetzt wo ich es lese, habe ich es natürlich geändert.

...Des nachts kam uns der stille Winter nah gefällt mir auch.

Über den Rest muss ich erst mal nachdenken.

Feingeist, Katzi euch beiden danke ich für eure Gedanken und euren Kommentaren, und wünsche noch einen schönen Abend.

Lena
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Alt 17.10.2009, 16:49   #5
Dana
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Liebe Lena,
in Super- und Baumärkten rege ich mich über die "Weihnachtsverkündung" jedes Jahr künstlich auf. Hier aber fühlte ich mich sofort wohl und in heimatliche Gefielde versetzt - Weihnachten zur Kinderzeit.
Dir ist es gelungen, Warmherziges, Gemütliches zu transportieren.

Was meinst du dazu?

"Zum Himmel schaun verästelt weiße Riesen"

Habe mich gern rückführen lassen.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 17.10.2009, 19:25   #6
ginTon
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Liebe lena,,

mir hat dieser Text auf Anhieb gefallen, kann mich sozusagen den Vorkommentatoren anschließen..doch jetzt schon ein Wintergedicht??
und dazu auch noch ein Weihnachtsgedicht..ist das nicht ein wenig übertrieben? na ja spielt ja keine Rolle das Werk ist wunderbar...

liebe grüße basse
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Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 17.10.2009, 19:49   #7
Leier
gesperrte Senorissima
 
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Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
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Liebe Lena,

mir fällt auf, daß Deine Gedichte kontinuierlich an Qualität gewinnen.
Dies hier z.B. ist vom ersten bis zum letzten Wort einfach reif, rund und schön!
Besonders gelungen der weißverästelte Riese, den ich vor mir sehe.

Lieben Gruß
von
cyparis
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Alt 17.10.2009, 22:09   #8
Archimedes
der mit dem Reim tanzt
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: SpreeAthen
Beiträge: 565
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Hallo Lena, Vorschlag für die 2.Zeile:
Mit stiller Nacht kam uns der Winter recht bizarr.

Damit ist das 2x in weg und ein echter Kreuzreim entstanden, allerdings ein Jambus mehr als in den anderen Zeilen. Aber du kannst ja über den Vorschlag nachdenken.

Sonst gefällt mir dein Gedicht außerordentlich, wie den meisten anderen.
Gruß Archimedes ...der seine Kreise jetzt beheizt
__________________
gestörte Kreise
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Alt 18.10.2009, 16:12   #9
Lena
Lyrische Träumerin
 
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Beiträge: 686
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Liebe Dana, Lieber basse, Liebe Cyparis, und Lieber Archimedes.


@ basse Es ist ja noch kein Weihnachtsgedicht, nur die letzte Zeile ein bissel.

@ Archimedes, über deine Idee denke ich gerne noch mal nach.

Es war dieser Wintereinbruch vor einigen Tagen, der mich des Nachts Lyrisch übermannte..überfraute??

Es ist ein Wintergedicht, und das bei gefrorenen Wegen und Minustemperaturen einem auch Gedanken an Weihnachten kommen, ..
ja, bei mir ist es auch so.

Ich freue mich sehr, das ich euch heimelige Gedanken nahebringen konnte.

@ Dana, Weihnachten zur Kinderzeit..da beginne ich zu Träumen.

@ Cyparis, deine Worte..mir fällt auf, daß Deine Gedichte kontinuierlich an Qualität gewinnen. machen mich überglücklich. Ich arbeite auch fleißig daran.

Herzlichen Dank euch allen

Lena
__________________
~ Mit lieben Gedanken ~


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Marion Baccarra
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