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Liebesträume Liebe und Romantik

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Alt 11.05.2010, 14:15   #1
Quicksilver
lebendig
 
Registriert seit: 28.10.2009
Beiträge: 350
Standard Hehrer Traum

.
.

An vielen Tagen ohne Halt,
durchschwebe ich den leeren Raum
bis nächtens jemand Anker wirft.
Gewärmt von deiner Wohlgestalt,
durchlebe ich den hehren Traum:

Ich bade in Geborgenheit.
Wenn du fortwährend bei mir liegst,
dich einvernehmlich an mich schmiegst,
verliert sich die Verlorenheit.


-------------------------------
Das erste Gedicht seit Monaten...
__________________
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Alt 12.05.2010, 11:11   #2
Mike_S
Heiliggeborener
 
Registriert seit: 09.05.2010
Beiträge: 43
Standard

Guten Morgen Quicksilver,

ein kurzes Gedicht. Das ist schon ein Pluspunkt. Mehr als fünf Strophen lese ich häufig nicht, es sei denn, es reißt mich vom Hocker. Mal schauen:

Zitat:
An vielen Tagen ohne Halt,
durchschwebe ich den leeren Raum
bis nächtens jemand Anker wirft
.
Hier komme ich mit dem Tempus nicht zurecht. Mir fällt es schwer, mein Problem damit zum Ausdruck zu bringen. Ich schreib's mal um, ohne Rücksicht auf die Metrik:

An Tagen ohne Halt, --> "vielen" gibt irgendwie vor, es war geschehen
durschwebe ich den leeren Raum
und hoff, dass jemand Anker wirft. --> "bis" Zukunft? Vergangenheit? Hier passt es irgendwie nicht.

Auch in der zweiten Strophe scheint es ein Zeitproblem zu geben.

Positiv möchte ich folgendes hervorheben:

Zitat:
verliert sich die Verlorenheit.
Das finde ich klasse!

Nichts für ungut und
beste Grüße
Mike S
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Alt 12.05.2010, 18:53   #3
Untergrund
Gesperrt
 
Registriert seit: 05.05.2010
Beiträge: 243
Standard

Ich wollte es mir nicht nehmen lassen, dir nach so langer Zeit die Ehre zu erweisen. Gelobt sei das Ganze in Ansatz und Ausführung , wobei eine nichtexistente Idee scheinbar fesselnden Charakter auf Autor und Leser ausübt.

LG RS
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Alt 12.05.2010, 21:52   #4
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Hallo Quicksilver,
ich sehe den Anker sehr wohlwollend - nach Tagen ohne Halt.
Nach Tagen ohne Halt (den man wohl spürt), ist es wohltuend, wenn jemand einen Anker wirft, der eben diesen Halt gibt und jene Verlorenheit sich verliert.
Für mich eine gelungene Momentaufnahme ohne Anspruch. Ein hehrer Traum wird durchlebt - der geworfene Anker entscheidet.
Das lyr. Ich hat sich fallen lassen.

Die Vers- und Sprachform sind ansprechend. Ein "Mix" oder ein Spiel mit der Lyrik selbst.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 13.05.2010, 12:11   #5
Quicksilver
lebendig
 
Registriert seit: 28.10.2009
Beiträge: 350
Standard

Hallo Black Raziel,

gerne ergreife ich deine ausgestreckte Hand. Jedoch möchte ich sie lediglich schütteln, denn ich sehe über mir keinen Regen

Zuerst möchte ich generell mein Bedauern ausdrücken, dass du mit meinen Bildern nichts order nur wenig anfangen kannst. Vielleicht bringt ja meine Antwort ein wenig Licht ins Dunkle.

Zitat:
Ein wenig planlos scheint das Gedicht, als wäre sich nicht nur das lyrische Ich unsicher gewesen, wohin die Reise gehen soll.
Erst wird tagelang haltlos durch den Raum geschwebt, ein Anker geworfen, wohlgestaltet gewärmt, der Traum durchlebt und letztlich baden gegangen, ehe sich die Verlorenheit verliert.
Ich gehe zuerst auf die Form ein:

Dein erster Punkt widerspricht sich vordergründig mit deinem Fazit, in dem du von Endgültigkeit sprichst.

Hintergründig triffst du jedoch genau den Punkt in der Symbolik der Form. Die erste Strophe wirkt ungeordnet. Der Anker (als Waisenzeile) sticht stabilisierend hervor. Zudem sind die Verse in sich stark gegliedert und die Verse 2 und 5 reimen durchgehend (auch wenn "ich den" gedoppelt wird). Das Ungeordnete entsteht zum Einen durch das Reimschema und zum Anderen durch die gewählten Metaphern. Dazu gleich mehr.

Die zweite Strophe ist deine sogenannte "Endgültigkeit". Das lyr. Ich ist nicht in einer Sackgasse gelandet, sondern lebt seinen Traum. Es ist dort angekommen, wo es immer hin wollte. Es herrscht freiwillige Stabilität vor.

Es sind also Kontrapunkte.

