Cybermobbing

Cybermobbing

Unbeschwert hast du gelacht,
denn du wolltest leben,
nur für diese eine Nacht
war euch nach Entschweben.

Handys oder Kameras
filmten deine Brüste,
heimlich wurden sie zu Stars
nur für seine Lüste.

Und er hat den Film getauscht
mit den Unbekannten,
Fremde haben sich berauscht,
weil sie neu entbrannten.

Niemand hatte dich gefragt -
Liebe heißt Vertrauen.
Später hat der Mann gesagt,
es war doch nur 'Schauen'.

Nachbarn haben dich gesehn,
denn auch sie sind lüstern,
lassen dich nun untergehn,
stieren kalt und flüstern.

Würdelos durch diesen Akt,
Einen aufzugeilen,
fühlst du dich benutzt und nackt.
Fremde Männer teilen.

Und du hoffst auf das Gesetz,
doch der Mann verschwindet,
wird zum Geist im dunklen Netz,
der dein Denken bindet.

Feuer lodern ohne Grund,
ohne zu erkennen
fielst du in den Drachenschlund,
Stolz und Würde brennen.

Du warst Opfer, hab Geduld,
mach dir keine Sorgen.
Denk nicht, es war deine Schuld -
du hast einen Morgen!



Cybermobbing

Unbeschwert hast du gelacht,
denn du wolltest leben,
nur für diese eine Nacht
war euch nach Entschweben.

Handys oder Kameras
filmten deine Brüste,
heimlich wurden sie zu Stars
nur für sein Gelüste.

Und er hat den Film getauscht,
mit den Unbekannten
Fremde waren nun berauscht
weil sie neu entbrannten.

Niemand hatte dich gefragt
- Liebe heißt Vertrauen -
später hat der Mann gesagt,
einfach nur mal schauen.

Schamerrötet weißt du nicht -
denkst nur noch ans häuten,
Gaffer zeigen kein Gesicht
um dich auszubeuten.

Nachbarn haben dich gesehn,
denn auch sie sind lüstern,
lassen dich nun untergehn,
stieren kalt und flüstern.

Würdelos durch einen Akt
- Liebe heißt nun Geilen -
fühlst du dich für immer nackt,
und die Männer teilen.

Deine Seele ist entblößt
und wenn Rosen blühen,
kommt nicht Einer der erlöst,
du bist am Verglühen.

Und du hoffst auf das Gesetz -
doch der Mann verschwindet,
wird zum Geist im dunklen Netz
der dein Denken bindet.

Feuer lodern ohne Grund -
Ohne zu erkennen
rutscht du in den Drachenschlund
und spürst nur Verbrennen.

Such dir einen neuen Trumpf:
Freunde zum Erzählen,
denn sie helfen aus dem Sumpf
und dich kann nichts quälen.

Du bist Opfer, hab Geduld,
mach dir keine Sorgen,
denke nicht an deine Schuld,
du hast einen Morgen!

[Erich Kykal]

Hi Sy!

Ein wichtiges Thema - und ein gutes Argument gegen Handys im Schlafzimmer!
Aber manchmal erkennt man die Falle nicht - manche erotischen Wichtigtuer, die mit keinem anderen Talent als dem ihres Pimmels in der Welt hausieren gehen können, spicken ihre Liebesnester geradezu mit versteckten Kameras!
Noch ein Tipp: Nie mit "zu ihm" gehen, bis man sich wirklich gut kennt!

Hauptsächlich wären ein paar fehlende Kommas zu monieren, aber ich bin gerade zu faul für eine genaue Auflistung.

Gern gelesen!

