05.01.2015, 20:15 | #1 |
TENEBRAE
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Beiträge: 8.570
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Mit sanfter Geste
Ich fühlte mich in deinen Kreis gezogen,
im gleichen Strudel treibend, der uns fing, und selbst den Himmel, der darüber hing, berührte Sehnsucht wie ein Regenbogen. Mein Herz, es ist dir haltlos zugeflogen, ein seltsam kümmerliches, welkes Ding, das arg verdrossen seiner Wege ging, von aller Welt gelockt und doch belogen. Es fühlte sich um jeden Tag betrogen, der Liebe ledig, die es nie empfing, von Bitternis und Einsamkeit verbogen. Der kalte Schmerz, er heilte und verging, denn endlich war das Schicksal ihm gewogen: Mit sanfter Geste nahmst du meinen Ring.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
05.01.2015, 20:25 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Erich,
ein Super-Sonett ist dir da gelungen, das ist fantastisch! Es macht große Freude. Chapeau! Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
05.01.2015, 22:53 | #3 |
TENEBRAE
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Hi, Thomas!
Vielen Dank für soviel Begeisterung! Hast du bemerkt, dass das ganze Gedicht mit zwei Reimen auskommt? Gar nicht so leicht, ohne dass es bemüht wirkt! LG, eKy
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06.01.2015, 09:32 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Liebe Erich,
das ist ja ein Ding, ich dachte, es sei dir nur so zugeflogen. Liebe Grüße Thomas
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06.01.2015, 11:23 | #5 |
TENEBRAE
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Hi, Thomas!
Ohne angeben zu wollen (okay, vielleicht ein klein wenig ... ) - das ist dennoch so. Am Anfang eines Gedichtes weiß ich nie, wo es endet. Es beginnt mit der ersten Zeile und spinnt sich dann beim Dichten weiter fort. Hier kam mir etwa in der Mitte des Sonetts erstmals der Gedanke, es mit zwei Reimen zu versuchen, und die Idee mit dem Ring kam mir tatsächlich erst ganz zuletzt. Ich gebe zu, für dieses Sonett hab ich darum etwas länger gebraucht - fast eine Dreiviertelstunde (geschätzt). LG, eKy
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07.01.2015, 11:05 | #6 |
Kiwifrüchtchen
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Beiträge: 945
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Kia ora Eky,
traumhaft schön. Es ist gut, dass Du die 'nur' 2 Reime erwähnt hast, denn ich gestehe, es wär mir nicht aufgefallen. Nicht etwa, weil ich flüchtig las (das erlaube ich mir nur bei Texten, bei denen mich zB spätestens nach 1 gelesenen Strophe wirklich gar nix anspringt), sondern weil mich erst Inhalt und Sprachführung total eingefangen haben und in weiterer Folge die Wirkung - die wunderbare, Gänsehaut erzeugende Resonanz und letztlich das darüber Nachsinnen. Fast alle Deine Werke lösen bei mir diesen Prozess der Verinnerlichung aus. Ich lese sie nicht nur, ich lass mich von den Worten in eine vollkommene, paradiesisch schöne Welt der Poesie tragen. Du sprachst kürzlich irgendwo von Authentizität... Deine Werke sind mit Herzblut geschrieben und genau das macht sie glaubhaft, spür- und nachvollziehbar und zum Leseerlebnis. HG von Lai
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.................................................. ........................................... "Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal |
07.01.2015, 12:28 | #7 |
TENEBRAE
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Hi, lai!
Vielen Dank! Genauso wie du es hier beschreibst - oder noch heftiger! - ergeht es mir mit den Zeilen meines geliebten Rilke! Ein paar Seiten genügen, und mir stehen Tränen in den Augen, allein schon der Schönheit der Sprache wegen! Man sollte es nicht für möglich halten! LG, eKy
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07.01.2015, 19:05 | #8 |
Slawische Seele
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Lieber eKy,
da haben wir es wieder. Beim Lesen allein bekommt man einen verklärten Blick und muss sich beim Kommentar konzentrieren, ein würdiges Lob zu schreiben. Mit nur zwei Reimen auszukommen ist bestimmt nicht leicht, zumal es beim Lesen nicht einmal auffällt. Die Besprechung spricht für sich und unterstreicht nur deine anspruchsvolle Kunst. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
07.01.2015, 20:30 | #9 |
TENEBRAE
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HI, Dana!
Vielen Dank für dein wohlgesetztes Lob! Ich habe nun bereits von mehreren Seiten vernommen, dass die nur 2 Reime ohne meine Erwähnung später im Kommi gar nicht bemerkt worden wären. Das ist mir das liebste Kompliment, zeigt es doch, dass ich die Sprache nicht strapazieren musste, um die Reimworte alle passend unterzubringen: Wenn es nirgendwo übertrieben herbeigezwungen oder gedrechselt wirkt, hat man's richtig gemacht! LG, eKy
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16.02.2015, 20:44 | #10 |
ADäquat
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Servus Erich,
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