Zum Inhalt:
1. Strophe: Ich habe versucht, mit verschiedenen Bildern und stilistischen Mitteln den luftleeren Tag zu beschreiben, welcher erst einen Sinn ergibt und Hoffnung (Anker als Symbol) stiftet, wenn er zur Neige geht und man mit dem geliebten Partner vereint ist. Was ich persönlich unter einem luftleeren Tag verstehe, habe ich in der Kurzgeschichte Bunt versucht, anzureißen

2. Strophe: Man ist in der Art vereint, die man immer erträumt hat. Man erfährt Sinnhaftigkeit, Geborgenheit und ist nicht mehr im Alltagsstrudel verloren. Dieses Gefühl kann man ab jetzt jeden Abend und jede Nacht (fortwährend) erleben. Es sind mehrere Interpretationsmöglichkeiten gegeben, aber die naheliegendsten wären z.B. ein Zusammenzug oder eine Hochzeit der Partner - oder beides.

Die einzelnen Bilder sind natürlich Geschmacksache. Mir persönlich gefällt der Gedanke, mich von einer wohlgestalteten Person wärmen zu lassen, einen Traum zu leben und in Geborgenheit zu baden etc, was alles zusammengenommen das Gefühl auslöst, nicht verloren zu sein. Wenn dir dies nicht zusagt, ist dagegen auch nichts einzuwenden.

Über einen Verbesserungsvorschlag zu "Wenn du fortwährend bei mir liegst," würde ich mich sehr freuen, denn du hast recht, dass es zur Metrik hingebogen wurde.

Ich danke dir für deinen Kommentar.


Hallo Mike S,

vielleicht lösen sich deine Probleme mit der zeitlichen Abfolge durch meine Antwort an Alex. Um es deutlicher zu machen: „vielen Tagen“ ist „zumeist tagsüber“ gemeint. Der Wechsel zum Abend, bzw der Nacht ist in meinen Augen hinreichend dargestellt – ebenso wie der hehre Traum, der durchlebt wird, also Realität wurde.

Ich danke dir für Lob und Kritik.


Hallo Glasfeder,

wie so oft bei dir müsste ich zuerst eine Exegese durchführen, um zu erkennen, ob du nun lobst oder kritisierst Ich danke dir für die Ehre, die du mir erweist.


Hallo Dana,

es freut mich, dass du dich in diese Momentaufnahme, die zugleich einen längeren Zeitraum betrachtet, hineinfühlen konntest und den Bildern einiges abgewinnen kannst.

Für deine Aufmerksamkeit und dein Lob danke ich recht herzlich.

Grüße an alle
von
Quicksilver
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Geändert von Quicksilver (13.05.2010 um 12:13 Uhr)
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Alt 02.08.2010, 13:20   #6
Untergrund
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Ich hätte es beim Titelm Anker belassen, oder du machst es wie Blackie im Titel " das und das ODER das und das. Dann will ich meine Vorstellung auch schön begründen, damit es nun wirklich jeder versteht;-): """""""""Es ist bildlicher mit dem Titel Anker.""""!!!!!

Bei Fragen werde ich in meiner gewohnt unverständlichen Art die Ausnahme zur Regel erklären;-)

LG RS
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Alt 29.08.2010, 12:11   #7
Quicksilver
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Hallo Glasfeder,

da musste ich nun wirklich schmunzeln Wie du weisst, habe ich hin und her überlegt, welchen Titel ich denn nun wähle. Dein Vorschlag kam mir dabei nicht in den Sinn - leider. Ich werde das nochmals überdenken und dann gegebenenfalls umbenennen lassen.

Danke!

Gruß
von
Quicksilver
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Alt 29.08.2010, 17:14   #8
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Ort: wien
Beiträge: 4.893
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hallo quicksilver,
das hat das LyrDu aber gut gemacht!
1.: die verlorenheit sch verlerien lassen
2. dich wieder zum dichten gebracht!

bravo! applaus für die dame!(und für dich natürlich sowieso )

eine einzige kleingkeit möchte ich anmerken:
mir geht der wechsel von "jemand" zu "deiner" zu abrupt: er dauert genau fünf wörter - so flott bist du unterwegs? ), ich würd eher "in seiner Wohlgestalt schreiben.
in der zweiten strophe ist die vertrautheit des "du" dann schon ok.

na, wie dem auch sei: wenn die dame dein tempo mithalten kann, passts ja!

liebe grüße, larin
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.09.2010, 13:53   #9
Quicksilver
lebendig
 
Registriert seit: 28.10.2009
Beiträge: 350
Standard

Hallo larin,

ich vermute, du interpretierst ein wenig zu viel hinein - bzw falsch

Das lyr. Ich ist bis zum Einbruch der Nacht - also tagsüber - vom lyr. Du getrennt. Sind beide wieder vereint, lebt das lyr. Ich seinen Traum in der Realität. Die nächtliche oder auch abendliche Vereinigung wollte ich sprachlich durch den Wechsel von "jemand" in der Waisenzeile zum "du" im restlichen Gedicht verdeutlichen. Inhaltlich und bildlich ist das durch den Anker gegeben.

Demnach bin ich nicht wirklich flott unterwegs und die Dame muss nicht mithalten

Ich hoffe, damit kann ich dich überzeugen - ansonsten muss ich überlegen, ob ich das "jemand" abändere.

Danke für dein Lob und deinen Kommentar.

Liebe Grüße
von
Quicksilver
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