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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 03.09.2009, 20:40   #1
Sedinus
Verstorbener Eiland-Dichter
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Im Norden
Beiträge: 29
Standard Der Herbst kommt

Der Herbst kommt


Die Sonne täuscht noch den Sommer vor
doch in den Tälern und Gründen
webt morgens schon ein Nebelflor,
die Ankunft des Herbstes zu künden.

Altweibersommer schwebt in der Luft,
man weiß, was das bedeutet,
und im Walde spürt man den herben Duft,
der welkende Blätter begleitet.

Nun rüsten wohl die Schwalben bald
zu ihrer großen Reise,
und manch Getier in Feld und Wald
sammelt schon Winterspeise.

Die letzten Blüten entflammen jetzt
zu einem bunten Reigen,
als wollten sie uns zu guter Letzt
ein Abschiedsfeuerwerk zeigen.

Der Herbst kommt unabänderlich,
das soll uns nicht verdrießen,
auch er bringt Segen und Freuden mit sich,
die wollen wir genießen.


(Sedinus)
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Alt 04.09.2009, 14:08   #2
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Lieber Sedinus,

diesmal gefällt mir dein Herbstgedicht nicht so gut wie sonst deine Werke.
Es fehlt mir der Pfiff, das Besondere.
Die Worte in ihrer Zusammenstellung klingen wie schon tausend Mal gelesen.
Ich finde nichts, dass in meinem Kopf bleibt, wenn ich die Seite zuschlage.
Außerdem sind einige Metrikfehler drin, die sich als nicht schön bemerkbar machen,
z.B. hier komme ich immer wieder ins Holpern:
Zitat:
Die Sonne täuscht noch den Sommer vor
doch in den Tälern und Gründen
webt morgens schon ein Nebelflor,
die Ankunft des Herbstes zu künden.
xXxXxxXxX
XxxXxxXx
xXxXxXxX
xXxxXxxXx

Es liest sich nicht gleichmäßig genug und das finde ich schade.
Bei den anderen Strophen geht mir das ähnlich.
Zitat:
Die letzten Blüten entflammen jetzt
zu einem bunten Reigen,
als wollten sie uns zu guter Letzt
ein Abschiedsfeuerwerk zeigen.
Diese Strophe ist noch die beste.
Die letzte kommt mir wie ein Lebenshinweis mit erhobenem Zeigefinger vor.

Bitte nicht böse sein

Lieben Gruß,
Chavali

__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 10.09.2009, 18:37   #3
Sedinus
Verstorbener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Sedinus
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Im Norden
Beiträge: 29
Standard

Liebe Chavali,
natürlich bin ich nicht böse, vielmehr
danke ich Dir für Deine aufrichtige
Kritik. Wenn Dir mein Gedicht etwas
zu altbacken erscheint, so hat das vielleicht
zwei Gründe: Über den Herbst gibt sehr viele
schöne Gedichte, so dass meines dahinter
verschwindet. Dem stimme ich durchaus zu..
Da ich selbst sozusagen ein auslaufendes
Modell bin, habe ich den heutigen Ge-
schmack nicht mehr treffen können. An
alledem kann ich nichts mehr ändern.
Hinsichtlich der Metrik bin ich anderer
Ansicht. Ich finde, dass sich das Gedicht
flüssig und stolperfrei lesen und vor-
tragen lässt, sofern man vorurteilsfrei
darangeht und sich nicht aufs Silben-
zählen verlegt. Ich habe in meinen ein-
schlägigen Büchern nichts darüber
gefunden, daß es in jedem Fall ein
schwerer Metrikfehler ist, wenn man in
einer Zeile oder Strophe den Versfuß
ändert. Ich würde mich freuen, wenn sich
auch andere Forumsteilnehmer dazu
äussern würden.
Einstweilen herzliche Grüße -Sedinus
Sedinus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.09.2009, 20:47   #4
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard

Hallo, Sedinus -

ein stimmiges, gefühlvolles und fast liebliches Herbstgedicht.
Irgendwie kam mir Mörike in den Sinn und das ist ein großes Lob.
Ich selbst bin ja auch ein Auslaufmodell und freu mich immer, wenn ich etwas Harmonisches lesen darf, abseits des MODERNMODERN auf Teufel-komm-raus.

Besinnliche Grüße
von
cyparis

Geändert von Leier (10.09.2009 um 22:35 Uhr)
Leier ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.09.2009, 21:14   #5
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Lieber Sedinus,
ich habe bei deinen Gedichten einen gewissen Vorteil - ich höre sie direkt von dir gesprochen.
Somit kann ich deine Erklärung an Chavali sehr gut nachvollziehen und ihr hiermit versichern, dass sie nicht stolpern würde, könnte sie dich hören.
Von einem "auslaufenden Modell" ist hier ganz bestimmt nichts zu spüren.
Ich erkenne einzig einen guten Beobachter, der Gesehenes in wunderbare lyrische Sprache umgesetzt hat.
Mir gefällt dein kommender Herbst sehr.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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