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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 21.04.2015, 18:48   #1
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard Faktum

Wohin die Zeit verweht,
wohin der Strom uns treibt?
Solang die Welt sich dreht,
kein Stein am andern bleibt!

Wir sind uns fern und nah,
so fremd und doch verwandt,
doch was uns weiter drängt,
bleibt letztlich unerkannt.

Vergeh, verweh, mein Tag,
schon ist dein Maß vollbracht:
Ein Abend wieder da,
sein Lied erlischt zur Nacht.

Wohin die Zeit verweht,
wohin mein Strom mich treibt?
Bis endlich nichts mehr geht -
und nichts mehr bleibt.
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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Alt 21.04.2015, 23:21   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, larin!

Ich hoffe, nicht ausgerechnet mein Gedicht über (lyrische) Vergänglichkeit hat dich so traurig gemacht!

Schönes Gedicht, auch wenn die kurzen beschwingten dreihebigen Zeilen den schwermütigen Inhalt etwas konterkarieren.

Die letzte Zeile ist nur zweihebig, die würde ich verlängern: "und nichts mehr von mir bleibt."

In den Strophen eins und vier ist Reimschema ABAB, in den Str. zwei und drei finden die Zeilen eins und drei keinen Reim. Gewollt?

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
__________________
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Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 22.04.2015, 18:50   #3
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

hi erich,

nö, mein gedicht entstand da ganz eigenständig. (nach langer zeit wieder mal eins, hab einfach zuwenig strom im "gedichtehirn". ein wehmütiger blick ins forum bewies mir aber, dass das mal ganz anders war.)

die letzte zeile ist absichtlich so kurz. ich finde, "nichts mehr bleibt" hat noch deutlich mehr emotionale wucht. ( ui, wie war ich denn gestern drauf?)

abgesehen davon störts mich gar nicht so sehr, dass von mir nichts bleibt.
wenns mich nicht mehr gibt, merke ichs ja nicht - also kann das (für mich ) kein problem sein.
ganz schön egoistischer gedanke, ich gebs zu.

aber dass menschen und dinge verschwunden sind, die ich persönlich gerne hatte, das kann ich bedauerlich finden.
übrigbleiben ist schlimmer als selber weg sein.
insoferne habe ich wirklich keine lust, 90 jahre oder älter zu werden.
(welcher mann will schließlich noch so ne alte schachtel herumlatschen sehen auf dieser welt? ich wollts nicht, wenn ich ein mann wär)

der rest des gedichts ist einfach mal so geworden, ohne besondere absicht.
ich bin echt aus der übung.

ach, seufz.
rien paraplü - oder wie das jetzt wieder geheißen hat.

lg, larin
__________________
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