LG, eKy

Hallo eKy,

Dieses Thema hat mich interessiert, weil die 14j Tochter einer Bekannten aus ihrer Schule erzählt hat. Was Schüler machen auf Snapchat und Konsorten, und was sie mit den nicht in der Menge schwimmenden Mitschülern machen können. Man bin ich froh, dass ich in einem Zeitalter des Telefons, dass an einer Schnur hing und schwarz war und auf die Gabel passte, groß geworden bin. Handys sind heute so wie wir früher Mützen im Winter hatten, selbstverständlich und sie gehören zum Leben. Sie sind heute unentbehrlich, so meint man und es können auch Waffen sein. Es gibt auch finstere Typen,die es so richtig drauf anlegen.

Das hier ist ein Fallbeispiel. Ich hätte auch einen Jungen oder einen Mann nehmen können, aber in die männliche Denke kann ich mich denn doch nicht so einfinden. Opfer können Männer/ Jungs und Mädchen/ Frauen sein.

Es gibt eine hohe Dunkelziffer von 14 – 21 jährigen, die einen Suicid verübt haben. Bestenfalls öffnen sie sich ihren Eltern, den Freunden, Lehrern oder gehen zur Polizei. Klar hast du Recht, lieber gar nicht erst mit einem Fremden mitgehen, aber manchmal wird man erst hinterher klug. Es gibt nach meiner Meinung nie einen Grund sich das Leben zu nehmen! Es gibt Lösungen um wieder aus der Dunkelheit hinauszukommen.

Du sagst alles ist okay bis auf die Kommata. Juchuu! Die Kommata werde ich wohl in diesem Leben nicht in den Griffel bekommen.

Danke für deine prompte Meinung.

Liebe Grüße sy

[Thomas]

Liebe syranie,

mir gefällt an deinem Gedicht, dass es helfen will.

Liebe Grüße
Thomas

P.S.: Ob das nur ein Problem der Technik ist? Vielleicht ist es auch ein Problem der Top-Model-Kultur.

Lieber Thomas,

Als ich mich diesem Thema zuwendete, nahmen die Strophen ihren Lauf. Doch als ich fertig war, mußte ich noch etwas dazu sagen, weil ich den Leser/in nicht damit alleine lassen will. Ich möchte Mut machen. Das Thema ist heikel und schambesetzt. Deswegen habe ich die letzten zwei S. Geschrieben. Nun habe sie auch grün gemacht, denn Grün ist die Hoffnung.

Niemand sollte sich das Leben nehmen, es gibt immer Hoffnung und Menschen die Verständnis haben, man ist nie alleine.

Es ist kein Problem der Technik.Es gibt Handy, Kameras, Autos, Flugzeuge....
Aber bleiben wir bei den Handys und den Kameras. Sie sind hier ein Türöffner. Der Mensch ist das Problem. Die Menschen sind immer gerade so klug wie sie sind. Besonders junge Menschen neigen dazu Grenzen zu übertreten. Die Gründe können so unterschiedlich sein wie die Menschen sind. Manchmal ist es ein Ausbrechen aus dem behüteten Haus. Manchmal sind es Draufgänger/ innen.

Ich bin früher mit 16 nachts aus dem Fenster geklettert, um bei meinem damaligen Freund zu sein. Früh Morgens bin ich wieder nach Hause, um zurück ins Zimmer zu kommen in mein Bett, um dort einen Minischlaf zu machen. Anschließend wurde, als wäre nichts gewesen, aufgestanden und die Eltern merkten gar nichts. Und dann ab zur Arbeit. Wer weiß, was geschehen wäre, wenn ich damals so ein Apparat gehabt hätte?

Heute ist das Handy für Jugendliche, oder auch für Erwachsene ein Fenster und ein Türöffner zur gleichen Zeit.



Schlichte Gemüter die das erste Mal die traute haben, sich zu verlieben, und die mit diesen veröffentlichen Bildern leben müssen, können für immer zusammenbrechen. Aber nicht nur Schlichte auch die Draufgänger.

Meine Generation, ich bin 60 J , hatte es in dieser Beziehung leichter. Wir waren analog in jeder Beziehung.

Noch eine Frage. Ich habe die für mich wichtigsten S. fetter gemacht, eigentlich reichen sie für dieses Thema. Ich wollte die anderen S. nicht vernichten, sie sind zur Verfeinerung noch da. Kann man dieses Sinn erkennen?

Danke Thomas für dein Lob und für deine Frage. Ich hoffe ich konnte sie beantworten. Wenn jemand sich gerne nackt präsentieren will, habe ich nichts dagegen. Aber nie gegen den eigenen Willen. Jeder kann seine Sexualität ausleben wie er denkt. Zu krasse Sachen, die mit Kindern und Gewalt zu tun haben, lehne ich entschieden ab!

Ach ja, der Mensch sollte Handys, PCs, und Apparate beherrschen, nicht umgekehrt. Es gibt in der Schule auch schon Unterricht. Der heißt: Medienkompetenz. Manchmal wichtiger als Mathe.
Wenn jemand von Handy, PCs beherrscht wird gibt es Suchttherapien, sie dauern ca 2 Jahre. Selbst diese setzen nicht auf Abstinenz, sondern auf einen gemäßtigten sinnvollen Umgang mit der Technik. Denn Handys, PCs sind Alltagsgegenstände und an jedem Arbeitsplatz. Es ist nicht so wie bei den Alkoholikern, die müssen abstinent bleiben um ein erfülltes Leben leben zu können.

Die Modelkultur spielt bei Mädchen ein Rolle. Äußere Schönheit und Schlankheit wird höher bewertet als innere Schönheit. Aber das ist nur ein Aspekt.

Das Hauptthema ist " Grenzen überschreiten". Ob nun aus Naivität oder aus Tollerei.

Ich habe keine Smileys gemacht, weil mir das Thema zu ernst ist.

Liebe Grüße sy

[Thomas]

Liebe syranie,

Grenzen überschreiten, ja. Aber wo sind diese Grenzen? Wo werden überhaupt Grenzen gesetzt und Werte vermittelt? Ich bin mir ziemlich sicher, dass du damals mit "solch einen Gerät" genau das gemacht hättest, was du mit den damals zur Verfügung stehenden Mitteln (Kameras gab es ja schon) getan hättest. Es ist eine kulturelle Verschiebung von Grenzen, wenn heute dem Freund oder der Freundin statt Erinnerungsbildern, die das Gesicht zeigen, Bilder von allen möglichen Körperteilen geschickt werden. Wie ein gerade durch die Presse gehender Fall belegt, ist das ja auch nicht auf pubertierende Mädchen beschränkt. Wir regen uns zu recht über Verschleierung auf, aber wie gefährlich das Senken der öffentlichen Schamgrenze auf nahezu Null sein kann, belegt das von dir beschriebene Problem. Und wenn die technische Medien die Verbreitung und den Missbrauch von "Informationen" begünstigen, dann wäre es doch eigentlich angebracht, die Kultur (Ver- und Gebote allein bewirken nichts) des Umgangs mit "Informationen" zu fördern. Wir erleben das Gegenteil. Die Hauptleidtragenden solcher Fehlentwicklungen sind leider meist junge Menschen.

Liebe Grüße
Thomas

P.S.: Smileys sind eigentlich überflüssiges Beiwerk.

Lieber Thomas,

Ich stimme dir zu. Die Bandbreite zwischen totaler Verhüllung und totaler Nacktheit ist sehr groß.

Das hier ist eine Definition die die Psyche betrifft:

Normalität ist ein statistisches Maß. Das durchschnittliche Verhalten der Mehrzahl einer Bevölkerung wird als normal bezeichnet. Ein Mensch gilt als normal, wenn sein Verhalten dem der Mehrheit entspricht. Das Maß des Normalen liegt außerhalb seiner selbst. Es wird ihm durch kollektive Bedingungen zugeteilt.

Die Werte der Gesellschaft sind fließend. Und wir bewegen uns in der Menge und müssen uns immer neu difinieren Junge Menschen suchen noch nach ihrer Mitte, Oder auch Erwachsene. So kann man schon manchmal stranden... Meist machen ja die Menschen das was ihnen von ihren Eltern vorgelebt wird.

Ich weiß da keine Lösung, wie man diese breite Spanne regulieren kann, ohne die Freiheit des Einzelnen einzuschränken. Sexualität, sollte für jeden etwas Besonderes eigentlich ein Geheimnis sein. Aber dieser ( Mittel)Punkt wurde für mich persönlich schon längst überschritten, dadurch das Bilder
" Informationen" zu Hauf um den Erdball wabern. Ich bin tolerant anderen gegenüber geworden und kann auch mit der Informationsflut leben. Eine gesunde Abgrenzung und wissen wer man ist, hilft dabei.

Junge Menschen nennen sich schon selbst " Generation Porno", wegen all ihrer Freizügigkeit. Sie geht mit diesem Thema mit einer Selbstverständlichkeit um, so daß ich nachdenklich werde. Aber das mag an meiner Erziehung liegen. Und an meinem Alter.

Danke für deine Worte, deine Meinung. Letztendlich ist mein Gedicht ein Klacks in dem Wirrwarr des Netzes, vielleicht auch für den Einen oder Anderen ein Strohhalm.

Ich für meinen Teil schätze die Würde des Menschen, auch wenn sie mal nicht in der " Mitte" ist.

Liebe Grüße sy

Danke nochmals

[Chavali]

Liebe sy,

du packst ein heißes Eisen an.
Eines, das die schöne neue Welt der Elektronik und Technik hervor gebracht hat.
Desöfteren wird man durch tragische Vorkommnisse an die schlimmen Auswirkungen erinnert,
die diese Form des Mobbings hervorrufen kann.

Du hast das sehr eindringlich in Gedichtform gebracht.

Ich habe auch all die Kommentare und Antworten gelesen und stimme dahingehend zu,
dass der Umwelt eines gefährdeten Menschen eine große Verantwortung zukommt.
Nicht jeder ist sich dieser Verantwortung bewusst - vielleicht auch deshalb, weil er schon selbst in der einen
oder anderen Form von diesem Virus der interaktiven Welt infiziert ist.

Es ist schwer, da etwas Allgemeingültiges zu finden.

Lieben Gruß,
Chavali

Liebe Chavali,

Leider ist es schwer zu erkennen, wer gefährdet ist und sich zu viel in die interaktive Welt verstrickt hat. Weil PC, Kameras und Handys Alltagsgegenstände geworden sind. Derjenige der in einen Sog des Mobbings hineingerät isoliert sich innerlich. Für Außenstehende ist so ein Leiden schwer zu erkennen.

Gewalt ist meist auch ein physischer Akt. Der Mensch von seinem Körper her weiß eigentlich dass Gewalt Kraft bedeutet. Und eine kleine Bewegung mit dem Finger reicht schon um Finsteres auszulösen. Das steht in keinem Verhältnis. Das Bewusstsein etwas Schlimmes hervorgerufen zu haben ist nicht da. Es ist ein komplexes Thema.

Und der Weg vom Opfer zum Täter ist auch nur ein Mausklick weit weg.

Das Thema ist kein Leichtes. Danke das du mir hier geschrieben hast.


Letztendlich hilft Medienkompetenz, ( für junge Menschen) gezeigt von Eltern oder in der Schule. Und das sich die Menschen kennen und sich nah sind. Dann werden Veränderungen am ehesten wahrgenommen. Es gibt auch Hilfen von den Suchtberatungsstätten, auch für Erwachsene. Wenn Verwandte oder Freunde sehen, das sich jemand verannt hat, unbedingt Hilfe holen. Was auch immer:Freunde, Hausarzt, Frauenarzt, Pfarrer, Pastor, Psychologe, Beratungsstellen....

Doch eine Garantie, dass so etwas nicht mehr vorkommt gibt es nicht.

Liebe Grüße sy